Spielend und spielerisch lernen in den Summer City Camps

Ein Junge und ein Mädchen spielen mit Masken Tischtennis.
Lokalaugenschein an zwei der 34 Standorte der Wiener Sommer-Ferien-Lern-Wochen an Schulen. Wegen Corona erweitere Angebote.

Irgendwie schaut’s aus wie im – Corona-Abstands-bedingten – normalen Schulbetrieb. Mitten in den Ferien. „Aber hier gibt’s keine Hausübungen und es ist nicht so streng“, sagt der 11-jährige Adel. Der Kinder-KURIER besuchte zwei der 34 Standorte der Summer City Camps.

Schon im Vorjahr

Diese Camps- die gesamten Ferien über - gab’s schon im Vorjahr – getrennt nach Volksschule und Unterstufe. Wegen des sehr eingeschränkten Unterrichts während des Corona-Lockdowns wurde einerseits die Anzahl der Standort ausgeweitet und andererseits „haben wir die Förderung ausgebaut, weil durch das verkürzte Semester viele Kinder Nachholbedarf haben“, heißt es aus dem Büro des Bildungsstadtrates Jürgen Czernohorszky. „So werden für Volksschulkinder im Rahmen der Summer City Camps an sechs bestehenden Standorten zusätzlich Förderkurse angeboten, die wochenweise gebucht werden können.“ Die Stadt Wien setzt dabei auf Partner-Organisationen wie die Volkshochschulen, Interface oder die Kinderfreunde – was das stellen von Betreuungspersonen, Sprachförderung oder auch die Abwicklung betrifft. 7200 Kinder und Jugendliche nutzen heuer diese Angebote – manche nur eine, andere auch mehrere Wochen.

Schüler sitzen in einem Klassenzimmer an ihren Tischen.

Zwei Mädchen sitzen in einem Klassenzimmer an ihren Schreibtischen.

Ein Junge liest in einem Klassenzimmer einen Text mit dem Titel „Lesen und Verstehen“.

Lesen, Begriffe erklären und erraten, lesen ...

Ein Kind betrachtet einen Zettel mit Worten wie „Arzt“ und „Krankenhaus“.

Ein Junge steht vor einer Tafel und hantiert mit einem kleinen roten Gegenstand.

Schüler und eine Lehrerin spielen im Klassenzimmer ein Wortratespiel.

Ein Junge liest einen Text im Klassenzimmer, während ein anderes Kind ein Arbeitsblatt hochhält.

Ein Junge steht mit heruntergezogener Maske vor einer Tafel, während eine Frau zusieht.

Ein Junge liest ein Arbeitsblatt im Klassenzimmer, während ein anderes Kind ein Blatt hochhält.

Schüler sitzen in einem Klassenzimmer und arbeiten an ihren Aufgaben.

Schüler und eine Lehrerin interagieren in einem Klassenzimmer während des Unterrichts.

Ein Junge sitzt in einem Klassenzimmer und schreibt an seinem Tisch.

Nachlernen und vertiefen

Zurück zum Lokalaugenschein bei den 10- bis 15-Jährigen: Und neben dem Vorteil, keine Hausübungen zu bekommen, gibt’s auch ausgedehntes Freizeitprogramm mit Spiel, Sport und Ausflügen. Die ganzen Ferien bis zum – hoffentlich echt normalen – Schulstart im September.

Adel hat sich für die Teilnahme an – mindestens – einer Woche am Standort Koppstraße (Wien-Ottakring) entschieden, „weil ich im Herbst in Deutsch eine Nachprüfung habe“. Einiges habe er hier wiederholt, gefestigt und ist zum Beispiel jetzt sattelfest, wann ein das zum dass wird und zwei s hat. Nach einer knappen grammatikalischen Abhandlung über Nebensätze, Konjunktion bzw. Bindewörter kommt Adel dann zum konkreten, einfachen, praktischen Verfahren zu prüfen, wann mit einem und wann mit zwei s: Wenn ich welche/welcher/welches einsetzen könnte, dann nur das ansonsten dass.

„Das hab ich eh schon gewusst – von meiner älteren Schwester, die mir manches oft viel langsamer erklärt. „Aber hier hat sich’s vertieft.“

Zwei Kinder spielen mit einem Tischtennistisch im Innenraum.

Weil's draußen im Schulgarten regnet wird auf den kleinen Tischen improvisiert Tischtennisch-Tischerl gespielt ...

Ein Junge und ein Mädchen spielen mit Masken Tischtennis.

Zwei Kinder spielen Tischtennis an einem Schreibtisch mit rotem Klebeband als Netz.

Zwei Kinder spielen mit Masken Tischtennis in einem Innenraum.

Zwei Kinder spielen Tischtennis auf einem provisorischen Tisch.

Deutsch verfestigen – durch viel reden

Was dann beim Lokalaugenschein kommt ist das Erklären eines Begriffs mit möglichst vielen Worten – ohne den Begriff selbst aber nennen zu dürfen. Wer als erstes draufkommt, ist die/der Nächste vor der Tafel um einen weiteren Begriff zu beschreiben. Safihs, Omars, Halas, wiederum Adels und Amalies Hände schnellen meist urschnell in die Höhe – oft nur durch Sekundenbruchteile getrennt.

Ein Junge dreht einen Hula-Hoop-Reifen, während ein anderer zusieht.

Hula-Hoop-Reifen werden klassisch ...

Drei Jungen spielen mit einem Reifen und einem Ball in einem Innenraum.

... und anders verwendet ;) ...

Ein Junge und ein Mädchen spielen mit Hula-Hoop-Reifen in einem Flur vor einem Klassenzimmer.

Zwei Jungen spielen mit einem leuchtenden Hula-Hoop-Reifen in einem Flur.

Ein Mädchen dreht einen Hula-Hoop-Reifen in einem Flur.

Zwei Kinder spielen in einem Flur mit Hula-Hoop-Reifen.

Ein Junge lässt einen Hula-Hoop-Reifen um seine Hüften kreisen, während ein anderer zusieht.

Ein Junge hält einen Hula-Hoop-Reifen in einem Flur, während andere Jungen im Hintergrund spielen.

Zwei Kinder spielen in einem Flur mit Hula-Hoop-Reifen.

Improvisieren

Und dann geht’s ab in den Pausenbereich in die Eingangshalle – weil der Regen an diesem Vormittag den großen Garten samt seinen fixen Tischtennis-Tischen sozusagen sperrt. Aber die Betreuerinnen und Betreuer – vieles Studierende einschlägiger Berufe wie Lehramt oder Pädagogik – haben sich auch so manche sportliche Alternative einfallen lassen. Tische werden per rot-weißen Absperrändern kurzerhand zu weißen Tischtennistischen umfunktioniert. Für die Spielerinnen und Spieler eine große Herausforderung. Diese Tische sind schmäler und kürzer! Dennoch schaffen sie von vornherein den Corona-Abstand. Übrigens ebenso wie die Hula-Hoop-Reifen.

Ein Junge spielt mit einem Ball in einer Halle.

Gaberln mit einem kleinen Bällchen ...

Ein Junge spielt mit einem kleinen Ball, indem er ihn mit dem Fuß jongliert.

...

Ein Junge spielt mit einem kleinen Ball, den er mit dem Fuß jongliert.

...

Eine Person hält ein gefaltetes Blatt Papier in der Hand.

... und falten von "Knalltüten" ...

Ein Junge kniet und faltet ein Blatt Papier.

Spielerisch lernen

Die meisten der Jugendlichen nehmen die folgende angebotene nachmittägliche ausschließlich Freizeitbetreuung nicht in Anspruch, sie konzentrieren sich auf die Lerneinheiten in Deutsch, Mathe, Englisch – mit zwischendurch auflockernden Bewegungs- und Spieleinheiten. Übrigens Spielen: „Hangman“ mögen wir auch sehr, erzählen die genannten Jugendlichen und ihre Kolleg_innen, die nicht fotografiert werden wollen/dürfen – also spielerisches Lernen. Ebenso mögen viele die Lese-Einheiten mit anschließendem darüber reden, so dass auch klar ist, dass das Gelesen verstanden wurde.

Eine Gruppe Kinder steht an einer Essensausgabe und posiert für ein Foto.

Von der Essensausgabe ...

Kinder stehen in der Schlange, um in der Schulkantine Essen zu bekommen.

...

Eine Frau gibt Kindern in einer Kantine Essen aus.

...

Eine Gruppe Kinder isst gemeinsam an einem Tisch in einem hellen Raum.

... übers Essen ...

Eine Gruppe Kinder sitzt an einem Tisch und isst zu Mittag.

..

Eine Gruppe Kinder isst gemeinsam an einem Tisch in einem hellen Raum.

...

Eine Gruppe Kinder sitzt an einem Tisch und isst zu Mittag.

...

Ein Junge und ein Mädchen beim Armdrücken an einem Tisch in einem Waschraum.

... und Spielen

Zwei Jungen beim Armdrücken, während zwei Mädchen zusehen.

... bis zum ...

Ein Junge mit Maske wischt einen Tisch ab, während andere Kinder im Hintergrund stehen.

... Tisch putzen - erledigt jede Gruppe ...

Ein Junge wischt einen Tisch mit einem Tuch ab, während ein Mädchen zusieht.

Spiel im Zentrum

Anders als bei den Jugendlichen entscheiden sich bei den Kindern viele – oder deren Eltern – für das Ganztagesangebot mit sehr viel Bewegung und Spiel vor allem am Nachmittag. An dem regnerischen Kinder-KURIER-Besuchstag in der Ottakringer Roterdstraße steht nach dem gemeinsamen Essen bei dem der KiKu Felix, Dario, Marco, Lara und Nathaniel auch fotografieren darf, unter anderem das Großgruppen-Gemeinschaftsspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“ auf dem Programm. Karten zeigen den im Kreis Sitzenden, welche Rolle sie in dem folgenden Spiel einnehmen (müssen). Volle Konzentration, genaues Zuhören was jenes Kind, das die Rolle des Erzählers einnimmt, sagt. Genaues Artikulieren – das sind sozusagen die „Nebeneffekte“, die bei diesem Spiel geübt, erlernt, vertieft werden.

Ein Mädchen formt lila Schleim in einem Klassenzimmer.

So allerhand wird aus dem Glitter-Schleim ...

Ein Mädchen hält lila Schleim in ihren Händen.

Ein Junge hält lila glitzernden Schleim wie eine Maske vor sein Gesicht.

Ein Mädchen liegt auf einem Tisch mit lila Schleim, während ein anderes ein Papierflugzeug hält.

Ein Junge hält lila Schleim vor sein Gesicht.

Ein Junge mit einem glitzernden T-Shirt hält eine Schleimschnur ans Ohr.

Kinder spielen mit glitzerndem, lila Schleim in einem Klassenzimmer.

Zwei Kinder spielen mit glitzerndem Schleim an einem Tisch.

Ein Mädchen dehnt lila glitzernden Schleim vor ihrem Gesicht.

Ein Mädchen hält lila Schleim hoch, der wie ein Vorhang vor ihrem Gesicht hängt.

Ein Mädchen spielt mit lila Schleim und einem Armband auf einem Tisch.

Ein Mädchen formt eine Halskette in lila Schleim.

Ein Junge spielt mit lila Schleim in einem Klassenzimmer.

Ein Mädchen hält lila Schleim in Herzform in ihren Händen.

Ein Junge hält glitzernden Schleim wie eine Maske vor sein Gesicht.

Ein Junge spielt mit lila Schleim in einem Klassenzimmer.

Ein Mädchen mit einer glitzernden Schleimkette um den Hals macht ein Friedenszeichen.

Ein Junge formt mit seinen Händen Victory-Zeichen und spielt mit lila Schleim.

Ein Mädchen hält lila Schleim hoch, der glitzert.

Ein Mädchen hält lila glitzernden Schleim in ihren Händen.

Leidenschaftliche Leserin

Katharina (11) sitzt da lieber allein an einem Tisch und vertieft sich in ein dickes Buch. „Ich les gern und viel schon seit der 1. Klasse Volksschule, seit ich lesen kann.“ Auf die Frage nach Vorlieben meint sie: „Eigentlich les ich alles, was mir in die Hände kommt, aber derzeit am liebsten Fantasy.“

Ein Kind hält einen bemalten Pappteller vor das Gesicht.

Was so Papp-Teller alles können ... ;)

Ein Kind hält einen bemalten Pappteller mit Sternen und Blumen hoch.

Ein Kind hält einen bemalten Pappteller mit Blumen und Sternen vor das Gesicht.

Ein Mädchen bastelt in einem Klassenzimmer mit bunten Fäden und Papptellern.

Ein Mädchen bemalt einen Pappteller mit bunten Farben.

Ein Mädchen bemalt einen Pappteller mit einem roten Stift.

Ein Mädchen bastelt an einem bunten Teller mit Wolle an einem Tisch.

Ein Mädchen präsentiert stolz einen selbst bemalten Pappteller mit Sommerfrüchten.

Ein Mädchen präsentiert einen bemalten Pappteller mit einem Eis und einer Wassermelone.

Ein bemalter Pappteller mit Herzen und Sternen liegt auf einem Holztisch.

Ein Pappteller ist mit blauen und grünen Blumen bemalt.

Schleim

Im freien Spiel, Basteln und werken reden die Kinder ohnehin untereinander. Lara hat eine Box mit Glitter-Schleim von zu Hause mitgebracht. Um sie scharen sich einige Kinder, um sich das eine oder andere Stück Schleim auszuborgen und zu formen. Von einigen Lara’schen Kreationen lässt sich daneben Nathaniel inspirieren. So entstehen nacheinander immer längere oder wuchtigere Ketten. Ein wenig Veränderung und schon werden aus Halsketten Kopfhörer.
Oder Flächen, in die hineingeblasen wird – wie Kaugummi-Blasen nur ohne die Masse in den Mund zunehmen. Oder einen Pool, in dem Lara eine Armband versteckt und Sekunden später daraus ein Herz formt. Nebean wird aus einer fetten Halskette in wenigen Sekunden die chinesische Mauer ...

Ein Junge steht vor einer Tafel und hält ein Blatt Papier in der Hand.

Papierflieger unterschiedlichster Art ...

Eine Person hält zwei kleine Papierflieger zwischen den Fingern.

...

Ein Junge balanciert ein Blatt Papier auf dem Kopf vor einer Tafel mit der Aufschrift „GRÜN“.

Ein Junge wirft einen Papierflieger in einem Klassenzimmer.

Ein Junge hält einen Papierflieger in der Hand.

Ein Junge lässt in einem Klassenzimmer einen Papierflieger steigen.

Ein Junge steht in einem Klassenzimmer und hält einen Papierflieger hoch.

Ein Junge steht in einem Klassenzimmer und hält einen Papierflieger hoch.

Zwei Jungen halten Papierflieger in einem Klassenzimmer hoch.

Zwei Jungen stehen in einem Raum, einer hält einen Papierflieger vor sein Gesicht.

Zauberhafte Papp-Teller

An einem anderen Tisch fertigen Taiba, Wisal und Masal aus runden Papp-Tellern Kunstwerke an – erst mit bunten Stiften und dann bohren sie am Rand Löcher, durch die sie Wollfäden ziehen auf die sie kleine Perlen fädeln. Bewegen sie die Scheibe, wird sie zu einer Art Rassel. Andere überziehen Blumentöpfe mit bunt gestalteten, gespannten Papieren und machen die Töpfe somit zu Trommeln - wie Hamzah in einem weiteren Klassenzimmer, wo er zuvor mit seiner Schwester Sinah vor allem sich beim schnellen, geschickten Cup-Song "austobte".

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Summercitycamp.at

Ein Mädchen spielt mit einem anderen Kind ein Kartenspiel mit Spiralmotiven.

Eine Karte ziehen für das "Werwolf"-Spiel

Ein Junge hält eine selbstgebastelte Erdkugel in den Händen.

Eine der Blumentopf-Trommeln ...

Ein Mädchen mit Brille und ein Junge mit Kappe stehen in einem Klassenzimmer.

...

Ein Mädchen mit Brille und ein Junge mit Kappe stehen in einem Klassenzimmer.

Zwei grüne Brotdosen gefüllt mit Melone, Mandarine, Kartoffel und Maiskolben.

Immer mehr zu beobachten: Viele Kinder haben Obst und Gemüse in ihren Jausenboxen

Eine geöffnete, grüne Brotdose enthält eine Banane, eine Mandarine und ein Stück Cantaloupe-Melone.

Ein Kind nimmt Obst aus einer grünen Brotdose, daneben liegt eine Maske.

Ein Blatt Papier zeigt handgeschriebene Gruppenregeln in roter Schrift.

Von Kindern selbst geschriebene, erarbeitete Gruppenregeln...

Eine gelbe Tür ist mit bunten Papierhänden und einem Emoji verziert.

Bunte Vielfalt - schon an dieser Klassentür wird das signalisiert

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