Kinderschutzorganisation: Wie den Terror für Kinder erklären?

Kinderschutzorganisation: Wie den Terror für Kinder erklären?
Tipps von „die Möwe“-Leiterin: Weder katastrophisieren noch bagatellisieren. Eigene Hotline der Bildungsdirektion Wien. Gratis-Video-Meeting mit Psychologin am Freitag 6. November.

Noch mitten in der Nacht schrieb die Psychologin und Leiterin der Kinderschutzorganisation „die Möwe“ zum aktuellen Terror in der Wiener Innenstadt: „Als Mutter (einer stundenlang im ersten Bezirk eingeschlossenen Tochter) und Psychologin habe ich die Nachrichten dieser Nacht aktiv verfolgt und darf hiermit einige Überlegungen aus psychologischer Sicht übermitteln, die im Umgang mit Kindern in dieser Situation zu berücksichtigen sind:

Fakten erklären: Den aktuellen Erkenntnisstand der Polizei in kindgerechter und altersadäquater Sprache erklären:
Was ist passiert?
Es gab einen Anschlag mit Toten und Verletzten in der Wiener Innenstad.

Was wird dagegen getan?
Polizei und Rettung arbeiten für die Sicherheit von uns allen.

Sind wir in Gefahr?
Nein, in unserer Wohnung bist du in Sicherheit, auch die Schule ist abgesichert…

Sicherheit geben: Terrornachrichten lösen Unsicherheit und Ängste aus – das Vertrauen in die Gefahrenabwehr durch die Polizei stärken.
Das persönliche und familiäre Sicherheitsgefühl durch Normalität stabilisieren - Frühstück wie immer; aus dem Fenster schauen und andere beobachten
Konkrete Pläne für den Tag machen…

Weder katastrophisieren noch bagatellisieren: Es ist wichtig (siehe Punkt 1 – Fakten erklären)
Kinder proaktiv über die Vorfälle sachlich aufzuklären und darauf zu achten, dabei nicht zu übertreiben:
Weder Ängste zu verstärken noch so zu tun, als wäre nichts passiert oder die Aufregung wäre lächerlich – Kinder gehen meist sehr pragmatisch mit solchen Ereignissen um

Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen: Ob Schulbesuch oder nicht ist eine elterliche Entscheidung und sollte nicht den Kindern überlassen werden.
Mit den Kindern klare Vereinbarungen treffen bezüglich Hinbringen oder –fahren bzw.
Abholen
Uhrzeiten vereinbaren und einhalten
Tagesstruktur planen

Wenn nötig Hilfe holen: Falls Fragen oder Ängste auftauchen, die innerhalb der Familie nicht gut beantwortet oder beruhigt werden können, sich selbst beraten lassen und wenn notwendig auch den Kindern / Jugendlichen professionelle Hilfe zukommen lassen

Follow@kikuheinz

Gratis-Zoom-Vortrag/Diskussion:
Wie mit Kindern über Terror und Gewalt reden?

wienXtra lädt zu einem Zoom-Meeting mit der Pädagogin und Psychotherapeutin Barbara Gawel darüber, wie Eltern/Pädagog_innen und andere Erwachsene am besten mit Kinder über Terror und Gewalt reden können

Freitag, 6. November 2020
18 bis 20 Uhr
Einlass: 17:50 via ZOOM

wienxtra.at/kinderaktiv/event/31355/

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