Geld fürs Lernhaus Tulln: Kindern Flügel verleihen

Abwechslung am Adventmarkt: Vor Weihnachten besuchten die Lernhaus-Kinder mit Leiterin Sabine Lackner den Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz.
Der Nahrungsmittelkonzern Agrana spendet 34.000 Euro und ermöglicht so Lernhilfe.

Kekse schnabulieren, Lichterketten bestaunen, Kinderpunsch schlürfen: Am Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz gibt es für Kinder einiges zu erleben. Kürzlich mittendrin: Eine Kindergruppe des KURIER-Lernhauses Tulln, das im Frühling 2018 dank einer Spende des Nahrungsmittel- und Industriegüterkonzerns Agrana eröffnet wurde. Auch heuer unterstützt Agrana das Projekt mit einer stolzen Spende in Höhe von 34.000 Euro.

Untergebracht ist das Lernhaus Tulln in einer Klasse der Neuen Mittelschule Marc Aurel. Sowohl Kinder der NMS als auch Mädchen und Burschen aus den örtlichen Volksschulen besuchen drei Mal pro Woche die Lernhaus-Räumlichkeiten. In Niederösterreich gibt es derzeit mit Bruck ander Leitha, Neunkirchen, Gänserndorf, Herzogenburg, Mödling und Tulln sechs Standorte, an denen rund 112 Kinder betreut werden. In Wien und Tirol bestehen weitere Lernhäuser.

Geld fürs Lernhaus Tulln: Kindern Flügel verleihen

Josef Schmoll (links) und Thomas Kralinger (rechts) freuen sich über Johann Mariharts Scheck in Höhe von 34.000 Euro.

Das Angebot richtet sich an Kinder aus bildungsfernen Familien, die sich Nachhilfe nicht leisten können und stellt keine Konkurrenz zur Schule, sondern zusätzliche Unterstützung dar. "Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Erledigen ihrer Hausübungen, dem Lernen für Tests und der Vermittlung sozialer Kompetenzen", sagt Sabine Lackner, die seit Beginn des Schuljahres die pädagogische Leiterin im Lernhaus Tulln ist. Das Konzept sprach die Sozialpädagogin sofort an. Die Niederösterreicherin liebt die Arbeit mit Kindern, "weil jedes Kind eine großartige Persönlichkeit ist und es Spaß macht, sie in ihrem Selbstwert zu unterstützen".

Die Idee
Das Lernhaus von KURIER Aid Austria unterstützt kostenlos an neun Standorten Kinder in Österreich bei den Hausübungen und Vorbereitungen für Schularbeiten. Neben Wien, Bruck/Leitha, Gänserndorf, Herzogenburg, Neunkirchen, Tulln und Mödling gibt es auch noch Tiroler Standorte in Wörgl und Kufstein. Derzeit werden rund 205 Kinder zwischen 6 und 15 Jahren unterstützt.

Sponsoren
Neben Kleinspendern gibt es Großsponsoren wie Raiffeisen Wien/NÖ, UNIQA, die österreichische Bauwirtschaft, Rotes Kreuz, Agrana, EVN, OMV und Knorr-Bremse. Die Spenden sind steuerlich absetzbar. Spendenkonto: Raiffeisenbank Int. IBAN: AT71 3100 0000 0099 9995

Zukunft schenken

Ins Leben gerufen wurden die Lernhäuser vom Roten Kreuz und KURIER Aid Austria, deren Präsident KURIER-Geschäftsführer Thomas Kralinger ist: "Das Schöne am Lernhaus-Projekt ist, dass Kindern dort auf zielgerichtete Art eine Zukunft geschenkt wird", sagt Kralinger. Was aus Kindern wird, hängt in Österreich hauptsächlich vom Bildungsstand ihrer Eltern ab: Acht von zehn Kindern erreichen höchstens den Bildungsabschluss der Elterngeneration. Um das zu ändern, braucht es Initiativen wie das Lernhaus – und finanzielle Mittel dafür. "Wir unterstützen diese wertvolle Initiative, um jungen Menschen beim Start ins Leben zu helfen", sagt Agrana-Generaldirektor Johann Marihart. "Agrana hat als Unternehmen auf Weihnachtsgeschenke verzichtet und der eingesparte Betrag wird den Kindern und Jugendlichen im Lernhaus zugutekommen."

Dass die Kinder zusammen den Christkindlmarkt besuchen, ist eine willkommene Abwechslung – und dem Lernhaus ein Anliegen. Das Projekt versteht sich nicht als reine Lernbetreuungsstelle, sondern möchte Kindern auch einen sozialen Rahmen bieten. Bei Ausflügen wächst die Gruppe zusammen. Kinder, deren Familien sich solche Freizeiterlebnisse sonst nicht leisten können, erleben soziale Teilhabe.

Wovon man in der Weihnachtszeit traditionell besonders viel verspeist, ist eines der Kerngeschäfte von Agrana: Zucker. Wenn es um die Zuckergewinnung aus Rüben geht, ist das Unternehmen technologisch führend; modernste Anlagen sorgen für hohe Rohstoff- und Energieeffizienz. Der Konzern wurde 1988 gegründet. Heute ist Agrana Weltmarktführer bei Fruchtzubereitungen sowie ein bedeutender Produzent von Fruchtsaftkonzentraten in Europa. Neben Zucker und Fruchtsaftkonzentraten zählen auch Stärkeprodukte zu den Steckenpferden von Agrana. Rund 9.600 Mitarbeiter erwirtschaften an 57 Standorten einen Jahresumsatz von rund 2,4 Milliarden Euro.

Soziales Gewissen

Das Unternehmen übernimmt auch soziale Verantwortung. Mit der Unterstützung des KURIER-Lernhauses Tulln leistet Agrana einen wertvollen Beitrag jungen Menschen kostenlose Lernhilfe anzubieten und ermöglicht diesen Kindern damit einen besseren Start ins Leben. „Für Agrana sind gesellschaftliches Engagement, soziales Handeln und die Unterstützung gemeinnütziger Initiativen wichtige Eckpfeiler der Unternehmensphilosophie. Wir freuen uns gerade  in Tulln, wo wir durch unsere Zuckerfabrik eine enge Verbindung mit der Gemeinde pflegen, mit der Unterstützung des Lernhauses einen Beitrag zu leisten, jungen Menschen einen besseren Start ins Leben zu ermöglichen“, betonte  Johann Marihart bei der Eröffnung.

Agrana fördert auch die Bildungsinitiative Teach for Austria. Die Organisation vermittelt Absolventen verschiedener Studienrichtungen an Schulen, in denen viele Kinder aus bildungsfernen Familien stammen. Das Sozialprojekt Concordia România wird ebenfalls unterstützt. Letzteres arbeitet in Rumänien mit Kindern aus benachteiligten Milieus. In Wohngruppen bietet die Organisation Kindern ein Zuhause, in dem sie geschützt aufwachsen können.

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