Theaterleute erzählen bei Fiakerfahrten wahre Krimis und andere Storys

Die in weiß gekleidete "Ahnfrau" erzählt in der Kulturkutsche Geister-Geschichten ...
Zwei Frauen verbinden Leidenschaften für Kultur und Pferde bei der Ersten Wiener Kulturkutsche. Sobald Kulturbesuche wieder möglich sind, fährt sie zu echten Tatorten.

Flott traben Max und Lady durch die Prater Hauptallee. Sie ziehen eine rot lackierte Kutsche. Am Kutschbock Martina Michelfeit. Plötzlich kommt ein fein, aber aus der Zeit gefallen, gekleideter Herr auf die Kutsche zu.

„Haaaaalt!“, ruft er mit erhobenem Spazierstock von Weitem. Er stoppt die Kutsche, stellt sich förmlich aber doch ein wenig hastig als Kriminaloberkommissär Johann Joseph Seisser vor. Er braucht die Kutsche dringend als Fahrzeug um …

… Nein, natürlich requiriert er sie nicht, sondern „nur“ um Fahrgästen – sobald solche wieder erlaubt sind – zu erzählen. Alte, historische Kriminalfälle schildert der Schauspieler – genau um einen solchen handelt es sich. Walter Kukla von Theater Fink schlüpft in die Rolle des historisch tatsächlichen ersten Kriminalpolizisten Seisser. Wien hatte sogar lange Zeit eine Vorreiterrolle in der Entwicklung kriminaltechnischer Methoden.

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Auch mit Ahnfrau

Die „Erste Wiener Kulturkutsche“ gibt’s in verschiedenen Versionen - mit Kriminalfällen, mit Sagen, Lust- und Lastergeschichten oder mit einer weiß gekleideten Ahnfrau, die gespenstische Stories zum Besten gibt. Von letzteren, die Susita Fink, Gründerin des gleichnamigen Straßentheaters, ein wenig entrückt erzählt, spannt sich aber mitunter der Bogen zur erstgenannten Sorte. Denn eine solche Ahnfrau könnte auch die berüchtigte Blutgräfin sein. Die gab es genauso wirklich wie die Kriminalfälle, die ihr Schauspielkollege in der Rolle des historischen Kommissärs erzählt.

Die Kutscherin, im echten Leben seit fast 20 Jahren Fiakerin, fährt die Gäste samt Erzählerin oder Erzähler zu den realen Schauplätzen, den Tatorten. Kundig gemacht haben sich die Theaterleute vor allem im Kriminalmuseum in Wien-Leopoldstadt. Dessen langjähriger Leiter, Harald Seyrl, hat etliche Bücher mit historischen Fällen herausgegeben, oft auch mit Faksimiles alter Dokumente.

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Die „schöne Nettl“

In der Prater Hauptallee sei vor allem der Fall der „schönen Nettl“ bekannt, über den Kukla als Seisser erzählt. Anna Breiwitsch, Köchin im einstigen „Goldenen Ochsen“, war von ihrem eifersüchtigen Ehemann, tatsächlich namens Johann Bräutigam, mit drei Messerstichen ermordet worden.

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Noch sind Martina und Susita "nur" die Fiakerinnen ...

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.... letztere wird zur weißen Ahnfrau ...

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... erstere mit dem Hutwechsel zur spookigen "Geisterseherin" ...

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... auf geht's ...

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Vorerst „nur“ Gutscheine

Geplant war für die Vorweihnachtszeit auch eine Märchenkutsche – die muss, wie’s scheint, wie auch die anderen jeweils rund einstündigen Kutschenfahrten noch einige Zeit warten. Vorerst können nur Gutscheine für solche Touren als mögliche Weihnachtsgaben gekauft und verschenkt werden.

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Petar und Susita spannen die Pferde vor die Kutsche

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Corona-Kind

Wie kam’s zu der Kombination von Fiakerfahrten und Theaterleuten? wollen wir wissen.
Martina Michelfeit, die über den Nebenjob als Studentin – „damals war’s ganz leicht, den Fiaker-Führerschein zu machen – bei ihrer Liebe zu den Pferden blieb, hatte eines ihrer Fuhrwerke – und sich selbst – mehrfach schon in den Dienst von Straßentheatergeschichten Susita Finks gestellt. So tauchte sie an mehreren Standorten der Geschichte über die Mörderin Theresia Kandl mit einer Kutsche und den Pferden auf.

Eine gewisse Affinität zum Theater hatte sie. „Irgendwie ist die Kulturkutsche auch ein Corona-Kind“, vertraut sie dem Kinder-KURIER an. Als Fiakerin erzählst du in Normalzeiten Touristinnen und Touristen gute Geschichten über Wien und seine Sehenswürdigkeiten. Mit dem massiven Rückgang im Tourismus „haben wir also begonnen, Menschen aus Wien spannende Geschichten zu erzählen, die sie nicht kennen.“

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Petar zäumt Max ...

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... und Susita Lady auf ...

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Zwei Leidenschaften verbunden

Susita Fink, die vom Theater kommt, ihre Gruppe vor elf Jahren gegründet hat und mit ihrem Publikum meist von einem Ort zum anderen zieht, um Stationen – des Lebens von Beethoven, vor allem aber Kriminalgeschichten zu erzählen, kam auf die Fiakerin Martina Michelfeit, weil sie selber neben der Leidenschaft fürs Theater auch eine solche für Pferde hat. Sie hat selbst mittlerweile den Fiaker-Führerschein absolviert und spielt vor allem die gespenstische Frau. Um diese zu sehen, tauscht Martina Michelfeit ihre Melone gegen eine Art Hexenhut. Und damit beginnen die Spukgeschichten…

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Bereit zur Abfahrt aus der ehemaligen Chamottefabrik am Ecke Hafenzufahrtsstraße/Aspernallee ...

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...  letzte Checks ...

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... den Hügel rauf zur Aspernallee...

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Eingang zur alten Chamottefa brik

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Vorbei am Lusthaus ...

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... und dem Ernst-Happel-Fußball-Stadion ...

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Die Kutsche lässt sich auch komplett schließen ...

Die in weiß gekleidete "Ahnfrau" erzählt in der Kulturkutsche Geister-Geschichten ...

Erste Wiener Kulturkutsche

Eine Stunde Kulturkutsche – für vier bis fünf Fahrgäste – kostet 180 € und gibt’s derzeit eben nur als Gutschein für die Zeiten, in denen Kulturbesuche wieder erlaubt sind. Übrigens kann bei der Kutsche auch das Dach zugemacht werden ;)

theaterfink -> Kulturkutsche

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Die Heimat der Fiakerpferde ...

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Das Schauspiel-Duo Walter Kukla und Susita Fink sowie die Fiakerin Martina Michelfeit holen sich die Infos für die Krimi-Geschichten vor allem aus den Büchern des Kriminalmuseums ...

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Hier unten der Beitrag auf schauTV

gedreht von Wolfgang Semlitsch

schau LEBEN - Fiakerkrimi

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