Wie das weibliche Gehirn anders altert

Experimente mit dem kranken Gehirn sollen künftigen Patienten helfen.
Forscherinnen zeigen ein höheres Demenz-Risiko bei Frauen auf. Über Möglichkeiten der Vorbeugung, Hormone und die Gender-Data-Gap.

Eine Welt von Männern für Männer gemacht – das ist die zentrale Kritik bei der sogenannten „Gender Data Gap“ – der Datenkluft zwischen dem, was man über Männer und dem, was man über Frauen weiß. So entwickelten sich Strukturen, die an Männern erprobt wurden, und seitdem als Selbstverständlichkeit gelten.

Im medizinischen Bereich bedeutet dies, dass Krankheiten bei Frauen oft nur erkannt werden, wenn sie „männliche Symptome“ zeigen oder mit Medikamenten und Dosierungen behandelt werden, die für sie nicht optimal sind. Die Neurowissenschafterin Lisa Mosconi griff in ihrem neuen Buch „Das weibliche Gehirn“ nun einen weiteren Aspekt dieser Problematik auf – Demenz.

Doppelt so viele Frauen wie Männer leiden an einer Form von Demenz, die häufigste davon ist Alzheimer. Ein sehr deutlicher Unterschied, was das Risiko zur Erkrankung betrifft. Bis vor Kurzem wurde dafür in der Wissenschaft vor allem die höhere Lebenserwartung von Frauen als Grund angenommen. Genauer hingesehen hat man nicht. Erst in den vergangenen Jahren deckten Forschungen relevante Unterschiede auf.

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