Welcher Tee-Typ sind Sie?

Tee ist das meistkonsumierte Getränk der Welt - und die Geschmacksvielfalt ist riesig.
Ob klassisch, herb, süßlich oder lieblich – es gibt für jeden Geschmack den passenden Tee.

"Sag mir, welchen Geschmack du magst - und ich sage dir, welchen Tee du trinkst." So könnte man ein beliebtes Sprichwort abwandeln. 3000 Sorten gibt es, die Vielfalt des weltweit am meisten konsumierten Getränks ist mindestens so vielfältig wie die unterschiedlichen Geschmacksvorlieben der Menschen. Die Teetrinker lassen sich also ebenso wenig über einen Kamm scheren, wie es "den" Tee gibt. Anlässlich des diesjährigen "Tag des Tees", der alljährlich am 1. Samstag im November stattfindet, eine kleine Tee-Typologie.

Der Klassische

Welcher Tee-Typ sind Sie?
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Kräftig und rötlich-braune Farbe – Schwarztee ist für viele der Inbegriff von Tee und nicht wenige Teeliebhaber schwören auf Klassiker aus den typischen Anbauregionen. Die getrockneten und fermentierten Teeblätter werden nach der selben Technik getrocknet. Allerdings gibt es je nach Region und Erntezeitpunkt verschiedene Geschmacksrichtungen. Wer es kräftig mag, greift am liebsten zu Assam-Tee aus der gleichnamigen indischen Region. Etwas mild mit einem Hauch Fruchtigkeit zeigen sich Ceylon-Sorten aus dem heutigen Sri Lanka. Und aus der nordindischen Region Darjeeling kommt besonders fruchtig-feiner und mitunter blumiger Schwarztee, um dessen erste Frühlingsernte alljährlich großen Griss herrscht und enorme Summen bezahlt werden. Nicht umsonst tituliert man ihn auch als den "Champagner unter den Tees".

Der Herbe

Liebhaber herber, aber gleichzeitig frischer Geschmäcker haben ein Faible für grüne Tees. In den vergangenen 15 Jahren konnten sich immer mehr Teetrinker für diese typischen Noten, die manche an Gras oder Heu erinnern, begeistern. Sie rühren von der Herstellung her, die sich etwas von jener für Schwarztees unterscheidet – obwohl Grüntees aus der selben Teepflanze "Camellia sinensis" produziert wird. Allerdings werden die Blätter nur getrocknet und nicht oder nur wenig fermentiert. Dadurch bleiben Blattgrün und Inhaltsstoffe sowie gesundheitsfördernde Katechine erhalten. Auch bei den Grüntees gibt es regionale Unterschiede: Am beliebtesten ist Sencha, wobei der chinesische kräftiger und intensiver schmeckt. Die japanischen Sorten schmecken luftiger, leichter und manchmal aromatischer.

Der Edle

Wer das Besondere bevorzugt, sollte einmal Weißen Tee probieren. Er zählt zu den edelsten und teuersten Teesorten der Welt und wurde ursprünglich nur in der chinesischen Provinz Fujian angebaut. Das Außergewöhnliche an ihm ist, dass nur die jüngsten Blattknospen, an denen noch weißer Flaum haftet, zur Teeherstellung verwendet wird. Dadurch entsteht im Aufguss ein feiner und milder Tee.

Der Fruchtige

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Ein Hauch von Fruchtigkeit und Geschmack im Tee – das ist für die Freunde von Früchtetees der Hauptbeweggrund. Oft lieben sie auch die Abwechslung, denn die Vielfalt der Mischungen ist fast unerschöpflich. Da sorgen etwa Apfelstücke für mild-süßliche Noten, Hagebutte für Säure und Hibiskus für herb-fruchtige Aromen sowie für rote Farbe. Für die Österreicher stehen sie in der Tee-Gunst an erster Stelle. Dabei gelten Früchtetees laut Lebensmittelkodex gar nicht als Tee sondern als "teeähnliches Erzeugnis mit Pflanzenteilen", weil dieser "Aufguss" (engl. infusion) gar nicht von der Teepflanze stammt.

Der Gesunde

Neben den Früchtetees zählen auch Kräutermischungen zu den beliebtesten Tees der Österreicher. Am liebsten greifen jene Menschen zu diesen Tees, die ihrem Körper etwas Gutes tun wollen und kein Koffein konsumieren wollen. Viele Kräuter wie Kamille, Melisse, Pfefferminze oder Fenchel und Salbei werden ohnehin seit Jahrhunderten aus der Pflanzenheilkunde und Volksmedizin als Therapeutikum genutzt. Bei Kräutertees kommen auch noch Blätter, Blüten oder Wurzeln zum Einsatz.

Der Süße

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Rooibos herbal tea in an olive wood scoop over white background.
Mollig und weich, mit einem Hauch von Süße – das kann nicht jeder Tee bieten. Für die Süßen unter den Teetrinkern hat der südafrikanische Roiboos (Rotbusch) den richtigen Geschmack. Die rötlich-braunen "Blätter" erinnern an Nadeln und werden vor allem im Winter gern mit wärmenden Gewürzen wie Zimt oder süßen Aromen wie Karamell verfeinert. Ähnlich natursüß schmeckt übrigens auch der mit Roiboos verwandte Honeybush-Tee, der ebenfalls von einer Strauchpflanze stammt.

Der Trendige

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Manche Menschen wollen immer am Puls der Zeit sein, über das Neueste vom Neuesten Bescheid wissen. Bei Tee-Trinkern ist das nicht anders und gerade der Teemarkt bietet immer wieder neue Sorten an. Seit einigen Jahren führt etwa Matcha die Trendsetter-Listen an. Das war allerdings erst möglich, als auch wir Mitteleuropäer auf den Geschmack von grünem Tee gekommen waren – und dieser Trend ist auch erst rund 15 Jahre her. Matcha ist insofern anders, als bei ihm das gesamte Teeblatt zu feinem Pulver vermahlen und in einer speziellen Zubereitungsart mit einem kleinen Bambusbesen in einer Schale verrührt wird. Es werden dafür nur besonders hochwertige, aromatische Sorten verwendet.
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Noch jünger ist der Trend zum Chai. Dieser vor allem am indischen Subkontinent getrunkene Schwarztee enthält Gewürze wie Zimt, Kardamom oder Nelken und wird mit Milch und Zucker zubereitet. Und als Gegenstück zum "Caffe latte" hat der "Chai latte" mittlerweile sogar die trendigen Cafés einer jungen, urbanen Teetrinker-Generation erobert.

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