Dieser 25-Jährige brennt österreichischen Vodka

Vodka aus Österreich.
Andreas Horvath aus Deutsch-Wagram produziert erfolgreich Vodka aus Österreich.

Das Familienrezept ist alt, aber die Flasche neu: Der 25-jährige Niederösterreicher Andreas Horvath gründete vor einem Jahr die Spirituosen-Marke "Kartoff" – abgefüllt werden für den Vodka nur Zutaten aus der Heimat. Bevorzugt Erdäpfel aus Niederösterreich, dem Sitz der Firmenzentrale. Bereits mit Anfang 20 verdiente sich der Spross der Spirituosen-Dynastie "Horvath’s Spezereyen Kontor" seine Sporen in Polen und in den Vereinigten Staaten.

Dieser 25-Jährige brennt österreichischen Vodka
Honorarfrei für Print und Online, Vodka, Kartoff, Andreas Horvath, Horvath's Spezereyen Kontor
In New York sollte er das Geschäft an der Ostküste für den elterlichen Betrieb aufbauen: "Ich hab es schade gefunden, dass der Vodka meiner Eltern nur in den USA bekannt ist, aber dass wir in Österreich nicht auch auf unseren Vodka setzen." In Österreich zurück begann der Lebensmitteltechnologe, eine komplett neue Marke zu planen und aufzubauen. Jung und cool sollte sie sein. Das jenseits des Atlantiks erlernte Know-how sollte in die Tat umgesetzt werden: "Der große Unterschied ist, dass amerikanischen Kunden Konzept und Preis-Leistungsverhältnis besonders wichtig sind. Mein Ziel war, aus heimischen Kartoffeln ein Top-Produkt zu erzeugen, das aber preislich leistbar ist." Soll heißen: 700 ml kosten 14,40 Euro. Nachdem das Ur-Produkt aus Kartoffeln gemacht wird und die Firmen-Zentrale in Deutsch Wagram angesiedelt ist, setzt der 25-Jährige auf regionale Rohstoffe: "Ich fülle ein altes Familienrezept ab, aber verkaufe den Vodka als lifestyliges Produkt mit einem puristischen Etikett." Der Name war auch schnell gefunden: Kartoff bedeutet auf Rumänisch Kartoffel. Warum sich Horvath gegen Vodka aus Getreide entschieden hat, hatte allerdings nicht nur regionale Gründe: "Vodka aus Kartoffeln hat eine leichte Süße, ist weicher am Gaumen – was man an den Schlieren im Glas erkennt –, und eignet sich gut für Cocktails."
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Obwohl der junge Firmenchef selbst kein Brennmeister ist, lässt er es sich nicht nehmen, jeden Tag selbst zu verkosten: "Die Tastings mache ich am liebsten in der Früh, da die Geschmacksknopsen zeitig am Tag noch unbeeinflusst sind – so lassen sich Fehler leicht erkennen." Gemeinsam mit dem Brennmeister analysiert Horvath, wie sich Vodka auf der Zunge anfühlt, wie sich der Geruch entwickelt, wie weich die Flüssigkeit am Gaumen ist und letztlich, wie sich der Geschmack entwickelt. Auch wenn nur genippt wird, sollte nicht auf leeren Magen getestet werden, meint der junge Firmenchef schmunzelnd. Von der Ernte in die Flasche braucht es übrigens nur wenige Wochen.

Alle lieben Nusslikör

Der neue Vodka lässt sich mittlerweile in 50 Bars und Lokalen wie in den Wiener Haubenrestaurants "Blue Mustard" und "Das Turm" verkosten. Und weil Haselnuss-Likör in Österreich so beliebt ist, setzt der junge Destillateur auch auf einen Haselnuss-Vodka, der nach den rosa verpackten Schnitten schmeckt. Nach der Vodka-Markteinführung folgte ein Gin – die Besonderheit des Wacholder-Schnaps mit würzigen Zutaten wie Ingwer und Anis ist, dass dessen Basis-Alkohol ebenso aus Kartoffeln gewonnen wird.

Wie es mit der Marke weitergehen soll? Derzeit sucht Horvath nach Großhandelspartnern.

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