Kinder denken sich Denkmäler aus – für Umwelt, Frieden und Pippi

Dreh eines der beiden Erde-Umweltschutz-Trickfilms.
Denk (dir) mal! Workshops in der Kunsthalle am Wiener Karlsplatz über Denkmäler und wie sie wofür sein könnten.

Der kleine, helle Ausstellungsraum der Kunsthalle am Wiener Karlsplatz ist derzeit Denkmälern gewidmet. Zum einen finden sich Fotos, Videos, Plakate und eine Installation aus Zeichnungen und Fäden an einer Wand von professionellen Künstlerinnen und Künstlern. Zum anderen hängen an einer Holzwand viele Zeichnungen von Kindern, die schon an früheren Tagen in Workshop im Rahmen von „Space for Kids“ (Raum für Kinder/Jugendliche) in der Ausstellung „Denk (dir) mal! – Held*innen gesucht“ besucht haben - noch bis 8. November 2020 möglich.

Eine Gruppe Kinder und Erwachsene betrachtet eine Ausstellung in einem hellen Raum.

Kinder mit Masken betrachten eine dreistöckige, gelbe Konstruktion mit Miniaturmodellen.

Besucher, darunter Kinder mit Masken, betrachten eine Ausstellung mit Kinderzeichnungen.

Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen besucht eine Kinderausstellung.

Kinder mit Masken betrachten eine Ausstellung mit Objekten auf einem gelben Regal.

Eine Wandinstallation mit Zeichnungen und Fäden, die verschiedene Jahreszahlen verbinden.

Das Denkmal für die Opfer des Faschismus in Wien erinnert an die Gräueltaten der Gestapo.

Eine Wandinstallation mit Zeichnungen und Fäden in einer Ausstellung.

Besucher betrachten eine Ausstellung mit Fotografien und Installationen in einem Museum.

Eine Gruppe Kinder mit Masken betrachtet eine Ausstellung zum Hausfrauendenkmal.

Eine Gruppe von Kindern betrachtet in einer Ausstellung das „Hausfrauendenkmal“.

Eine Gruppe von Kindern betrachtet eine Ausstellung mit dem Titel „Hausfrauendenkmal“.

Eine Gruppe von Kindern und zwei Erwachsene betrachten eine Kunstausstellung zum Thema „Hausfrauendenkmal“.

Eine Foto-Collage zeigt das „Hausfrauendenkmal“ und Aktionen damit.

Eine Gruppe von Menschen betrachtet eine Ausstellung mit Kinderzeichnungen.

Ein Kind mit Maske betrachtet eine Ausstellung mit Denkmälern, die von Kindern gestaltet wurden.

Kinder mit Masken betrachten eine dreistöckige, gelbe Ausstellung mit kleinen Kunstwerken.

Kinder und ein Mann mit Masken betrachten eine Ausstellung mit Modellen auf einem gelben Tisch.

Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen besucht eine Ausstellung.

Personen betrachten eine Ausstellung von Kinderkunstwerken auf einem gelben Tisch.

Kinder mit Masken betrachten eine Ausstellung mit selbstgebastelten Objekten und dem Motto „Hoffnung vs. Verzweiflung“.

Flugpionierin und Pippi Langstrumpf

Darunter findet sich ein kleines rotes Flugzeug alten Stils mit einer Pilotin mit Fliegerhaube. Charlotte (6) hat es für Flugpionierinnen gezeichnet, namentlich für Amelia Earhart (vor ungefähr 100 Jahren). Unter den vielen Zeichnungen fällt auch noch ein Denkmal für Pippi Langstrumpf auf. Auf einem mehrstöckigen runden Ausstellungsturm dreidimensionale Objekte von Kindern.

Ein Mädchen mit Maske zeichnet ein Denkmal an einem gelben Tisch.

Kinder sitzen an einem Tisch und basteln mit Knete.

Kinder sitzen an einem Tisch und basteln mit Knete und anderen Materialien.

Kinder sitzen mit Masken an einem Tisch und basteln mit verschiedenen Materialien.

Ein Junge mit Maske präsentiert eine selbstgemachte Erdkugel aus Knete.

Ein Junge mit Maske zeichnet ein Bild der Erde an einem gelben Tisch.

Trickfilm-Studio

Seit wenigen Tagen ist auch ein Tablet Teil der Ausstellung, auf dem Trickfilme ablaufen. Seit Mitte der Herbstferienwoche können Kinder Denkmäler, die sie erfunden und gebaut haben, in einem Mini-Trickfilm-Studio vorstellen. Der Kinder-KURIER durfte Anna, Ella, Leonie, Luis, Raphael und Selma – mehr als sechs Kinder dürfen den jüngsten Corona-Einschränkungen zufolge ja nicht teilnehmen – begleiten während sie ihre Ideen entwickelten und umsetzten.

Ein Junge mit Maske zeichnet eine Erde auf ein Blatt Papier.

Ein Kind zeigt eine Zeichnung von einem Haus mit der Erde und dem Wort „USA“.

Eine Zeichnung zeigt eine zerbrochene Erdkugel mit der Aufschrift „Boom! 1212“.

Ein Junge präsentiert ein Schild mit der Aufschrift „The Earth“ und eine kleine Erdkugel.

Kinder erstellen einen Stop-Motion-Film über die Erde.

Ein Kind filmt ein Stop-Motion-Projekt mit dem Titel „The Earth“.

Ein Kind filmt mit einem Smartphone ein Modell der Erde.

Ein Kind arbeitet an einem Stop-Motion-Film über die Erde.

Ein Junge mit Maske filmt eine Stop-Motion-Animation der Erde mit einem Tablet.

Ein Kind filmt mit einem Smartphone eine Stop-Motion-Szene mit einer kleinen Erdkugel.

Ein Kind mit Maske filmt ein Stop-Motion-Video der Erde mit einem Tablet.

Ein Kind mit Maske filmt eine Stop-Motion-Animation der Erde.

Ein Kind filmt mit einem Smartphone ein Stop-Motion-Set mit einer gezeichneten, zerbrochenen Erde.

Ein Kind filmt mit einem Smartphone eine Stop-Motion-Szene mit einer explodierenden Erde.

Ein Kind filmt mit einem Smartphone eine Stop-Motion-Szene zum Thema Erde.

Ein Kind filmt mit einem Smartphone ein Stop-Motion-Set mit Erde-Motiven.

Ein Kind filmt mit dem Handy eine Stop-Motion-Szene mit dem Schriftzug „The End“.

Umwelt und Klimaschutz

Die jungen Denkmal-Erfinder_innen setzen sich um den runden, niedrigen Holztisch. Das bevorzugte Material aller sechs ist Knetmasse. Luis und Raphael formen je eine Kugel – in Blau. Zwei blaue Planeten. Luis fügt Grün hinzu, setzt sich an einen anderen Tisch und malte Plakate „The Earth“ (die Erde), das Weiße Haus, den Sitz der US-Präsidenten in Washington mit einem Maxl davor, das eindeutig an den (Noch?-)Chef darinnen erinnert und eines mit einer zerbrochenen Erde und einem „Boom!?!?“ darunter geschrieben.

Ein Junge mit Maske filmt eine Knetkugel, die die Erde darstellt.

Ein Kind fotografiert mit einem Smartphone eine kleine Stop-Motion-Szene mit einer Erdkugel.

Dreh eines der beiden Erde-Umweltschutz-Trickfilms.

Eine Person filmt mit einem Smartphone eine Knetfigur, die die Erde darstellt.

Eine Person filmt mit einem Smartphone eine Stop-Motion-Szene mit einer kleinen Erdkugel.

Ein Kind mit Maske filmt eine Stop-Motion-Szene mit einem Smartphone.

Auch Raphaels Kugel wird zu einer Erde. Zum Grün greift er auch noch zu Braun. Ein kleiner Baum ganz oben, aber ein ziemlich großer Batzen – „das ist Umweltverschmutzung“, erklärt er dem Reporter.

Eine grüne Knet-Schildkröte steht auf einer Packung Novalgin-Filmtabletten.

Eine Spielzeugschildkröte wird mit einem Tablet in einem Pappkarton gefilmt.

Eine Person hält eine grüne Knet-Schildkröte in der Hand.

Eine Gruppe von Personen, die mit einer Schildkröte und anderen Objekten einen Film drehen.

Plastik im Meer

Ella formt aus ganz viel Grün zunächst eine flach-ovale Form – es wird der Körper – vier Haxerl dran und ein Kopferl – es wird eine Schildkröten- „eine Meeresschildkröte mit Plastikteilen“, die die 12-Jährige auf den Panzer klebt. „Wir haben auch schon in der Schule über Umweltverschmutzung und das Plastik im Meer geredet“.

Zwei Personen basteln an einem gelben Tisch mit verschiedenen Materialien, darunter ein Fahrrad.

Eine Person bastelt ein Fahrrad aus Ton auf einem gelben Tisch.

Ein Kind hält ein selbstgemachtes Fahrrad aus Knete mit einem Schild „Autobahn“.

Ein Mädchen mit Maske hält ein selbstgebasteltes Fahrrad mit einem Schild „Autobahn“ hoch.

Ein Tablet filmt ein Stop-Motion-Fahrrad aus Knete vor einem einfachen Hintergrund.

Ein Tablet filmt ein kleines Fahrrad vor einem weißen Hintergrund.

Eine Person filmt eine Knetfigur auf einem Fahrrad mit einem Tablet.

Ein Tablet zeigt eine Stop-Motion-Animation eines Radfahrers aus Knete.

Ein Kind und Erwachsene arbeiten an einem Stop-Motion-Film mit Fahrrädern.

Spannender Orts-Vorschlag

Ein weiteres Objekt samt dem danach daraus entstehenden Trickfilm ist der Rettung des Planeten gewidmet. Leonie (10) bastelt aus brauner Knetmasse ein Fahrrad. Die Erfinderin dieses Denkmals für das umweltfreundliche Verkehrsmittel hat sich aber noch was Besonderes einfallen lassen. Sie formt noch ein flaches blaues Teil und ritzt mit einem Zahnstocher Buchstaben rein: Autobahn. Diese setzt sie als Hinweis-Schild auf zwei Zahnstocher. „Das Fahrrad-Denkmal soll auf der Autobahn stehen, damit Leute, die im Auto fahren, das sehen und dran denken, dass sie oft auch mit em Rad fahren könnten.“

Ein Mädchen mit Maske bastelt einen Regenbogen aus Knete.

Ein Mädchen mit Maske zeichnet mit bunten Stiften ein Plakat mit dem Wort „Friede“.

Ein Mädchen mit Maske schreibt an einem Plakat mit dem Wort „Frieden“.

Ein Kind filmt ein Stop-Motion-Video zum Thema „Frieden“ mit einem Smartphone.

Ein Mädchen mit Maske filmt ein Stop-Motion-Video zum Thema Frieden mit einem Regenbogen.

Eine Person filmt ein Diorama mit dem Wort „Frieden“ und einem Regenbogen.

Ein Stop-Motion-Set mit dem Wort „Frieden“ und einem Regenbogen aus Knete, gefilmt mit einem Smartphone.

Eine Person filmt ein Diorama mit dem Wort „Frieden“ und einem Regenbogen.

Regenbogen und Pferd

Anna (11) schnappt sich Stücke aus Knetmasse in verschiedenen Farben, um daraus Halbkreise zu biegen – und aufeinander zu setzen – einen Regenbogen. Aber nicht nur die bunten Farben werden zum Denkmal. Für den Film, der erzählt, wofür Annas Regenbogen steht, malt sie in den gleichen Farben das Wort Frieden.

Ein aus Knete geformtes Pferd steht auf Skiern vor einem bunten Hintergrund.

Ein aus Knete geformtes Pferd wird mit einem Tablet gefilmt.

Ein Mann und ein Mädchen mit Masken basteln an einem gelben Tisch mit Modellen und Zeichnungen.

Eine Person filmt mit einem Tablet ein kleines Pferdchen an einer Angel.

Eine Person filmt ein Stop-Motion-Pferd mit einem Smartphone.

Ein Mann filmt mit einem Tablet ein Stop-Motion-Pferd auf einem Stock.

Ihre Schwester Selma gestaltet aus brauner und gelber Knetmasse ihr Lieblingstier – ein Pferd. Das setzt sie auf ein langes Holzstaberl, um es im Trickfilm animieren zu können. Sozusagen auf den Hinterbeinen stehend, dreht sich das Pferd als würde es tanzen, um später von der Seite durchs Bild zu fliegen.

Ein Plakat der Kunsthalle Wien für „Space for Kids – Denk dir mal!“ mit roter Kappe.

Eine Fotografie einer Skulptur und eine Zeichnung von Pippi Langstrumpf.

Eine Kinderzeichnung zeigt ein Denkmal für die Pilotin Amelia Earhart.

Ein Mini-Denkmal mit der Aufschrift „Denk Mal“ steht auf einem gelben Podest.

Zwei Bücher der Reihe „Little People, BIG DREAMS“ über Rosa Parks und Maria Montessori.

Kinder betrachten eine gelbe Installation mit der Aufschrift „Stell dir vor, du wärst selbst ein Denkmal“.

Eine Gruppe von Kindern mit Masken betrachtet einen gelben Sockel in einem Gebäude.

Die Wiener Secession mit der Aufschrift „Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit“ und dem Schriftzug „Moria“.

Profi-Arbeiten

Die Arbeiten der Profi-Künstler_innen sind Auseinandersetzung mit bestehenden – oder fehlenden – Denkmälern, u.a. dem seit Monaten wieder heftig diskutierten für Karl Lueger, der vor mehr als 100 Jahren Bürgermeister von Wien war. Unter seiner Regierung wurden viele kommunale Errungenschaften erreicht wie die Hochquellwasserleitungen. Gleichzeitig war er bekannt für seine Hass-Reden vor allem gegen Jüdinnen und Juden.

Ein Teil eines ganz anderen Denkmals hängt an einer Wand – ein Stück weißer Stoff, auf dem in aufgemalten Buchstaben steht: Hausfrauendenkmal. Die Fotokünstlerin Margot Pilz hat im Sommer dieses Jahres eine Skulptur aus mehreren Lein- und Tischtüchern, auf denen mehrmals dieses Wort von oben nach unten stand, am Karlsplatz errichtet. Und damit daran erinnert, dass sie und andere Künstlerinnen ein solches Denkmal für die „ungewürdigten Leistungen der unbekannten Hausfrau“ schon einmal – in Graz beim Steirischen Herbst errichtet hatten – 1979, also vor 41 Jahren. Viel hat sich nicht verändert ;(

Eine Arbeit – für ein noch immer fehlendes - Denkmal für die von den Nazis ermordeten Rom*nja und Sinti*zze kannst du dir sogar mitnehmen – in Form eines Plakates. Aus dem kannst du Figuren anderer Denkmäler ausschneiden und zu einer „1. Hauptversammlung des Komitees zur Erinnerung an das Wort mit dem der Völkermord an Roma und Sinti bezeichnet wird“ (Künstler Eduard Freudmann) zusammenstellen.

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