Vatikan engagiert Skandal-Künstler Cattelan für Biennale-Pavillon in Venedig

Vatikan engagiert Skandal-Künstler Cattelan für Biennale-Pavillon in Venedig
Der Italiener hatte einst mit einer Skulptur des von einem Meteoriten erschlagenen Papst Johannes Paul II. provoziert

Einst verfemt, dann gefeiert: Das jüngste Beispiel für einen Künstler, der eine solche Transformation hingelegt hat, ist der Italiener Maurizio Cattelan, der bei der anstehenden Venedig-Biennale (ab April) den Pavillon des Vatikans bespielen wird.

Wir erinnern uns: Zu Cattelans berühmtesten Werken  zählt "La Nona Ora" (1999), eine lebensecht wirkende Skulptur, die Papst Johannes Paul II. darstellt, der - scheinbar von einem Meteoriten getroffen - auf dem Boden zusammenbricht. Außerdem zeichnete der findige Provokateur auch noch für das nach einem Diebstahl verschollene Klo aus Massivgold mit dem Titel "America" verantwortlich, ebenso für jene Banane, die auf einer Kunstmesse präsentiert und irgendwann aufgegessen wurde. 

Wo Cattelan auftritt, ist also Aufmerksamkeit garantiert. Und so wird auch die Repräsentation des Vatikans gewiss einige Besucherinnen und Besucher anziehen - auch wenn die Kunstintervention Cattelans auf der etwas abgelegenen Insel Giudecca geplant ist.

Barmherzig

Außerhalb eines Frauengefängnisses soll Cattelan eine Skulptur realisieren, im Inneren werden weitere Künstlerinnen und Künstler Werke zeigen, die teilweise in Kooperation mit den Insassinnen des Gefängnisses entstehen und deren Geschichten aufgreifen, hieß es in einer Pressekonferenz, über die mehrere Fachmedien berichteten. Unter anderem ist die katholische Nonne Sister Corita Kent, die libanesische Künstlerin Simone Fattal und die Regisseurin Zoe Saldana Teil der Gruppenausstellung. 

Gemeinsame Klammer der Schau seien die "Werke der Barmherzigkeit" (die Nackten kleiden, die Hungrigen nähren, Durstige tränken, Fremde aufnehmen, Kranke und Gefangene besuchen, Tote begraben), die so künstlerische Entsprechungen bekommen sollten. Papst Franziskus soll die Schau am 28. April besuchen, hieß es. 

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