Wir Millionäre

Die "Millionenshow" macht uns jede Woche eine Stunde lang beinahe reich, und das ist doch nett von ihr.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Das Fernsehen – also das sogenannte lineare Fernsehen, das, welches einem Spielplan folgt, wie ein Theater – besteht in erster Linie aus Ritual. Wenn wir ehrlich sind, gibt es die ZiB 1 vor allem als Erinnerung daran, dass es 19.30 Uhr ist. Wir sehen sie, weil sie da ist – weil wir das so gelernt haben.

Ein solches Ritual ist auch die Millionenshow, in der Familie Ihres Autors auch liebevoll „Melone“ genannt. Die Melone dient vor allem dem Zweck, dass wir zu Hause, gemütlich ein Glas Saft in der Hand, sagen können: Hätte ich gewusst. Babyleichte Frage. Wieso weiß der das nicht?

(Dass wir es natürlich nicht gewusst hätten, weil da die Nervosität ist, die Scheinwerfer strahlen und Assinger nervt – das dürfen wir vergessen.)

Die Millionenshow macht uns jede Woche eine Stunde lang beinahe zu Millionären, und das ist doch nett von ihr.

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