Dieter Chmelar liest Lernhaus-Kindern Mira Lobe vor

Dieter Chmelar liest Lernhaus-Kindern Mira Lobe vor
Lernhauskinder lauschten gespannt, als der KURIER-Redakteur "Das kleine Ich bin Ich" zum Besten gab.

Machen wir das morgen wieder? Svetlana hätte wohl noch länger den Worten von Dieter Chmelar lauschen können. Der KURIER-Redakteur hatte sich Zeit genommen, um den Lernhaus-Kindern via Internet „Das kleine Ich bin ich“ vorzulesen, den Kinderbuch-Klassiker von Mira Lobe. Anlass war der Vorlesetag, der am heutigen Donnerstag österreichweit stattfindet.

Gut zehn Minuten gab Chmelar die Geschichte von dem kleinen Tier zum Besten, das nicht weiß, wer es ist – es ist weder Pferd, noch Elefant noch Frosch und erkennt am Ende, dass es einfach das kleine „Ich bin ich“ ist.

In den Bann gezogen

Rund 20 Kinder und Jugendliche zog der Redakteur in seinen Bann – während des Vorlesens hörten alle konzentriert zu – es gab kein Zappeln, kein Dazwischenreden. Und das obwohl die Vorlesestunde heuer wegen Corona nur übers Internet stattfinden konnte und die Zuhörer zu Hause vor ihren Handys oder Computer saßen. Am Ende hat es allen Spaß gemacht – dem Vorleser und den Zuhörerinnen und Zuhörern gleichermaßen.

Viele der jungen Menschen sehnen sich danach, solche Stunden wieder live erleben zu können. Dabei sind Geschichten, deren Wortschatz nicht zu anspruchsvoll ist, bei Kindern sehr beliebt. Das stellt auch Pia Szorger, pädagogische Leiterin im Wiener KURIER-Lernhaus fest: „Wenn Kinder lesen und dann jedes zweite Wort nicht verstehen, frustriert das, weshalb bei vielen Kindern das Lesen nicht so beliebt ist. Sie rechnen lieber“, weiß sie aus Erfahrung.

In allen Fächern

Dabei ist es für den späteren Bildungsweg immens wichtig, gut lesen zu können. Egal in welchem Fach: In Biologie, Geschichte und selbst in der Mathematik, wo Aufgaben mittlerweile häufig sehr textlastig sind – überall hat der Schüler das Nachsehen, der Texte nicht versteht.

Vorlesen ist der erste Schritt zum Lesenlernen. Nicht nur, weil Kinder nachahmen. Wenn Eltern, Opas oder Tanten ein Kind auf den Schoß nehmen und ihm eine Geschichte erzählen, hat das auch einen emotionalen Aspekt. Bedeutet es doch, Zeit miteinander zu verbringen, Zuneigung zu zeigen und Aufmerksamkeit zu vermitteln.

Allerdings wird nicht in allen Familien viel vorgelesen. Das hat während der Corona-Krise besonders Auswirkungen, wie auch viele Lehrkräfte im KURIER-Lernhaus und in den Schulen feststellen müssen. Einige fürchten, dass die Kinder den Anschluss verlieren könnten. In den Lernhäusern gibt es da also einiges aufzuholen.

Zum Glück gibt es mittlerweile digitale Helfer, die junge Menschen jeden Alters dabei unterstützen, Texte zu verstehen. Mit Apps lassen sich spielerisch erste Worte lernen, Geschichten selbst erzählen, später kurze und lange Texte lesen oder die Leseflüssigkeit verbessern. Die deutsche „Stiftung Lesen“ hat unter lesenmit.app die besten Apps für jedes Alter zusammengetragen. Und am heutigen Vorlesetag kann man sich unter vorlesetag.eu Geschichten anhören – das gilt nicht nur für die Jüngsten. Man muss nur reinhören.

Das KURIER-Lernhaus bietet Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 15 Jahren seit zehn Jahren kostenlose Lernhilfe. An neun Standorten in Wien, Niederösterreich und Tirol werden jedes Jahr rund 200 Kinder betreut. Betrieben werden die Lernhäuser vom Projektpartner Österreichisches Rotes Kreuz.

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