Sonnenschutz: Diese Körperstelle wird beim Eincremen oft vergessen

Auch die Augenlider brauchen im Sommer Schutz.
Die Augenlider zählen zu den sensibelsten Körperstellen. Gegen die Sonnen werden sie oft nicht ausreichend geschützt.

Tagescremen mit Lichtschutzfaktor (LSF) machen es einfach, Sonnenschutz in die tägliche Pflegeroutine zu integrieren. Beim Auftragen des jeweiligen Produkts auf die Gesichtshaut sparen viele jedoch die Augenpartie aus. Das kann gravierende Folgen haben, wie Forscher der University of Liverpool in einer neuen Studie betonen.

Vergessene Stellen

In der Erhebung, die im Fachblatt PLOS One veröffentlicht wurde, schreiben die Wissenschafter, dass empfindlichere Hautpartien bei der Anwendung von Feuchtigkeitscremen mit LSF im Gesicht häufig ausgelassen werden. Bei der Verwendung herkömmlicher Sonnenschutzmittel sei dies nicht (in diesem Ausmaß) der Fall.

In der Untersuchung wurde 84 Personen (62 Frauen und 22 Männer) und ihr Umgang mit Feuchtigkeitscremen mit Lichtschutzfaktor beziehungsweise normalen Sonnencremen untersucht. Die Teilnehmer wurden gebeten, ihre Anwendung zu dokumentieren, indem sie sich mit einer UV-empfindlichen Kamera fotografieren. Dies ermöglichte es den Forschern, die nicht eingecremten Gesichtsbereiche zu identifizieren.

Es zeigte sich, dass bei der Anwendung von Feuchtigkeitscremen mit LSF im Schnitt insgesamt 16,6 Prozent des Gesichts ausgelassen wurden. Beim Auftragen von Sonnenschutzmitteln war diese Zahl mit 11,1 Prozent deutlich geringer.

Zurückzuführen sei dies den Forschern zufolge in erster Linie auf die verminderte Applikation rund um die Augenlider. Beim Auftragen der Tagescremen fand man bei den Probanden 21 Prozent weniger von dem jeweiligen Produkt in diesem Bereich, bei Sonnenschutz-Trägern waren es 14 Prozent weniger.

Unbewusst ausgelassen

Im Anschluss an die Studie füllten die Teilnehmer einen Fragebogen über ihre Anwendungsgewohnheiten für Sonnenschutzmittel und LSF-Feuchtigkeitscremen aus. Es zeigte sich, dass die meisten Menschen nicht wussten, dass sie ihre Gesichter nicht vollständig mit letzteren bedeckt hatten.

Die Autoren der Studie halten in ihrem Bericht fest: "Bei der Anwendung von Sonnenschutzmitteln und Feuchtigkeitscremen wird der Bereich um die Augen oft übersehen." Der Bereich rund um die Augen müsse stärker berücksichtigt werden muss, da die Haut dort besonders empfindlich ist.

"Auch alternative Methoden zum Schutz der Augenlider sollten in Betracht gezogen werden, wie beispielsweise eine Sonnenbrille", heißt es. Plant man einen längeren Aufenthalt in der Sonne, seien Feuchtigkeitscremen mit LSF zudem kein Ersatz für herkömmliche Sonnenschutzmittel.

Hautkrebs in Österreich

Gemäß Statistik Austria wurde im Jahr 2016 bei mindestens 1.740 Menschen ein malignes Melanom diagnostiziert. Maligne Melanome, auch "schwarzer Hautkrebs" genannt, können - sofern sie nicht frühzeitig erkannt werden - tödlich verlaufen. Die Dunkelziffer der Häufigkeit der Erkrankung in Österreich dürfte in Wirklichkeit sogar noch höher liegen. Gemäß Statistik Austria starben 2016 357 Personen in Österreich an einem malignen Melanom. Damit waren diese Tumore für fünf Prozent aller Krebsneuerkrankungen und fast zwei Prozent aller Krebssterbefälle verantwortlich.

Am Jahresende 2016 waren 10.257 Männer und 11.576 Frauen mit einem malignen Melanom am Leben. Bei Männern waren maligne Melanome am Oberkörper, bei Frauen an den Beinen am häufigsten. Dieser Unterschied spiegelt die Art sich zu kleiden und die entsprechend einwirkende UV-Strahlung wider. Statistisch gesehen betrug die Steigerung der Melanomhäufigkeit seit dem Jahr 1983 ca. 350 Prozent, die Steigerung der Sterblichkeitsrate betrug mehr als 80 Prozent.

Kommentare