Studie: Menschen mit tiefer Stimme häufiger an Gelegenheitssex interessiert

Studie: Menschen mit tiefer Stimme häufiger an Gelegenheitssex interessiert
Eine Studie der Universität Göttingen bringt die Stimmlage von Personen mit ihrer Persönlichkeit in Verbindung.

Beinhalten Stimmen aussagekräftige Informationen über die Persönlichkeit der Sprecherinnen und Sprecher? Diese Frage stellte sich ein internationales Forscherteam unter Leitung der deutschen Uni Göttingen. Ihr Ergebnis: Menschen mit einer tiefen Stimmlage sind laut der Studie nicht nur häufiger an Gelegenheitssex interessiert - also Sex außerhalb von Beziehungen -, sondern sie scheinen auch dominanter und extrovertierter zu sein. Zwischen Männern und Frauen fand man keinen Unterschied. Die Beziehung zwischen der Stimmlage und anderen Persönlichkeitsmerkmalen wie Umgänglichkeit, Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit oder Offenheit scheint hingegen weniger klar zu sein.

"Auch, wenn wir nur die Stimme hören - zum Beispiel am Telefon - wissen wir ziemlich schnell, ob wir mit einem Mann, einer Frau, einem Kind oder einer älteren Person sprechen. Wir nehmen wahr, ob die Person interessiert, freundlich, traurig, nervös klingt und ob sie eine attraktive Stimme hat. Wir fangen auch an, Annahmen über Vertrauen und Dominanz zu treffen", sagt die Erstautorin Julia Stern von der Arbeitsgruppe Biologische Persönlichkeitspsychologie der Universität Göttingen. 

Das führte Stern zu der Frage, ob solche Annahmen gerechtfertigt sind. "Der erste Schritt war, zu untersuchen, ob Stimmen tatsächlich mit der Persönlichkeit von Menschen zusammenhängen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen tatsächlich einige Aspekte ihrer Persönlichkeit mit ihrer Stimme auszudrücken scheinen."

2.000 Leute nahmen teil

2.000 Testpersonen aus vier verschiedenen Ländern wurden in die Studie miteinbezogen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer füllten Fragebögen aus, um die eigene Persönlichkeit zu beurteilen. Zusätzlich wurden Tonaufnahmen ihrer Stimme mit einem Computerprogramm vermessen, um die exakte Tonhöhe zu bestimmen. Ein objektives digitales Maß ermittelte dabei also die Stimmlage der Testpersonen, heißt es in der Aussendung der Uni. Die Studie ist im Journal of Research in Personality erschienen. 

Die Forscherinnen und Forscher schätzten die Sexualität der Testpersonen ein, indem sie die Antworten über sexuelles Verhalten, Einstellung und Verlangen der Teilnehmenden analysierten. Sie sammelten auch Daten, um einzuschätzen, wie dominant, neurotisch, extrovertiert, offen für Erfahrungen, umgänglich und gewissenhaft sie sind.

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