75. Filmfestspiele Cannes werden mit Zombiekomödie "Coupez!" eröffnet

75. Filmfestspiele Cannes werden mit Zombiekomödie "Coupez!" eröffnet
Der rote Teppich vor dem Festspielpalais wurde ausgerollt. Tom Cruise wird am Mittwoch erwartet - Marie Kreutzer zeigt "Corsage" am Freitag in der Nebenschiene "Un certain regard".

Die Vorbereitungen vor dem offiziellen Start der 75. Filmfestspiele in Cannes sind weitgehend abgeschlossen: Am Dienstag wurde der Rote Teppich vor dem Festspielpalais ausgerollt. Am Abend wird hier das Festival mit der Zombiekomödie "Coupez!" des französischen Regisseurs Michel Hazanavicius eröffnet. Bis 28. Mai rittern dann 21 Filme um die begehrten Palmen, darunter neue Werke von Größen wie David Cronenberg, Kelly Reichardt, Ruben Östlund oder den Dardenne-Brüdern.

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Promi-Reigen eingeläutet

Oscar-Preisträger Forest Whitaker läutete am Dienstag den Promi-Reigen an der Côte d'Azur ein. Er präsentierte den von ihm produzierten Film "For the Sake of Peace" über die politische Situation im Südsudan - und stellte damit ein ernstes Thema zur Diskussion. Auch in der Pressekonferenz zur Eröffnung wurden politische Töne angeschlagen.

Immer wieder wurde in der Vergangenheit etwa der mangelnde Anteil von Regisseurinnen auf dem Filmfestival kritisiert. Darauf angesprochen sagte am Dienstag die britische Regisseurin und Schauspielerin Rebecca Hall - dieses Jahr Teil der Cannes-Jury -, sie sehe noch keine Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern und Minderheiten in der Filmindustrie. "Ich glaube, wir haben Fortschritte gemacht", sagte die 40-Jährige. "Aber es ist noch nicht geschafft." Sie glaube, Gleichberechtigung zu schaffen, sei "ein laufender Prozess" - beim Filmfestival in Cannes, aber auch in der Szene insgesamt.

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Rebecca Hall

Weg zu mehr Diversität

Hall ist eins von neun Jury-Mitgliedern, die über die Vergabe der Goldenen Palme, Hauptpreis des Filmfestivals in Cannes, entscheiden. Auch der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Jeff Nichols gehört dazu. Er sagte, er rechne damit, dass Themen wie etwa die Perspektiven von Minderheiten eine Rolle bei den Diskussionen der Jury spielen würden.

Ein Weg zu mehr Diversität sei, sich Filme mit entsprechenden Themen vorzunehmen und dann Gelder dafür zu sammeln, sagte Whitaker. Er erhält beim diesjährigen Filmfestival die Goldene Ehrenpalme. Sein am Dienstag in Cannes gezeigter Film "For the Sake of Peace" folgt zwei Menschen, die sich im Südsudan für Frieden einsetzen. "Der Südsudan ist der jüngste Staat der Welt, der sich im Krieg mit sich selbst befindet, mit mehr als 350.000 getöteten Menschen seit seiner Gründung im Jahr 2011", heißt es in der Beschreibung zum Film. Im Land herrscht Gewalt, oft zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen, die häufig in tödlichen Angriffen endet. Eine der Hauptfiguren des Films ist eine junge Frau, die versucht, zwischen zwei verfeindeten Gruppen Frieden herzustellen.

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Forest Whitaker

Tom Cruise am Mittwoch in Cannes

Überall in der Stadt an der Côte d'Azur fanden sich Hinweise, dass eines der wichtigsten Filmfestivals der Welt vor der Tür steht. Die Wände von Läden und Straßen sind gesäumt mit Filmplakaten, vor dem Grand Hôtel ist eine große "Top Gun"-Installation aufgebaut: Ein riesiger Fliegerhelm weist auf eine der meist erwarteten Vorführungen des Festivals hin. Am Mittwochabend (18. Mai) soll Tom Cruise an der Croisette "Top Gun: Maverick" präsentieren - die Fortführung des Kultstreifens von 1986.

Weltpremiere für "Sisi"

Schon am Dienstag wurde der amerikanische Oscar-Preisträger Forest Whitaker (60) erwartet. Er erhält dieses Jahr die Goldene Ehrenpalme. Whitaker präsentiert in Cannes den von ihm produzierten Film "For the Sake of Peace". Er handelt von Menschen, die sich im Südsudan für Frieden einsetzen.

Am Freitag feiert dann Marie Kreutzers Sisi-Drama "Corsage" in der renommierten Reihe "Un certain regard" seine Weltpremiere. Im internationalen Wettbewerb ist heuer kein österreichischer Film vertreten. Über die Palmenvergabe entscheidet in der kommenden Woche eine Jury, der heuer der französische Schauspieler Vincent Lindon vorsteht. An seiner Seite sind etwa die schwedische Mimin Noomi Rapace oder der norwegische Filmemacher Joachim Trier.

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