Es wird also wieder nichts mit dem Krokodilrückenfilet

Es wird also wieder nichts mit dem Krokodilrückenfilet
Diese Woche durfte Ihr Kolumnist so einiges lernen. Vorwiegend ging es dabei um Schweine.
Christoph Schwarz

Christoph Schwarz

Diese Woche durfte Ihr Kolumnist so einiges lernen. Vorwiegend ging es dabei um Schweine. Er war schon bisher ein großer Freund des Schweins, primär wegen der Braten, der Grammeln und des hervorragenden Schnitzelfleisches – das er, zugegeben, g’schmackiger findet als Kalb. Dass die Tiere neuerdings auch als, salopp formuliert, Ersatzteillager für Menschen fungieren, war ihm neu. In den USA – wir haben berichtet – wurde ein Schweineherz verpflanzt.

Das bewegt einen glatt zum Umdenken. Den eigenen Organspender wegzujausnen, könnte sich im Ernstfall als relativ kurzsichtig erweisen. Thailand böte sich als Vorbild an. Dort steigen immer mehr Menschen auf Krokodil um. Vor allem wegen der niedrigeren Preise, aber auch, weil Krokodilfilets äußerst gesund sind. Geringer Fettanteil,  voller Proteine. Sie schmecken wie Hühnchen, können aber medium rare genossen werden. 

Den Online-Bestellvorgang (1 Kilo Tiefkühl-Kroko-Rückenfilet gibt es um 50 Euro, geliefert wird innerhalb eines Tages) brach Ihr Kolumnist  kurzerhand ab, als er sich an einen Leserinnenbrief erinnerte, den er er-hielt. Er möge doch öfter  regionale, saisonale Gerichte vorstellen, hieß es darin. Krokodil erfüllt beide Anforderungen knapp nicht.
Also verrät Ihr Kolumnist zum Abschluss heute das Rezept seiner Lieblingssuppe, die perfekt zu den niedrigen Temperaturen passt und herrlich von innen heraus wärmt.  Die Hauptzutat ist Kohl. Saisonaler geht es kaum. Eine große, fein gewürfelte Zwiebel mit – Schweine bitte weghören! – 100 g Speck bei mittlerer Hitze im großen Topf anschwitzen. Blätter eines halben Kohlhappel in mundgerechte Stücke schneiden, kurz mitdünsten.  

Mit einem Schuss Weißwein ablöschen (alternativ: Zitronensaft für die Säure), kurz reduzieren, mit 2 l Rindssuppe aufgießen. Einige Minuten köcheln lassen, der Kohl soll jedenfalls bissfest bleiben. Salzen, pfeffern, zwei Messerspitzen gemahlenen Kümmel dazu. Zum Abschluss mit je 300 ml Butter- und Sauermilch aufgießen. (Ja, das flockt aus, soll aber so sein.) Im Suppenteller mit griechischem Joghurt und Chiliflocken garnieren, das sorgt für den Kick. Mahlzeit. 
 

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