Wien: Ikea-Grätzel wird komplett verkehrsberuhigt
Mitte nächsten Jahres eröffnet der neue City-Ikea am Wiener Westbahnhof. Der 15. Bezirk will dadurch entstehenden Durchzugsverkehr zum neuen Einrichtungshaus vermeiden und das angrenzende Viertel verkehrsberuhigen.
Dieses soll im kommenden Jahr groß umgestaltet werden. Mit dem Ziel, mehr Platz für Fußgänger, Radfahrer und Bäume zu schaffen. Und weniger für Autos.
Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ) hatte im Mai Pläne für die Verkehrsberuhigung des Grätzels vorgestellt - konkret wurden zwei mögliche Varianten präsentiert. Beide sind große Eingriffe in die bestehende Verkehrsorganisation - der KURIER berichtete.
Bürger konnten bis Ende September abstimmen, welche der beiden Varianten sie für ihr Grätzel möchten - das Ergebnis der Bürgerbefragung liegt nun vor.
Mehr als zwei Drittel der Anrainer entschied sich für Variante B - für die stärkere verkehrsberuhigte Variante. 68 Prozent der Befragten haben sich am Friedrichsplatz und 69 Prozent in der Langauergasse für die Variante B ausgesprochen.
Keine Parkplätze für Ikea-Besuch
„Damit werden beide weitestgehend verkehrsfrei. Ich freue mich über die rege Beteiligung und setze mich als Bezirksvorsteher für die Umsetzung der Mehrheitsmeinung ein“, sagt Zatlokal zum Ergebnis der Befragung.
"Ziel des Ganzen ist es, dass jeder, der probiert mit dem Auto zum Ikea zu kommen, das nur einmal probiert und nie wieder. Es gibt bei uns im 15. dafür keine Möglichkeit zum Parken."
Nachrang für Autos
Der größte Unterschied der beiden Varianten ist, dass Variante B keine Parkplätze, keine Durchfahrtsmöglichkeit und eine Fahrbahnerhebung in den jeweiligen Bereichen vorsieht.
Was heißt die Variante nun für das Grätzel?
Die Langauergasse wird zu einer Einbahn, zukünftig wird es nur noch eine Fahrspur für Einsatzfahrzeuge und für die Zufahrt zu den Garagen in der Gerstnerstraße geben. Die Fahrbahn wird auf eine Ebene mit dem Gehsteig und dem Park gebracht - laut Bezirksvorsteher Zatlokal könnte die Gasse auch zu einer Begegnungszone werden. Es wird nur noch zwei Parkplätze für die Polizei geben. Die Gerstnerstraße bleibt eine Einbahn und bekommt einen Fahrradstreifen dazu.
Beim Bereich des Friedrichsplatzes wird es keinen Durchzugsverkehr und keine Parkplätze mehr geben - bis auf fünf ausgewiesene für das Amtshaus. "Der Platz wird damit zu 99 Prozent verkehrsberuhigt", sagt Zatlokal.
Begegnungs- und Fußgängerzonen
Aus der Staglgasse wird das Auto ganz verbannt - zwischen der Gasgasse und der Leydoltgasse wird die Gasse eine Fußgängerzone, zwischen der Äußeren Mariahilfer Straße und der Gasgasse eine Begegnungszone.
Auch ein Teil der Gasgasse soll zur Begegnunzone werden, und zwar zwischen der Rosinagasse und der Staglgasse.
Die Umgestaltung will der Bezirk ab Frühjahr 2021 umsetzen.
Insgesamt wurden 1829 Personen (1735 AnrainerInnen und 94 Gewerbetreibende) angeschrieben, von denen 579 (32 Prozent) geantwortet haben.
Die Ergebnisse im Detail:
Ergebnis Friedrichsplatz:
Variante A: 30% (176 Stimmen)
Variante B: 68% (394 Stimmen)
Ergebnis Langauergasse:
Variante A: 31% (179 Stimmen)
Variante B: 69% (399 Stimmen)
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