Ausgeblättert: Ikea stellt seinen Katalog nach 70 Jahren ein
Heuer war alles anders. Die 70. Auflage des Ikea-Katalogs landete nicht wie sonst in den Briefkästen, stattdessen mussten Kunden ihn über ein Formular im Internet anfordern. Und somit wird die aktuell 70. Ausgabe im Krisenjahr auch die letzte Sortiment-Broschüre des schwedischen Möbelriesen sein.
Die Auflage des Katalogs lag in Bestzeiten bei rund 200 Millionen Exemplaren in 32 Sprachen: Ikea-Gründer Ingvar Kamprad hatte den ersten Katalog 1951 noch selbst zusammengestellt. Am umsatzstärksten Markt Deutschland waren voriges Jahr noch 23 Millionen Kataloge unter die Leute gebracht worden. Der aktuelle und wohl letzte Katalog hat nur noch eine Auflage von 8,5 Millionen.
"Wir werden die vielen Menschen künftig über neue Wege erreichen, mit ihnen interagieren und sie mit unseren Einrichtungslösungen inspirieren", sagt Konrad Grüss, Managing Director von Inter Ikea Systems.
Mitverantwortlich für die Entscheidung ist der Online-Boom: Das Möbelkaufhaus meldete für das Ende August ausgelaufene Geschäftsjahr 2019/2020 einen Zuwachs im weltweiten digitalen Handel von 45 Prozent, die Webseite Ikea.com habe dabei mehr als vier Milliarden Besucher gehabt.
Gleichzeitig spiele auch das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle: "Das spart Ressourcen. Und Umweltschutz ist für Ikea ein sehr wichtiges Thema", so Ikea-Konzernchef Jesper Brodin.
So sollen bis 2030 alle Produkte aus erneuerbaren oder wiederverwendbaren Materialien hergestellt werden. Bereits jetzt sollen 90 Prozent des Holzes für Möbel aus nachhaltigen Quellen stammen. Ziel sei es, bis spätestens 2030 klimapositiv zu sein.
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