Keimschleudern? Wie oft man Sportsachen waschen sollte

Symbolbild
Sport-BHs, Leggings, Funktionsshirts: Was wann gewaschen werden sollte – und was passiert, wenn man es nicht tut.

Egal, ob am Crosstrainer, Rad-Ergometer oder der Hantelbank: Auf starke Anstrengungen reagiert der Körper mit Schwitzen. Je intensiver das Trainig, desto mehr Feuchtigkeit wird von den Schweißdrüsen abgesondert.

Moderne Funktionswäsche kann zwar unangenehmer Geruchsbildung vorbeugen, um das Waschen kommt man jedoch nicht umhin. Doch muss die Sportbekeldiung tatsächlich nach jedem Training in die Trommel wandern?

"Es kommt darauf an", schildert Umweltmedizinerin Lisa Ackerley von der britischen Royal Society for Public Health. Demnach könne man die Reinigung etwas hinauszögern, wenn die sportliche Session nicht allzu schweißtreibend war. "Wenn Sie nicht wirklich ins Schwitzen gekommen sind und mehr getratscht haben, kann Ihre Ausrüstung einige Besuche im Fitnessstudio überdauern", erklärt sie in einem Beitrag für den britischen Guardian. "Wenn Sie jedoch hart trainieren, müssen die Sachen jedes Mal gewaschen werden."

Temperatur beachten

Wesentlich ist hierbei der Faktor Temperatur. Das Gros der modernen Sportextilfasern muss bei niedriger Temperatur in der Waschmaschine gewaschen werden, also bei 30 Grad Celsius oder darunter. Dadurch werden zwar Flecken entfernt, Bakterien können jedoch auf den verschwitzten Stoffen zurückbleiben. "Wenn Sie bei einer Temperatur unter 40 Grad Celsius waschen, sollten Sie ein antibakterielles Waschmittel beifügen", so Ackerley. Derartige Produkte finden sich in der Drogerie oder im Supermarkt bei den herkömmlichen Waschmitteln.

Alternativ kann man die Temperatur erhöhen, hier lohnt sich jedoch ein Blick auf die Waschanleitungen am Kleidungsetikett.

Ob man drinnen oder an der frischen Luft trainiert, spielt für den Verschmutzungsgrad laut Ackerley keine Rolle. "Im Fitnessstudio kann man von den Geräten oder Matten Keime und Schmutz von anderen Personen aufnehmen. Wenn man im Freien trainiert, nimmt man Schlamm, Bakterien und Flecken aus der natürlichen Umgebung auf."

Nicht aufschieben

Ein weiterer wichtiger Tipp: BHs, Socken und Co. sollten keinesfalls in feuchtem Zustand über Nacht in der Trainingstasche bleiben. Die feuchten Textilien sind eine optimale Brutstätte für Bakterien. Die verschwitzten Kleidungsstücke sollten daher im Idealfall gleich in die Waschmaschine wandern. Ebenso verhält es mit nassen Handtüchern.

Trinkflaschen aus Hartplastik oder Edelstahl sollten laut Ackerley in der Spülmaschine gereinigt werden – sonst kann es auch hier zu unangenehmer Geruchsbildung kommen.

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