Generation "Honjok": Die neuen Einzelgänger

Lunch to go – for one: Am Campus der University of Suwon wird immer öfter allein gespeist.
Immer mehr junge Menschen finden Gefallen am Alleinsein. Woher kommt das Rückzugsbedürfnis?

Eine junge Frau betritt ein Restaurant in Seoul. Sie bittet um einen Tisch für sich allein, bestellt Ramen und Rotwein, fischt einen Roman aus ihrer Tasche und beginnt zu lesen. Ringsum verweilen Gäste auf anderen Tischen ebenfalls solo. Blickdichte Trennscheiben separieren die Männer und Frauen, die keine Notiz voneinander zu nehmen scheinen.

Solche Szenen sind in der südkoreanischen Millionenmetropole längst keine Seltenheit mehr. In dem kollektivistisch geprägten Staat ist das selbst gewählte Einzelgängertum populär geworden. Davon zeugen zigfach im Netz geteilte Bilder von einsam essenden Südkoreanern, Blogs, die Einblicke ins "Loner-Life" geben oder Apps, die Konsumgüter für den Alltag auf Solopfaden preisen. Benannt wurde das Phänomen mit dem Begriff "Honjok" – aus den Wörtern "hon" (allein) und "jok" (Stamm).

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