Neues Restaurant setzt auf südamerikanisch-karibische Küche
Hinter dem Konzept vom Chuchú steht eine venezolanische TV-Köchin und ein Brüderpaar.
Die Gegend rund um die Wipplingerstraße wird kulinarisch immer interessanter – demnächst eröffnet ein vielversprechender Coffeeshop, zuletzt machte das Habibi & Hawara auf. Das neue südamerikanische Restaurant Chuchú (wird 'Tschutschu' ausgesprochen) will die Wiener für venezolanische und karibische Geschmacksnoten begeistern und mit richtig guten Cocktails locken.
Eine eindrucksvolle Malerei von Bella Volen, eine Bodypainterin, die sich hier an einer nackten Wand künstlerisch verewigt hat, ziert das kleine Lokal mit dem goldenen Bartresen und einer grünen Chesterfield-Sitzbank. Die Brüder Soti und Jesús Rodriguez (26) wollen mit ihrem neuesten Projekt an ihre venezolanischen Wurzeln anknüpfen. Das erklärt auch den Namen Chuchú, der in Venezuela eine Verniedlichungsform von Jesús ist, vergleichbar mit Jesulein: Denn nachdem die Brüder und der Vater mit erstem bzw. zweitem Vornamen so heißen, wollten sie auch ihr (erstes) Restaurant so nennen.
Exotik hat seinen Preis
So ganz unbekannt ist Soti in der Gastrobranche übrigens nicht – der 28-Jährige steht hinter dem Start-up "Kochabo.at": "Die größte Herausforderung für uns war sicher, in Österreich Zutaten zu finden, die geschmacklich wirklich an jene Aromen unserer Heimat herankommen. Und auch leistbar sind. Reife Avocados mit viel Geschmack sind in Südamerika eine Selbstverständlichkeit, noch dazu kosten sie dort fast nichts." Die besonderen Zutaten würden auch die Preise rechtfertigen, die sich zwischen 8,9 Euro und 26,9 Euro (300 g Ribeye-Steak aus Uruguay) für Hauptspeisen bewegen. Zu Mittag bietet das Brüderpaar eine Business-Lunch-Karte an, hier kosten die Hauptspeisen zwischen 9,9 und 14,9 Euro.
Aromenspiel mit Koriander und Thai-Basilikum
Kulinarischer Mastermind hinter dem Projekt ist Cathy Lemoine, eine junge venezolanische Fernsehköchin, die während der Dreharbeiten von "Fast and Furious 8" für Hollywood-Star Vin Diesel kochte. In der Küche setzt Christopher Uxa, der zuvor im Fabios als Beilagenkoch tätig war, ihre Vorstellungen einer südamerikanischen-karibischen Fusionsküche um. Die dominierenden Geschmacksnoten kommen von Koriander, Thai-Basilikum und Sakura-Kresse. Neben Avocados spielen Yuca, Tamarinde undAji Amarillo (Glockenchili) wichtige Nebenrollen am Teller.
Spannend sind die hausgemachten Saucen, darunter die argentinische Chimichurri, die sowohl in Argentinien als auch in Venezuela gerne zu Steaks gegessen wird. Deren wichtigsten Bestandteile sind neben Petersilie auch Zwiebel, Knoblauch und Paprikaflocken. Ihre Chicharrones (15,9 Euro), sechs Stunden lang geschmortes Bauchfleisch, servieren sie mit Yuca-Püree und Glockenchili-Sauce. Das Fleisch gerät butterweich, die Chili-Sauce nimmt dem Fett ein möglicherweise unangenehmes Mundgefühl. Ebenso wie dem Bauchfleisch kann dem Oktopuss (16,9 Euro) die dreistündige Schmor-Session nichts anhaben – keine Spur von gummiartiger Konsistenz. Der Meeresfrüchtesalat (14,9 Euro) wird mit Quinoa und Thunfisch-Sashimi gereicht.
Bis Herbst möchte sich Jesús Rodriguez hauptberuflich um das Führen des Restaurants kümmern. Abends will das Brüderpaar mit speziellen, südamerikanisch angehauchten Cocktails locken.
Info: Chuchú, Wipplingerstraße 21, 1010 Wien, Montag bis Donnerstag 11:30 bis 1 Uhr, Freitag 11:30 bis 2 Uhr, Samstag 7 bis 2 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen (Achtung: in der Soft-Openingphase bis 12. Juli nicht jeden Abend geöffnet, nachmittags geschlossen, genaue Zeiten werden noch bekannt gegeben)
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