VKI-Test: Gutes Zeugnis für heimische Milch

Milch liefert wertvolles Kalzium
Bei Qualität und Geschmack schnitten keines der getesteten 20 Produkte ganz schlecht ab. Kritik gab es bei der Kennzeichnung.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat für seinen aktuellen Milchtest 20 Produkte untersucht. Auch die sehr beliebte Milch in Glasflaschen war im Test dabei. Das Hauptaugenmerk wurde auf die sogenannte ESL-Milch (Extendend Shelf Life) gelegt, die eine längere Haltbarkeit verspricht und derzeit das Kühlregal dominiert. Frische Vollmilch ist in den Regalen nahezu gänzlich von der ESL-Milch verdrängt worden, zeigte der Test.

Der Geschmack der Milch wurde durchwegs gut bewertet: Im Rahmen des Tests wurden zwölf „sehr gute“, eine „gute“ und sieben „durchschnittliche“ Bewertungen vergeben. Die Ergebnisse im Detail gibt es ab dem 25. April in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT und online unter

Kennzeichnung: „Frisch“, „länger frisch“ oder „länger haltbar“?

Milch darf den Zusatz „frisch“ dann tragen, wenn sie innerhalb einer bestimmten Zeit nach der Gewinnung weiterverarbeitet wird. Sie wird nur kurzzeitig im Rahmen der Pasteurisierung erhitzt und das Mindesthaltbarkeitsdatum darf mit maximal 9 Tagen (in Ausnahmen mit 11 Tagen) nach dem Zeitpunkt der Wärmebehandlung angegeben werden.

Die Kennzeichnung dafür nehmen nicht alle Hersteller genau, kritisierten die VKI-Tester. So findet man bei einigen Herstellern den Begriff „länger haltbar“ nur im Kleingedruckten oder auf der Rückseite der Milchpackung. Ein weiterer Hersteller lobt seine ESL-Kuhmilch wiederum als „naturbelassen“ aus und das, obwohl die Milch u.a. pasteurisiert und homogenisiert wurde. Ebenso sind Angaben „wie damals“ oder „die gute tägliche Milch“ für eine ESL-Milch entbehrlich.

„Es gibt also einen deutlichen Unterschied zwischen Frischmilch und einer ESL-Milch. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben daher auch ein Recht darauf, klar darüber informiert zu werden, um welches Produkt es sich handelt“, betont VKI-Projektleiterin Nina Siegenthaler. „Umso mehr, wenn das Produkt beispielsweise zeitgleich blumig als ,Milch wie früher„ angeboten wird.“

Spezielle Haltbarmachung

Bei der ESL-Milch gibt es zwei Varianten: „länger frisch“ und „länger haltbar“. Die Art der Technologie für die Haltbarmachung (z. B. hocherhitzt, pasteurisiert, filtriert) ist anzugeben. „Länger frisch“ Milch ist maximal 25 Tage haltbar, „länger haltbar“ Milch bis zu 45 Tage. Das Ausmaß der Wärmebehandlung liegt bei ESL-Milch immer noch unter der ultrahocherhitzten Milch, auch bekannt als H-Milch.

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