Golli Marboe über Selbstmord? "Bei dem Wort reißt es mich"

Golli Marboe über Selbstmord? "Bei dem Wort reißt es mich"
Der Journalist Golli Marboe spricht über den Tod seines Sohnes, sein größtes Versagen und Schlüsselfragen für Hinterbliebene.

"Suizid ist noch immer die zweithäufigste Todesursache von Jugendlichen in Österreich. Ich möchte allen, die sich in dieser Welt nicht mehr zuhause fühlen, aufzeigen, dass es Hilfestellungen und Hoffnung gibt. Das empfinde ich als Tobias‘ Auftrag an mich", sagt der Journalist Golli Marboe im Ö3-"Frühstück bei mir" mit Claudia Stöckl. Im Dezember 2018 nahm sich Marboes Sohn Tobias das Leben. Marboe bricht das Tabu, schreibt und spricht über Suizid und wie Betroffene damit umgehen können. Im Dezember 2020 gab er dem KURIER ein Interview. 

KURIER: Seit dem 26. Dezember 2018 ist Ihr Leben, wie Sie im Buch "Notizen an Tobias“ schreiben, ein anderes. Ihr Sohn hat sich mit 29 Jahren das Leben genommen. Ihrem Appell folgend – "Reden wir bitte über die Ursachen von Suiziden“: Wie schwer oder leicht fiel es Ihnen, über Tobias‘ Tod zu sprechen und zu schreiben?

Golli Marboe: Es drückt am Herzen. Man kann über nichts anderes nachdenken als über die Ursachen und Umstände, warum es zu so einem Unglück gekommen ist. Gerade als Journalist drängt es sich auf, dass man damit irgendwann nach außen geht. Mir ist es vielleicht leichter gefallen, doch ich glaube, dass es allen Müttern, Vätern, Geschwistern und Freunden hilft. Für mich hat sich ein Knoten gelöst.

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