Dritter gesucht: "Tinder" für die Menage à trois

Dritter gesucht: "Tinder" für die Menage à trois
Mit der Monogamie ist das so eine Sache. Manche probieren es daher mit offener Beziehung, andere mit einem Dreier. Aber wie finden sich Mitspieler? Etwa mit einer Dating-App.

Wir schrieben das Jahr 2005, als ich an dieser Stelle das erste Mal über „Triolen und Kapriolen“ im Schlafzimmer schrieb – es ging um den „flotten Dreier“, wobei dieses „flott“ heute ein bisserl anachronistisch daherkommt. Damals zitierte ich eine gewisse Frau Roedig, die zum Thema Ménage-à-trois einen Essay verfasst hatte: „Drei. Drei sind die Blutstropfen von Schneewittchens Mutter im Schnee. Drei sind die Schritte der Dialektik. Drei Füße bringen einen Tisch zum Stehen. Drei Ecken machen einen Hut. Warum, so wollen wir hier fragen, soll sich ein Paar zu dritt nicht denken lassen?“

Hat sich an diesem Sehnen nach erotischer Erweiterung seit damals etwas geändert? Eher nicht. Visionen und Ideen zum Öffnen einer Beziehung existieren mehr denn je, das Konzept der Monogamie wird hinterfragt. Damit rücken neue Konstellationen in den Fokus: der Dreier, der Vierer – gerne in Form einer ergänzenden Beziehung, die länger dauert. Oder eben als flüchtig-szenische Begegnung, bei der es einfach nur um Sex geht. Die Motive dafür sind unterschiedlich: Manche befriedigen damit ihren Voyeurismus, die anderen wollen Spannung und einen bewusstseinserweiternden Kick erleben.

Kommentare