Neu entdecktes Bild von da Vinci sucht Käufer

Ein Gemälde Leonardo da Vincis ist die absolute Rarität am Kunstmarkt. Wer könnte es um 200 Millionen Dollar kaufen?

Fragt man Fachleute, wie viel etwa die Gemälde im Wiener Kunsthistorischen Museum „wert“ sind, erntet man meist die Antwort: „Diese Frage stellt sich nicht.“ Die großen Meisterwerke der Kunstgeschichte sind größtenteils in Museen versiegelt, ihr Wert höchstens durch abstrakte Versicherungssummen zu beziffern.
Manchmal aber stellt sich die Frage doch.
So ist derzeit ein Gemälde von Leonardo da Vinci am Markt zu haben: Das Bild des segnenden Christus „Salvator Mundi“ gilt als die erste Neuentdeckung eines Gemäldes des Meisters seit 100 Jahren. Nachdem die Londoner National Gallery den Sensationsfund 2011/’12 in ihrer Leonardo-Schau präsentiert hatte, wird nun ein Käufer für das Bild gesucht, berichtet die Zeit. Doch die Suche ist schwierig: Ein Ankauf durch das Dallas Museum of Art in Texas scheiterte demnach am Preis von kolportierten 200 Millionen US-Dollar.

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Die teuersten Kunstwerke der Welt

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Klimt
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EPAepa03204327 The painting The Scream by Norwegian artist Edvard Munch at Sothebys Auction House in New York, New York , USA, 02 May 2012. The painting sold for 107 million US dollars (81.30 million Euros) with a buyers premium bringing the total price t
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PICASSO'S LE REVE OF GANZ COLLECTON TO BE AUCTIONE
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BRITAIN ARTS

Riesensummen

Das Geld, der Geniekult, die Seltenheit: Aus diesen Zutaten speist sich heutzutage eine Aura, die längst nichts mehr mit der Strahlkraft des Kunstwerks im engeren Sinn gemein hat. Bei Leonardo da Vinci funktioniert das Rezept besonders gut – nicht zuletzt deshalb wird immer wieder versucht, neu untersuchte Bilder als eigenhändige Werke des Renaissance-Genies zu etablieren. Der „Salvator Mundi“ ist jenes seltene Bild, bei dem die Fachwelt einen breiten – wenn auch nicht einhelligen – Konsens herstellen konnte.

Neben Experten braucht es allerdings auch Personen, die die Sensation mit ihrem Geld stützen. Und diese kommen heute kaum aus traditionellen Kunsthäusern: „Für einen Leonardo-Preis wird ein Museum in diese Richtung sicher nicht aktiv werden“, sagt etwa Max Hollein, Direktor des Frankfurter Städel-Museums, zum KURIER.

Gerade bei neu zugeschriebenen Werken wie dem „Salvator Mundi“ seien Museen nicht unbedingt gut beraten, gleich zu kaufen, findet Hollein – „weil es mit einem gewissen Risiko behaftet ist und weil der Marktpreis Teil der Behauptung ist. Da muss man die Argumente sehr genau prüfen.“

Hoch gepokert

Neu entdecktes Bild von da Vinci sucht Käufer
© PHILIPP SCHÖNBORN PHOTOGRAPHIE GEORGENSTRASSE 4 D 80799 MÜNCHEN TEL 0049- 89- 397119 FAX 0049- 89- 18921385 SCHOENBORN@MUEN CHEN-MAIL.DE WWW.PHILIPPSCHOENBORN.DE AUFGENOMMEN AM: 22.11.2011 ORT: MUSEUM WÜRTH SCHWÄBISCH HALL TITEL: DIE DARMSTÄDTER MADONNA VON HANS HOLBEIN DEM JÜNGEREN ARCHIV NR: DSC1771
Hollein hat Erfahrung darin, hoch um Kunstwerke zu pokern: 2011 bot er mit einem Konsortium 40 Millionen Euro für die „Schutzmantelmadonna“ (1526–1528) von Hans Holbein dem Jüngeren, die vom Adelshaus Hessen veräußert wurde. „In diesem Fall war das Gemälde über jeden Zweifel erhaben, es gilt als eines der bedeutendsten Renaissance-Gemälde nördlich der Alpen. Da hatten wir sehr großes Interesse und sind mit unserem Angebot auch bis zum Äußersten gegangen“, erzählt er. Letztendlich wurde das Museum aber vom Industriellen Reinhold Würth überboten.

Draußen bleiben

Meist können Museen vom Mitbieten in diesen Preisklassen aber nur träumen – und die hohen Versicherungsprämien bezahlen, die bei Leihgaben solch exorbitant teurer Werke anfallen. Superreiche handeln inzwischen weiter in Sphären am Rande der Vorstellungskraft mit Kunst: Erst vergangene Woche wurde bekannt, dass der Hedgefonds-Manager Steven A. Cohen dem Kasinomogul Steve Wynn das Picasso-Bild „Le Rêve“ um kolportierte 155 Mio. US-Dollar abgekauft hat. Vorbesitzer des Werks war übrigens der von der Bawag-Causa bekannte Wolfgang Flöttl gewesen.

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