Was hat eine 1-Schilling-Münze mit Schule zu tun?

Eine Podiumsdiskussion mit vier Personen vor Publikum in einem Theatersaal.
Zum Auftakt der Woche der Medienkompetenz diskutierten fast 300 Jugendliche bei „Standpunkt“ „Ist unsere Schule noch zeitgemäß?“

Die Leidenschaft fürs Lernen, die Johanna Buschbacher in einem halben Jahr Aufenthalt in Schottland erlebte, ließ sie in einer ihrer Wortmeldungen sogar die rund 300 Teilnehmer_innen im Großen Sendesaal des Wiener Radiokulturhauses verspüren. Das „Geheimnis“ dieses Schulsystems: Module und Kurse, die Schülerinnen und Schüler selber wählen.

Da vertiefen sich klarerweise ziemlich alle, beschäftigen sich mit allen Facetten des Themas und schreiben dann auch gern darüber eine umfangreiche Arbeit. Eigentlich „nichts“ anderes was junge und jüngste Kinder selbstverständlich machen, neu- und wissbegierig die Welt entdecken.

Aufdruck auf einem T-Shirt: „Lehrer nennen es Abschreiben… Wir nennen es Teamwork!“ mit vielen Namen dazwischen.

Teamarbeit - hat vielfach noch immer nicht den gebührenden Stellenwert

Schule noch zeitgemäß?

Fast 300 Jugendliche - so viele, dass sogar auf der Bühne Sessel aufgestellt werden mussten - diskutierten zum Auftakt der Woche der Medienkompetenz im Wiener RadioKulturHaus im Rahmen der Reihe „Standpunkt“ zum Thema „Ist die Schule noch zeitgemäß? Was muss Schule können? Was soll bleiben – was soll sich ändern?“

Mehrere der Jugendlichen knüpften an einem Bereich der Schul- und Bildungsdebatte, der Digitalisierung, an. Schulbücher seien doch immer schnell veraltet, das hochaktuelle Thema Brexit könne dort gar nicht enthalten sein. Eine Schülerin warnte allerdings vor negativen Auswirkungen zu üppigen Einsatzes digitaler Geräte. Gezielter, differenzierter, sinnvoller Einsatz – das verlangte auch die Podiumsdiskutantin Nina Grünberger vom Zentrum für Lerntechnologie und Innovation. Etwas, dem auch der dritte im Bunde der Podiumsteilnehmer_innen, Lothar Bodingbauer, Lehrer am Abendgymnasium, das Wort redete.

Vier Personen sitzen auf einer Bühne vor einem Publikum.

Lehr-Persönlichkeiten!

Immer wieder wurde jedoch auch die Bedeutung der Persönlichkeit von Lehrenden hervorgehoben, die motivieren (sollen), auch wenn sich ihre Rolle von Wissens-Stopfern zu Lerncoaches wandeln müsse. In der Integrativen Lernwerkstatt Brigittenau, die der schon zitierte Reichmayr bis zum Frühjahr geleitet hatte, hießen die Lehrpersonen von Anfang an Lernbegleiter_innen. Die Paradeschule (1. bis 8. Schulstufe in Mehrstufenklassen) mit rund einem Viertel an Schüler_innen mit sogenanntem Sonderpädagogischen Förderbedarf hat allerdings „nichts“ anderes gemacht, als alle Möglichkeiten auszunützen, die das Schulsystem erlaubt.

Förderung eigenständigen Lernens, differenzierten Eingehens auf individuelle Schülerpersönlichkeiten, mehr – auch finanzielle – Anerkennung des Berufs von Pädagog_innen, vor allem in den frühesten Phasen – Kindergarten und Volksschule – waren weitere Themen, die von Jugendlichen in die Diskussion eingebracht wurden.

Vier Personen sitzen auf einer Bühne in gelben Sesseln und diskutieren.

Das Podium: Lothar Bodingbauer, Alois Schörghuber, Nina Grünberger und Josef Reichmayr

1 Schilling, wozu?

Gegen Ende der eineinhalbstündigen Diskussion, in der sich viele Jugendliche beteiligten und wegen der Zeitbeschränkung gar nicht alle zu Wort kamen, zückte der pensionierte Lehrer, Direktor und Bildungsaktivist Josef Reichmayr eine 1-Schilling-Münze aus seinem Geldbörsel. Wie aus der Zeit gefallen, schilderte er den Schülerinnen und Schüler, dass man vor 40 Jahren so eine Münze gebraucht habe, um in einem Hüttl auf der Straße zu telefonieren. Heute angesichts von Handys und gar Smartphones fast unvorstellbar. Im selben Zeitraum habe sich allerdings am heimischen Schulsystem eher weniger verändert.

Positiver Veränderungswille

Trotz vielfacher Kritik an zu engen und starren Grenzen des herrschenden Schulsystems waren die meisten der Beiträge nicht von Jammern, sondern von einem Grundtenor getragen, der den Wunsch und den Willen nach Veränderung zum Besseren mitschwingen ließ.

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Woche der Medienkompetenz

 

Aufdruck auf einem T-Shirt: „Lehrer nennen es Abschreiben… Wir nennen es Teamwork!“ mit vielen Namen dazwischen.

Eine Gruppe von Jugendlichen steht vor einer Leinwand im ORF RadioKulturhaus Wien.

Vier Personen sitzen auf einer Bühne vor einem Publikum in einem Saal.

Eine Präsentationsfolie listet die Namen und Zugehörigkeiten von Lothar Bodingbauer, Nina Grünberger, Josef Reichmayr und Alois Schörghuber auf.

Vier Personen sitzen auf einer Bühne des ORF RadioKulturhauses Wien und diskutieren über Schule.

Eine Podiumsdiskussion mit vier Personen vor Publikum in einem Theatersaal.

Eine Podiumsdiskussion im ORF RadioKulturhaus Wien vor Publikum.

Vier Personen sitzen auf einer Bühne in gelben Sesseln und diskutieren.

Ein Podium mit mehreren Personen und einem Publikum in einem Hörsaal.

Schüler sitzen im Publikum vor einer Podiumsdiskussion.

Drei Personen sitzen auf gelben Stühlen auf einer Bühne während einer Podiumsdiskussion.

Publikum sitzt im ORF RadioKulturhaus Wien bei einer Veranstaltung zum Thema Schule.

Vier Personen sitzen in gelben Sesseln auf einer Bühne und diskutieren.

Ein Mann und eine Frau sitzen auf einem Podium vor Publikum.

Ein Podium mit mehreren Personen vor einem großen Publikum in einem Saal.

Von einem Mischpult aus blickt man auf einen vollen Saal mit einer Präsentation auf der Bühne.

Vier Personen sitzen auf einer Bühne vor einem Publikum.

Vier Personen sitzen auf gelben Stühlen auf einem Podium vor Publikum.

Ein voller Saal mit Publikum blickt auf ein Podium im Radiokulturhaus Wien.

Publikum verfolgt eine Podiumsdiskussion im ORF RadioKulturhaus Wien.

Vier Personen stehen auf einer Bühne und werden fotografiert.

Podiumsgäste - Ninba Grünberger, Lothar Bodingbauer und Josef Reichmayr mit Moderator Alois Schörghuber (ganz links im Bild)

Drei Personen sitzen auf gelben Sesseln auf einer Bühne vor Publikum.

Fünf Personen sitzen auf einer Bühne während einer Podiumsdiskussion.

Zwei Männer sitzen auf gelben Stühlen und diskutieren auf einem Podium.

Vier Personen stehen auf einer Bühne vor einem schwarzen Vorhang.

Vier Jugendliche stehen auf einer Bühne vor einer Leinwand im ORF RadioKulturhaus Wien.

Jugendliche aus der bilingualen AHS Komensky (Deutsch/Tschechisch bzw. /Slowakisch)

Blick von einem Mischpult auf einen vollen Saal im ORF RadioKulturhaus Wien.

Vier Personen sitzen auf einer Bühne während einer Podiumsdiskussion zum Thema Schule.

Diskussion zum Nachhören

oe1campus
in drei Teilen: 22./23. und 24. Oktober 2019
jeweils von 19.30 bis 20 Uhr
Stream unter http://oe1.orf.at/campus

Ab ca. einer Woche später auf: www.schuelerradio.at

 

 

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