Sexuell authentisch: Warum wir im Bett nicht perfekt sein müssen

Sexuell authentisch: Warum wir im Bett nicht perfekt sein müssen
Manche Menschen wollen auch beim Sex super sein – und performen, statt das zu tun, was sie wirklich mögen.

Und irgendwann hatte sie begonnen, zu „posen“ – sich hinzustellen, hinzulegen, ihren Mund seltsam zu verziehen, um auszusehen, wie die anderen. So schlank und sexy und so stromlinienförmig wie aufpolierte Cabrios, die durch die Stadt surfen. Filter drüber – und aus. Den Blick in den Spiegel hat sie dabei meist vermieden: nicht vögelbar, hatte ihr die innere, niemals ruhende, Kritikerin zugeraunt. Die hat immer nur auf ihre Dehnungsstreifen gezeigt und dass der Bauch flacher gehöre, die Beine weniger klobig, der Mund schnuddeliger, die Brüste größer, straffer, wohlgeformter. Wie perfide. Nach dem „Posen“ kam das „Faken“, die ersten Male, als sie sexuell drauflosprobierte. Schein statt Sein. Sie tat alles, um in der Kategorie „Ultimativer Wahnsinn im Bett“ oder – schlichter – „sehr fickbar“ zu landen. Sie wollte die Beste sein – die, über die alle Typen reden und sagen: Wow. Die abzuschleppen, hat sich echt ausgezahlt. Top! Dafür war sie bereit, alles zu tun – multiple Orgasmen vorzugaukeln, „ich komme“ zu brüllen und sich von Stellung zu Stellung zu hecheln – rastlos, gedankenlos, allzeit bereit.

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