"Chill mal, Fessor"

"Chill mal, Fessor"
Schule ist mehr Chill als Drill. Methoden mögen sich ändern, aber das Erfolgsrezept ist altbewährt und heißt: Respekt
Daniela Davidovits

Daniela Davidovits

Liebe Eltern,

wahrscheinlich ist Andreas Ferner der lustigste Lehrer Österreichs. Wenn er gerade nicht in der Handelsakademie unterrichtet, steht er als Kabarettist auf der Bühne - demnächst mit seinem neuen Programm "Chill mal, Fessor". Im Interview und dem KURIER-Family-Talk auf SchauTV (hier anschauen) bringt er den Schulalltag auf den Punkt, witzig, aber sehr reflektiert. Über einen Satz habe ich seither besonders oft nachgedacht: "Man muss als Lehrer Konsequenzen aussprechen können. Wenn jemand früher Mist gebaut hat, hat er es meistens eingesehen und sich dafür entschuldigt. Jetzt stellst du jemanden zur Rede und er geht in die Offensive. Auch die Eltern."

Wie behalten wir die Kontrolle? Ich kann das gut nachempfinden. Manchmal ist es auch zu Hause nicht so einfach, Grenzen zu setzen und durchzuziehen. War es einfacher, als man noch die Watsche als Erziehungsmodell nutzte? Im Pendel der Erziehungsstile sind wir jetzt an dem Punkt, an dem wir wieder üben, unseren Kindern Grenzen zu setzen. Respekt ist ein altmodisches Wort, aber es darf nicht aus der Mode kommen. Nicht im Sinn von "respect man", wie die Jugendlichen es einander wie US-Gangster zurufen. Respekt wie in Respektsperson.

Ja, Respekt gibt es nicht geschenkt. Aber es darf nicht mehr so schwierig sein, ihn von den Kindern zu bekommen. Dann wird das Familienleben leichter und das Unterrichten auch. Wir tauschen einfach die Wörter ein: Wir holen uns "Respekt" zurück und geben dafür "Tyrannenkinder" weg. Ein guter Deal für alle.

Übrigens: Gerade zeigte eine neue Umfrage unter Österreichern, wer am glücklichsten ist: Eltern von zwei Kindern. Eltern von mehr Kindern finden ihr Leben offenbar anstrengender, aber immer noch besser als kinderlose Erwachsene. Da sind wir ja beruhigt.

Was uns sonst noch diese Woche beschäftigt hat: 

Gestern war Safer Internet Day, an dem weltweit auf Sicherheit im Netz aufmerksam gemacht wird. Eine Studie zeigte jetzt, was sogar bei den ganz Kleinen los ist. Aber schuld sind die Eltern.

Nach den Ferien ist vor den Ferien: Wir können jetzt für die Osterferien buchen oder eines der langen Wochenenden. Hier kommt man ins Schwärmen.

Als in der Klasse meines Sohnes über die Lehrerbewertungs-App gesprochen wurde, sagte der Klassenvorstand: "Eine App, in der ihr euch beschwert, bringt euch nichts. Ihr könnt direkt mit den Lehrern reden. Ein guter Lehrer verträgt Feedback."

Zum Schmunzeln

Sie mag die schönste Mama der Welt sein, aber sie hat genau so Probleme mit ihren Kindern wie wir alle. Obwohl - das ist wirklich ein Schlag ins Gesicht.

Ein schönes Wochenende wünscht

Eure
Daniela Davidovits

Und nicht vergessen: Wir kriegen das hin :-)

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