Joseph Kornhäusel: Erbauer von Wiens ältestem Hochhaus

Der in der Wiener Seitenstettengasse.
Er gilt als vergessener Architekt Österreichs. Dabei hat Kornhäusel der Wiener und Badener Innenstadt seine Handschrift verpasst.

Sein Charakter lässt sich nur erahnen, von seinem Privatleben ist wenig bekannt. Nicht einmal ein Porträt existiert von ihm. Joseph Kornhäusel war wohl schüchtern, favorisierte die Zurückgezogenheit, mied gesellschaftliche Zusammentreffen und feilte lieber in seinem Turmatelier  an seinen Ideen und Plänen. Er erhielt weder offizielle Auszeichnungen, noch staatliche Aufträge – man könnte fast glauben, er habe mächtige Feinde gehabt.

Kornhäusel schien das egal gewesen zu sein. Er verstand sich als Übersetzer des Klassizismus, Vermittler zwischen den Stilepochen und Gestalter ganzer Stadtviertel, etwa des Ruprechtsviertels in der Wiener Innenstadt. Kritik war ihm fremd, denn für seine Bauwerke erntete er zu Lebzeiten stets Lob und Anerkennung. So schwärmte etwa Erzherzog Karl in seinem Dankesschreiben  für Schloss Weilburg von der sinnvollen Anordnung der Räume, der qualitätvollen Fassade und der ökonomischen Sorgfalt des Architekten. Und betraute Kornhäusel  gleich nach Fertigstellung des Schlosses mit der Umgestaltung seines Wiener Stadtpalais, der Albertina.

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