Wein-Trends: Worauf wir uns heuer freuen

4.830 Aussteller aus 47 Ländern und 49.048 Fachbesucher aus 110 Ländern besuchten die ProWein.
352 österreichische Winzer und viel Cider auf der "ProWein" in Düsseldorf.

Rosa Haare, riesige Klunker und eine tiefe Stimme. Bei der Präsentation des Cranberry-Secco zog so mancher Winzer die Augenbraue hoch. Der Auftritt der Travestie-Künstlerin und Bar-Besitzerin Olivia Jones auf der internationalen Weinmesse " ProWein 2015" wird so manchem Conaisseur unvergessen bleiben. Auch andere Quereinsteiger wie Tukwini und ihre Mutter Makaziwe Mandela zogen Messebesucher in ihren Bann. Seit fünf Jahren betreiben Mandelas Enkeltochter und Tochter ein Weingut in Südafrika, derzeit befinden sie sich auf Promo-Tour durch Europa. (Lesen Sie den Artikel unter der Bildergalerie weiter.)

Trends auf der Messe

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Worker at winery treads on grapes during grape har
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SPAIN GUINESS WOLD RECORD

Rebellisches Marketing

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Längst zählt nicht nur die Qualität in der Flasche. Konsumenten suchen nach dem Außergewöhnlichen und den Geschichten hinter den Weinen. So wie bei dem südafrikanischen Wein von Paul Barth, der nur für Männer sein soll: "Der fleischige, würzige Wein passt gut zu gegrilltem Fleisch und zu einem Männerabend. Natürlich können auch Frauen diesen Wein trinken." Reines Marketingkonzept: "Klar, es funktioniert aber."

Ein paar Meter weiter erzählte der Holländer Roelof Visscher, wie er seinen Wein mittels Crowdfunding finanzierte und jetzt den ersten Wein in der Karibik, nämlich auf Curaçao, vinifiziert. Ob es nicht seltsam sei, ein Produkt zu vertreiben, das die Einheimischen selber gar nicht kennen? "Ja, das ist spannend, unser Wein wird vor allem für die Touristen ein großes Thema werden."

Gusswerk-Braumeister Reinhold Barta gehörte ebenso zu den "Außenseitern". Auf Einladung der Messe präsentierte der Bierbrauer im Bereich "Same but different" seine Demeter-zertifizierte Wein-Bier-Mischung namens Cervinum, die frisch fruchtig mundete. Mehr Wein oder Bier? Barta: "Im Brauprozess hab ich der Würze einen Zweigelt-Traubensaft hinzugefügt und eine spezielle Sekthefe verwendet."

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Bis auf einen auffallenden Bodypainting-Act ging es bei den 352 österreichischen Winzern gemütlich und ruhig zu. Die Außenwirtschaft Austria sorgte wie vergangenes Jahr für einen reibungslosen Ablauf der österreichischen Gruppenausstellung und für ausreichend Koffein-Nachschub. Für Jammern hatten die heimischen Landwirte auf der "ProWein" keine Zeit. Die Wetterkapriolen und diegeringeren Erntemengen(minus 29 Prozent beim Rotwein) von 2014 waren kein Thema mehr. Ihnen ging es darum, denwachsenden Exportanzukurbeln. Tranken doch die Deutschen vergangenes Jahr österreichischen Rebensaft im Wert von 79,9 Millionen Euro. Obwohl die Bundesrepublik weiterhin der wichtigste Markt für Österreich ist, holen Länder wie die Niederlande, Belgien, Großbritannien und China stark auf. Weltweit verkauften die heimischen Winzer Wein im Wert von 146 Millionen Euro.(Lesen Sie den Artikel unter der Bildergalerie weiter.)

Schräge Neuheiten

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Alternativen zu Wein

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In den internationalen Hallen gärte es heftig, denn hier drehte sich alles um die Themen Cider, Obstschaumweine und sortenreine Obssäfte. Nachhaltigkeitskonzepte wie das Bewirtschaften von Streuobstwiesen und das Pflegen von alten Sorten spiegeln bei den Produzenten wie bei der Manufaktur Jörg Geiger oder Van Nahmen die Unternehmensphilosophie wider.

Zwar erzählte so mancher Produzent hinter vorgehaltener Hand, dass der Cider bei den Konsumenten nach wie vor nicht angekommen sei, aber vor allem die deutschen Hersteller würden auf eine starke Apfel-Brise aus Frankreich und England hoffen. Nicht nur im Geschmack, auch in der Herstellung unterscheidet sich unser traditioneller Most vom Cider. Bei Most wird Apfelsaft mittels Kellertechnik und Hefe vergoren. Bei Cider wird hingegen bereits vergorener Apfelsaft mit reinem Apfelsaft vermischt und mit Kohlensäure versetzt. Dadurch mundet Cider am Gaumen etwas süßlicher.

Olivia Jones genoss sichtlich das Bad in der Menge: "Es muss prickelig sein – das ist mein Lebensmotto!" Die Idee für den Cranberry-Secco hatte übrigens ein Gast auf dem Kiez. Der Erfinder bekam zum Dank "lebenslang frei saufen".

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