Biennale Venedig: Die lange Checkliste des Andersseins

Biennale Venedig: Die lange Checkliste des Andersseins
"Überall Fremde" heißt die Hauptausstellung der Venedig-Biennale. Sie tut weder den Fremden noch der Kunstwelt einen Gefallen.

"Jeder Mensch ist ein Ausländer - fast überall": Spätestens seit den 1990er-Jahren behauptet sich dieser Spruch auf T-Shirts als Statement gegen Xenophobie und für die Solidarität mit Geflüchteten - auch wenn die meisten Träger und Trägerinnen die Erfahrung des Fremdseins selbst gar nie gemacht haben. 

Auf der Biennale Venedig hat der Chefkurator Adriano Pedrosa, ein Brasilianer, nun ein ähnliches Motto ausgegeben: "Stranieri Ovunque", zu deutsch etwa "Fremde überall", ist das Leitmotiv der so genannten "internationalen Ausstellung", die traditionell den zentralen Pavillon der Giardini sowie die lange Saalflucht des Arsenale befüllt und von der globalen Kunstwelt als Statement zur Gegenwartskunst - oder zur Gegenwart schlechthin - gelesen wird. 

Allein: Die Schau fühlt sich über weite Strecken nicht nach Gegenwart an. 

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