Es braucht außerdem einen coolen Rhythmus und passenden Druck. Zugegeben, das klingt kompliziert – und schreit fast schon nach einem Kursangebot mit dem Titel „In fünf Stunden an die Zungen-Spitze“ oder „Das Oraltorium für Anfänger“. Aber, liebe Männer, nicht verzagen: Da geht was, alles eine Frage der Übung. Fangen Sie mit einer Orangen- oder Mandarinenhälfte an, setzen Sie die Praxis an Ihrer Partnerin fort und haben Sie dabei den Mut, nachzufragen. Die meisten Frauen sind gerne als Fluglotsin behilflich, sagen, wo es lang geht und wie man es probieren könnte – vorwärts, rückwärts, seitwärts, allenfalls stopp. Der (zarte) Einsatz von Zähnen ist erlaubt, ebenso wie das Temperatur-Experiment mit Eiswürfeln oder mit „Oh, it’s a Tee!“-Effekt. Manche Frauen stehen auf die „Stopp and Go“-Technik, weil sie Spannung aufbaut. Hier ist Schweigen Gold, er sollte auf keinen Fall zwischen ihren Beinen hinaufschauen, um sie in der Pause zu bitten, ob sie auf seinem Smartphone schnell nach den Fußballergebnissen schauen könnte oder ob eh noch genug Bier („für den Durst danach“) im Eiskasten ist.
Vagina-Schnorchel, hä?
Die von mir sehr verehrte Sexualtherapeutin Ruth Westheimer nannte die Zunge den „Meister des Vorspiels“ – aus mehreren Gründen, wie sie schreibt: Erstens produziert die Zunge ihr eigenes Gleitmittel. Zweitens „ist die Zunge sanfter als eine Fingerspitze, und an ihr befindet sich kein scharfes Instrument wie ein Fingernagel“. Und, wie bereits erwähnt: „Die Zunge kann auf ganz verschiedene Art und Weise manipulieren, vom langen Streichen bis zum kurzen Bohren.“ Tatsächlich ist sie ein starker und sehr beweglicher Muskel – Fazit der Expertin: „Es ist kein Wunder, dass ein Mann, der die Kunst des Cunnilingus, des Oralsex mit einer Frau, perfektioniert hat, von vielen Frauen für einen großartigen Liebhaber gehalten wird.“ Vielleicht noch ein Gedanke zu den kreativen Ideen: Da hüte man sich bitte vor Übertreibungen. Ein vaginales Schokopudding-Massaker kann, aber muss nicht lustig sein. Auch die Empfehlung, Dosenpfirsiche im Zuge des Gezüngels einzusetzen, wird nicht immer goutiert: „Mit Essen spielt man nicht!“ Und auch nicht jede blöde Mode sollte mitgemacht werden, wie folgendes Beispiel zeigt. „Lass schnorcheln, Darling“ hieß es vor zwei Jahren, als ein Produkt namens „Snorkel-O“ im Netz als „trendy“ gefeiert wurde. Die Idee: Für Herren, die auf Tauchstation gehen, wenn sie in der weiblichen Unterwelt verschwinden, und dabei in Luftnot geraten, wurde ein „Vaginal-Schnorchel“ entwickelt. Das erklärte Ziel: Dass er länger durchhält, indem eine schnorchelähnliche Vorrichtung (via Nase) für Frischluftzufuhr sorgt. Ein Mini-Vibrator am Schnorchel sollte für ergänzende Effekte sorgen.
Unter Klosterschwestern: Ein richtiger Reißer wurde das Ding eher nicht.
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