"Die zweite Wahl ist ein Stofftaschentuch – das muss aber täglich gewechselt werden, bei einer starken Erkältung, wenn es durchfeuchtet ist, auch mehrmals täglich." Greift man ein feuchtes Taschentuch an, unbedingt nachher Händewaschen – um nicht die Viren auf Türschnallen, Haltegriffen oder anderen Oberflächen zu hinterlassen.
"Grundsätzlich reichen zum Händewaschen Wasser und Seife, für unterwegs kann man ein Handdesinfektionsmittel verwenden." Mehrfach täglich die Hände mindestens 20 Sekunden lang waschen kann die Erregerzahl so stark reduzieren, dass es zu keiner Erkrankung kommt, wenn man mit seinen Fingern etwa Mund- oder Nasenschleimhaut berührt.
Ist kein Taschentuch verfügbar, ist der Ellbogen erst die drittbeste Möglichkeit, zumindest einen Teil der Tröpfchen zu stoppen: "In der Kleidung können Viren zwar einige Stunden überleben – andererseits greift ja in der Regel niemand Fremder in meine Ellenbeuge hinein und infiziert sich dort."
Was gar nicht geht
Am unhygienischsten ist es, freiheraus kraftvoll in die Umgebung zu niesen oder husten: "Damit verteile ich die Viren über mehrere Meter." Und da nützt auch Wegdrehen von anderen nichts: "In einem geschlossenen Raum reicht das ohne Taschentuch nicht aus, um das Infektionsrisiko deutlich zu senken." Wobei Thalhammer auch betont: "Perfekt ist keine Methode."
Wie viele Menschen ein Influenza-Kranker ansteckt, hängt vom Ausmaß der saisonalen Grippe ab, sagt Thalhammer: "Die Zahl liegt zwischen zwei und fünf. In einem heftigen Grippejahr steckt ein Grippepatient bis zu fünf andere Mitmenschen an – nahezu das Doppelte vom jetzigen neuen Coronavirus." Um generell das Infektionsrisiko für andere zu senken, ist noch ein weiterer Punkt wichtig: Als Erkrankter von anderen Abstand halten: "Beim neuen Coronavirus sagt man, dass eineinhalb Meter ausreichend sind. Bei Influenzaviren ist es ähnlich."
Brillenträger sind übrigens bei Grippe-Epidemien im Vorteil: "Durch Tröpfchen übertragene Viren können leicht über die Augenbindehäute in den Körper eindringen – Brillen sind da ein gewisser Schutz."
Und was ist mit den einfachen chirurgischen Gesichtsmasken über Mund und Nase? Thalhammer: "Damit schütze ich – wenn ich selbst erkrankt bin – die anderen vor meinen Atemwegströpfchen, aber mich schützen sie nicht optimal, weil sie nicht luftdicht abschließen und Viren und Bakterien deshalb durchlassen."
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