Äußerst selten: Kind stirbt nach allergischer Reaktion auf Zahnpasta

Symbolbild
Ein Mädchen ist in den USA nach dem Benutzen von Zahnpasta an einem allergischen Schock gestorben. Experten sprechen von einem seltenen Fall.

Denise Saldate starb vor wenigen Wochen im Alter von nur elf Jahren. Das US-amerikanische Mädchen hatte nach dem Verwenden von Zahnpasta einen tödlichen allergischen Schock erlitten, schildert die Mutter des Kindes im Gespräch mit dem Magazin Allergic Living.

Ihre Tochter habe an einer starken Milchallergie gelitten und kürzlich eine spezielle Zahnpasta verschrieben bekommen. In dieser sei ein aus Milch gewonnenes Protein enthalten gewesen. Zwar hätten die Eltern Lebensmitteletiketten stets sorgfältig auf Milch und andere potenzielle Allergene untersucht. Daran, die Zahnpasta zu überprüfen, hätten sie aber nicht gedacht.

Schlussendlich konnte das Mädchen weder durch den Notfalleinsatz von Inhalatoren noch durch Epinephrin-Autoinjektoren gerettet werden, berichtet CNN.

Nach dem Tod der Elfjährigen verbreiteten sich Meldungen darüber rasant im Internet. Auch eine Crowdfunding-Kampagne zur Deckung der Bestattungskosten wurde mittlerweile ins Leben gerufen.

Äußerst seltener Fall

Eltern, die aufgrund der Medienberichte oder Beiträge in sozialen Netzwerken besorgt sind, kann ein Experte beruhigen. David Stukus, Kinderarzt, Allergieexperte und Professor am Nationwide Children's Hospital, betont im Interview mit CNN, dass derartige Fälle sehr selten seien. "Das ist das erste Mal, dass ich etwas auch nur annähernd Ähnliches gehört habe", sagte Stukus, der seit 13 Jahren Kinder behandelt. "Es gibt Nahrungsmittelproteine in vielen verschiedenen Medikamenten und Waren, die nicht zum Verzehr geeignet sind. Aber im Großen und Ganzen reicht die Menge hier bei weitem nicht aus, um bei der überwiegenden Mehrheit der Menschen mit Nahrungsmittelallergien eine Reaktion auszulösen."

Keine Gefahr durch herkömmliche Produkte

Die Zahnpasta, die zum allergischen Schock bei dem Kind geführt hatte, sei laut ihrer Mutter zudem kein Produkt aus der Drogerie gewesen, sondern dem Kind vom Zahnarzt verschrieben worden. Stukus ist überzeugt, dass herkömmliche Produkte in Haushalten keine Gefahr darstellen, "wenn Kinder sie schon einmal verwendet und gut vertragen haben".

Dennoch müsse der tragische Todesfall "als Erinnerung daran dienen, dass Nahrungsmittelallergien schwerwiegend sein können und eine klare Kommunikation zwischen medizinischem Personal, eine sorgfältige Untersuchung von Lebensmitteletiketten und die Verfügbarkeit von Adrenalin erfordern".

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