Gault&Millau: Die besten Restaurants in Österreich
Österreichs Spitzenköche wollen es wissen – gleich neun Restaurants wurden auf drei Hauben aufgewertet. Salzburg darf sich über neun, Wien über sieben Lokale mit 17 bzw. 18 Punkten freuen.
"Das Beef Tatar breitet sich aus wie die Pest" – vielleicht nicht charmant, dafür aber ehrlich klingt der Hilferuf von Martina und Karl Hohenlohe. Die Chefredakteurin und der Herausgeber von Gault&Millau fragen sich bereits das zweite Jahr in Folge, ob es denn keine andere Zubereitungsart für das Rindfleisch gebe. Auch Steak in Schwammerlkruste wollen die Restauranttester nicht mehr aufgetischt bekommen – vielleicht werden sie von Österreichs Kochelite erhört.
920 Restaurants bewerteten die Restaurantkritiker imGault&Millau 2018(39 € im Buchhandel): 646 Lokale wurden mit einer oder mehreren Hauben ausgezeichnet – noch nie gab es so viele Bewertungen mit drei Hauben, nämlich 41. Neun Lokale erkochten sich die dritte Haube, darunter das auf Innereien spezialisierte Gut Purbach im Burgenland und das Wiener Le Ciel unter Regie von Toni Mörwald.
Das Comeback der Johanna Maier
Groß war der Schock, als Johanna Maier 2012 ihre vierte Haube verlor – kommendes Jahr könnte die Köchin wieder in die Riege der Spitzenköche aufsteigen: Denn ihr Hubertus wurde um einen Punkt aufgewertet, genauso wie der Mühltalhof in Neufelden (OÖ) von Philip Rachinger und das Stüva in Ischgl (T) von Benny Parth.
Nach 39 Jahren endet die Ära der Absteiger: Zwar werden Restaurants noch immer abgewertet, allerdings fehlt in der aktuellen Ausgabe eine Auflistung der Verlierer. Österreich sei das letzte Land gewesen, das dies noch so gehandhabt habe.
Jetzt zur Liste der Neueinsteiger: Gleich vom Stand weg ergatterte Didi Dorner im Magnolia in Graz drei Hauben, Heunisch & Erben und Mast Weinbistro in Wien dürfen sich in ihrem ersten Jahr über zwei Hauben freuen, Das Fritz in Weiden am See erhält eine Haube. Martina und Karl Hohenlohe über die Verbindung von Qualität und Leistbarkeit: "Was uns freut, ist die atmosphärische Entspannung in der Haubengastronomie. Ähnlich der Bistronomie-Szene in Paris öffnen auch bei uns immer häufiger Restaurants mit anspruchsvoller Küche in legerem Rahmen."
Das sind die besten Köche und ihre Restaurants:
Vier Hauben, 19 von 20 Punkten
SILVIO NICKOL, Silvio Nickol Gourmet Restaurant, Wien
KARL UND RUDOLF OBAUER Obauer, Werfen, Salzburg
HEINZ REITBAUER, Steirereck im Stadtpark, Wien
SIMON TAXACHER, Simon Taxacher, Kirchberg in Tirol
JAMES BARON, Tannenhof, St. Anton am Arlberg, Tirol
THOMAS DORFER, Landhaus Bacher, Mautern, Niederösterreich
ANDREAS DÖLLERER, Döllerer, Golling, Salzburg
ALEXANDER FANKHAUSER, Alexander, Fügenberg, Tirol
KONSTANTIN FILIPPOU, Konstantin Filippou, Wien
HARALD IRKA, Saziani Stub’n, Straden, Steiermark
MARTIN KLEIN, Ikarus, Salzburg
JOHANNA MAIER & SÖHNE, Hubertus, Filzmoos, Salzburg
MARKUS MRAZ, Mraz & Sohn, Wien
MAX NATMESSNIG, Schualhus Chefs Table, Lech am Arlberg, Vorarlberg
BENJAMIN PARTH, Stüva, Ischgl, Tirol
THORSTEN PROBOST UND SASCHA MÖLLER, Griggeler Stuba, Lech am Arlberg, Vorarlberg
HELMUT UND PHILIP RACHINGER, Mühltalhof, Neufelden, Oberösterreich
MARTIN SIEBERER, Paznaunerstube, Ischgl, Tirol
ALAIN WEISSGERBER, Taubenkobel, Schützen am Gebirge, Burgenland
Tipp: Informieren Sie sich über die besten Restaurants in Ihrem Bundesland am Samstag auf kurier.at/genuss
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