Null Problemo: Vor 35 Jahren landete Alf in unseren Wohnzimmern
Katzen hatte Alf zum Fressen gern. Besonders in einem Sandwich mit Schinken, Lucky und Tomate. Lucky war der Kater der kalifornischen Familie Tanner, in deren Leben der Außerirdische heute vor genau 35 Jahren trat – und somit auch in das von Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern.
Ein sympathischer Zug war seine spezielle Katzenliebe nicht. Genauso wenig wie seine Faulheit, seine Kaufsucht und seine Besserwisserei. Und dennoch hat sich das braune Zottelwesen mit seiner rüsseligen Nase in Nullkommanix in das Herz seiner Fans gespielt. Zuerst in den USA, später auch bei uns, wo im ORF am 5. Jänner 1988 die erste Staffel anlief.
Acht Mägen
Dass die außerirdische Lebensform, kurz ALF, so gefräßig war, konnte man ja irgendwie verstehen, hatte das Wesen doch mehrere Mägen – je nach Folge zwischen zwei, drei bis zu sieben, acht. Die Ungenauigkeit der Angaben ist wohl der Tatsache geschuldet, dass der Serienheld einige Ersatzmägen hatte, die er ein- und ausschalten konnte. Praktisch: So konnte er einem Platzen nach ausgiebigem Pizzakonsum vorbeugen.
Apropos platzen: Das wäre fast auch dem Bürgermeister des deutschen Örtchens Alf an der Mosel passiert. Der Kult um Gordon Shumway, wie Alf auf seinem Heimatplaneten Melmac genannt wurde, führte dazu, dass dort die Ortsschilder ständig gestohlen wurden. Zumindest solange, bis man die Schilder in einem Alf-Shop legal erwerben konnte.
Die Stimme aus dem All
Zu Alfs Popularität hierzulande hat auch Tommi Piper beigetragen, der Alf seine rauchige Stimme lieh. Sein „Hahaha, ich lach’ mich tot“ und sein „Null Problemo“ wurden Kult und waren alsbald von keinem Schulhof mehr wegzudenken. Glück hat Piper diese Rolle nicht gebracht. „Sie hat mir meine weitere Karriere ruiniert“, sagt er heute. Auch von der Gage ist nicht mehr viel übrig: „Wir haben es in der Münchner Schickeria so richtig krachen lassen“, erzählt Piper.
Auch die Schauspieler der Serie konnten nie so richtig aus dem großen Schatten des knapp ein Meter kleinen Außerirdischen treten. Der kleinwüchsige Michu Meszaros, der bei Ganzkörper-Aufnahmen im Alf-Kostüm steckte, drehte immerhin noch einen Werbespot mit Michael Jackson und tourte als „kleinster Mann der Welt“ durch die USA.
Max Wright, der Vater Willie Tanner verkörperte, war später noch in der einen oder anderen kleinen Rolle zu sehen. Nachhaltigeren Eindruck hinterließ er aber eher mit seinen Alkohol- und Drogenprozessen, über die die Regenbogenpresse genüsslich berichtete. Dabei hätte es nicht verwundert, wenn sein Alter Ego Tanner des Öfteren einen über den Durst getrunken hätte – bei den Rechnungen, die auf Alfs Bestellungen folgten.
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