"Es bleiben viel mehr Männer unerwählt als Frauen"

"Es bleiben viel mehr Männer unerwählt als Frauen"
Die Biologin Meike Stoverock regt an, das Zusammenleben von Mann und Frau völlig neu zu denken - dabei könnten auch Sexpuppen eine größere Rolle spielen.

Wie wurde aus der Welt, in der wir leben, eine männlich dominierte Gesellschaft? Dieser Frage geht die deutsche Biologin Meike Stoverock in ihrem Buch "Female Choice" auf den Grund. Ihre These: Die patriarchale Ordnung widerspricht unserer Natur. Denn ursprünglich waren es die Frauen, die das Sagen hatten – zumindest, wenn es um den Zugang zu Sex ging. Im Interview mit dem KURIER erklärt die 46-Jährige, wann sich die Machtverhältnisse der Geschlechter geändert haben, warum die romantische Paarbeziehung eine Lüge ist und in Zukunft sehr viele Männer ohne Partnerin bleiben werden.

KURIER: Was verstehen Sie unter dem Prinzip Female Choice?

Meike Stoverock: Die Evolution hat dazu geführt, dass Männer und Frauen sehr unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien haben, und das wiederum führt dazu, dass die Weibchen auswählen können, mit wem sie Sex haben. Das heißt, die Männchen müssen sich bewerben und die Weibchen entscheiden dann, wer als Partner in Frage kommt. Neben der Entscheidungsfreiheit der Weibchen gehören aber auch physische Eigenschaften dazu, etwa einige wenige Eizellen, die auf ganz viele Spermien treffen.

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