Pelargonie: Eine Ode an Omas Lieblingsblume
Nur der Gartenzwerg hat noch ein schlechteres Image: Die Pelargonie ist für viele Österreicher die eingetopfte Spießigkeit, die höchstens in Großmutters Garten ihre Berechtigung hat. Für andere ist sie die Blume des Sommers, weil sie bis in den Herbst dafür sorgt, dass man den heimischen Balkon von Weitem leuchten sieht.
Und das ist wohl auch ein Grund, warum das Storchschnabelgewächs so häufig in den Gärten zu sehen ist wie keine andere Pflanze. Ein anderer: „Die Pelargonie ist sehr pflegeleicht“, wie Andreas Fellner von der HBLFA für Gartenbau in Schönbrunn weiß. Jetzt, nach den Eisheiligen, ist die Zeit, sie in Töpfe zu setzen. „Am wohlsten fühlt sie sich an einem sehr sonnigen Standort – ihre haarigen Blätter dienen ihr als Hitzeschutz. Auch Halbschatten verträgt sie, wobei sie umso üppiger blüht, je sonniger ein Standort ist.“ Großmutters Lieblingspflanze braucht zwar regelmäßig Dünger und Wasser, verzeiht es aber, wenn man einmal einen Tag vergisst zu gießen. Nur Staunässe sollte der Hobbygärtner vermeiden, was allerdings für alles Grün gilt, das man in Töpfen anbaut. „Dann verfaulen die Wurzeln und die Pflanzen verdursten – trotz Wasser“, erläutert der Gartenbauexperte.
Hängend und stehend
Von Weiß über kräftiges Rot bis zu Pink leuchten die Pelargonien in dem Gewächshaus in Schönbrunn. Auch Züchtungen in Lachs und Orange gibt es. „Für einen Balkonkasten empfehle ich, je drei hängende und zwei stehende Arten zu wählen, die man abwechselnd setzt.“ Anders ist das bei Tiroler Hänge-Pelargonien, die meist in sattem Rot die Bauernhäuser behübschen. Da hat man nur die hängenden Sorten – diese werden oft bis zu stattlichen 1,50 Meter lang.
Wer es weniger traditionell mag, setzt die Gartenblumen in unkonventionelle Behälter, zum Beispiel in alte Email-Kübel. Wenn man sie mit Zauberschnee oder Lobelien kombiniert, macht das den Garten oder die Terrasse nicht nur stylisher, sondern sorgt auch dafür, dass Bienen ausreichend Nahrung haben. Die Pelargonie, deren Heimat das südliche Afrika ist, hat den Insekten nämlich nichts Nahrhaftes zu bieten.
2 Millionen
Pelargonien bauen österreichische Gärtner jährlich an
260 Wildarten
gibt es im südlichen Afrika ca, Niederländer brachten sie im 17. Jahrhundert nach Europa. Mittlerweile gibt es 500 Züchtungen.
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