Augengrippe: "Fühlt sich an, wie wenn man Sand im Auge hätte"

In Österreich berichten Augenärzte von steigenden Erkrankungsfällen an der sogenannten "Augengrippe".
Die Virusinfektion tritt in Teilen Österreichs derzeit gehäuft auf. Wie man sie behandelt und einer Ansteckung vorgebeugt werden kann.

Ein lachsrotes Auge ("pink eye") in der Frühphase, starkes Brennen und ein Fremdkörpergefühl, "wie wenn man Sand in den Augen hätte": So beschreibt Herbert Reitsamer, Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie in Salzburg, eine hoch infektiöse Viruserkrankung der Bindehaut des Auges (Keratoconjunctivits epidemica), im Volksmund oft als " Augengrippe" bezeichnet. Derzeit tritt sie in Teilen Österreichs gehäuft auf. Neben der Bindehaut kann auch die Hornhaut betroffen sein.

"Diese Virusinfektion ist wesentlich unangenehmer und auch infektiöser als eine bakterielle Bindehautentzündung", sagt Reitsamer. Typisch sind die rosa Färbung am Anfang und schleimige, weiße Fäden im Auge. "In der Regel kann der Arzt aufgrund der Symptome die Diagnose stellen."

Schmierinfektion

Die Inkubationszeit beträgt acht bis neun Tage, oft sind – anders als bei einer bakteriellen Infektion – mehrere Personen  in einer Familie oder Schulklasse betroffen. Die Ansteckung erfolgt über Schmierinfektionen, beim Händeschütteln oder Angreifen von Türschnallen etwa: "Reibt man sich anschließend das Auge, ist das Erkrankungsrisiko sehr hoch." Gute Händehygiene (mehrmals täglich mindestens 30 Sekunden Händewaschen bzw. Händedesinfektion) senkt das Infektionsrisiko.

Antibiotische Augentropfen helfen gegen die Virusinfektion nichts. "Es gibt auch keine Therapie gegen die Krankheitsursache, man kann nur die Symptome bekämpfen." Das ist mit entzündungshemmenden Tropfen möglich. Reitsamer: "Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, sollten Erkrankte unbedingt zu Hause bleiben."

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