Corona-Maßnahmen: Die aktuelle Stimmungslage der Bevölkerung

Dem Coronavirus auf der Spur
Ein Meinungsforschungsinstitut hat untersucht, wie sich die bundesweite Stimmungslage während der Corona-Zeit verändert.

Seit mehr als einen Monat bestimmen strenge Ausgangbeschränkungen unseren Alltag in Österreich. Das Meinungsforschungsinstitut Marketagent hat nun einen Isolationsreport veröffentlicht, in dem die Stimmung der Bürger abgefragt wurde. 

Die aktuellen Ergebnisse zeigen: Die österreichische Bevölkerung hält durch, es stellt sich keine "Ermüdung" ein. 781 Österreicher ab 14 Jahren wurden zwischen 25. März und 14. April befragt.

Halten gut durch

Die Zeit in der Isolation tut dem Durchhaltevermögen der Österreicherinnen und Österreicher keinen Abbruch: Wie schon zu Beginn der Maßnahmen geben die Befragten auch nach knapp einem Monat an, durchschnittlich gut zehn Wochen unter diesen Bedingungen durchzuhalten (71 Tage).

Dass die in Corona-Zeiten gesammelten Erfahrungen einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft haben werden, erwarten dabei gut drei Viertel der Befragten (77 Prozent).

"Wir lesen heraus, dass die Österreicher sehr gefestigt mit der Situation und den Einschränkungen umgehen. Die Isolationsmüdigkeit bleibt demnach mehrheitlich aus und die Moral ist nach wie vor gut“, so Marketagent Geschäftsführer Thomas Schwabl.

 

 

Positiv

Die Gelegenheit, sich auf Dinge und Tätigkeiten zu konzentrieren, zu denen sonst die Zeit fehlt, wird gemeinsam mit mehr Ruhe und Entspannung von jeweils mehr als vier von zehn Befragten als besonders positiv an den Corona-Maßnahmen wahrgenommen (42 Prozent).

Geschätzt wird außerdem die zusätzliche Zeit mit Familie, Partner und Kindern im eigenen Haushalt (37 Prozent), aber auch Liegengebliebenes wird nun im Vergleich mit der Zeit vor der Isolation von knapp jedem Zweiten vermehrt erledigt (47 Prozent).

Die Attraktivität von Tätigkeiten zum Zeitvertreib wie Fernsehen oder das Schauen von Videos (54 Prozent) sowie das Surfen im Internet (46 Prozent) ist wie schon zu Beginn der Isolation besonders beliebt.

Negativ

Die soziale Isolation ist und bleibt der größte Wermutstropfen. Knapp zwei Drittel der Befragten (66 Prozent), unter den Frauen sogar mehr als sieben von zehn (73 Prozent), stört an den Maßnahmen am meisten, sich von Familie und Freunden fernhalten zu müssen.

"Vor allem die Familie (58 Prozent), aber auch die Freunde (51 Prozent) gehören gemeinsam mit der eigenen Bewegungsfreiheit (54 Prozent) zu jenen drei Aspekten, die am stärksten vermisst werden“, so Lisa Patek.

Der hohe Stellenwert des sozialen Umfeldes wird nochmals dadurch betont, dass die häufigste Sorge in Zeiten wie diesen nahestehenden Personen gilt, denen bei möglichen Erkrankungen nicht geholfen werden kann (57 Prozent).

So wie schon in einer Befragung kurz nach dem Start der Maßnahmen, ist auch jetzt das Risiko, selbst zu erkranken, für gut zwei Drittel die zweitgrößte Sorge (34 Prozent).

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