Top 13: Das sind die neuen Restaurants nach der Krise
Arravané, Graz
Die vier Monate alte Athina schlummert selig im Arm ihrer Mama Manuela, während diese die Mitarbeiter des Wiener Haubenrestaurants brieft. Der stolze Papa, Konstantin Filippou, hat Glück gehabt: Der Nachwuchs zeigt in der Nacht wenig Appetit und ist wie er ein genüsslicher Langschläfer.
Die vergangenen Wochen bezeichnet der Fünf-Haubenkoch beruflich als Wahnsinn, allerdings war er "sehr happy über diese geschenkte Zeit": "Eine Zeit mit meiner Tochter, die ich mir sonst niemals erlaubt hätte."
Der quirlige Steirer mit griechischen Wurzeln wirkt gelassener als sonst, vielleicht ist es auch nur die Ruhe vor dem Sturm, denn am 15. Juni eröffnet der Café-Bereich seines dritten Lokals. Das Arravané – benannt nach einer Pferderasse – im neuen Merkur-Campus in Graz soll mehr als eine Versicherungskantine sein.
"Das Konzept ist ein österreichisch-mediterranes Bistro: Es gibt viel Soulfood, das man mit Freunden teilen kann. Im Pizzaofen werden wir Pides, die kleinen ovalen Pizzaschiffchen backen."
Die offene Küche, die hellen Farbtöne und die Bowls zu Mittag sollen lässige Gemütlichkeit vermitteln.
Den Wunsch zu expandieren hegt der 39-Jährige schon lange, außerdem reizte ihn die Frage: „Können wir das? Allein in dem Headquarter arbeiten 550 Leute.“
Info: Arravané, Conrad-von-Hötzendorf-Straße 84, 8010 Graz, Eröffnung des Kafé am 15. Juni, Eröffnung der Kantina am 4. Juli
Esslokal, Hadersdorf am Kamp (Niederösterreich)
Können wir das? Diese Frage stellten sich auch Roland und Barbara Huber. Den Haubenkoch, der vormals im Le Ciel aufkochte, erwischte die Krise kurz vor seiner Eröffnung in Hadersdorf am Kamp. Sofort war klar, dann wird halt Haubenküche nach Hause zugestellt.
"Am zweiten Tag haben wir das sofort wieder eingestellt, als wir 300 Mails im Postfach hatten: Wir sind mit Bestellungen überhäuft worden", erzählt Huber lachend im Interview mit dem KURIER.
Also gab es die Speisen ausschließlich zum Abholen. "Ich war vorher skeptisch, aber das Service ist vor allem bei Familien so gut angekommen, dass wir Take-away weiterhin anbieten möchten."
Eröffnet wird das „Esslokal“ am 20. Mai mit neun Tischen, im Innenhof stehen 40 Sitzplätze zur Verfügung: "Wir haben Glück, wir können im Haus auch in die Bibliothek ausweichen oder in einen ehemaligen Saal, wo früher ein Stummfilmhaus untergebracht war."
Was die Einheimischen besonders freuen wird: Die Wiener Frühstückskultur wird an vier Tagen die Woche zelebriert.
Info: Esslokal, Hauptplatz 16, 3493 Hadersdorf, Mittwoch Frühstück 9 bis 11:30 Uhr, Mittag 12 bis 14 Uhr, 17 bis 21:30 Uhr, Donnerstag bis Samstag Frühstück 9 bis 11:30 Uhr, Abend 18 bis 21:30 Uhr, Sonntag Mittag 12 bis 15 Uhr, Eröffnung am 20 Mai
Pizza Senza Danza, 1010 Wien
Club-Atmosphäre trifft auf neapolitanische Küche – so beschreibt Promi-Koch Alexander Kumptner sein neuestes Gastro-Projekt in der Säulenhalle des Volksgartens. Lampen aus den 50ern, rot-weiß-karierte Tischdecken, Sonnenliegen und ein großer Pizzaofen sorgen für Italo-Flair.
Zwei großzügige Gastgärten mit rund 170 Sitzplätzen bieten unter offenen Sonnensegeln reichlich Platz.
Der Name verrät, wie man sich zu verhalten hat: Pizza im musikalischen Ambiente genießen, aber kein Tanzen zwischen den Tischen. Ab Juni wird eröffnet.
Info: Pizza Senza Danza, Heldenplatz, 1010 Wien, Dienstag bis Sonntag 11 bis 23 Uhr, Eröffnung im Juni
Sperling, 1020 Wien
Es ist wohl die bezauberndste Eröffnung des Jahres 2020: Das Sperling sieht aus wie eine Wohnung der Großeltern gemixt mit ein paar stylischen Möbeln der Enkel.
Für das Interieur holten sich die Wiener Gastronomen Andreas Sael und Aurelio Nitsche, die das „Hill“ im 19. Bezirk betrieben, Verstärkung durch das Kreativ-Team von Derenko.
Im riesigen Gastgarten (170 Sitzplätze) verdrückt man Schweinsbraten, Bratl-Carpaccio oder gebratene Austernpilze mit geschmorten Borettana-Zwiebeln.
Info: Sperling, Obere Augartenstrasse 1, 1020 Wien, Montag bis Samstag 9 bis bis 22 Uhr, Sonntag 9 bis 18 Uhr
Honu Tiki, 1010 Wien
Mitte Juni 2020 eröffnet der 32-jährige Wiener Kaspar Kunz sein drittes Honu Tiki mit einem kleinen Schanigarten in prominenter Lage nahe der Staatsoper. Das Angebot bleibt gleich: Poké-Bowls.
Info: Honu Tiki, Opernring 7, 1010, Eröffnung Mitte Juni
Meinklang, 1040
Die biodynamische Landwirtschaft Meinklang aus Pamhagen will den Hof in die Stadt bringen und eröffnete vergangenen Samstag nahe dem Naschmarkt ein kleines Geschäft.
Hier gibt es Sauerteigbrote, burgenländische Klassiker zum Mitnehmen wie Gulasch, Beuschel und Rindsuppe sowie Frischfleisch vom Angus-Rind, Weidelamm und Mangalitza-Schwein.
Info: Meinklag Shop, Schleifmühlgasse 3, 1040 Wien, Mittwoch bis Samstag 10 bis 18 Uhr
Veganista, 1010 Wien
Die Schwestern Susanna Paller und Cecilia Havmoeller haben ihren zwölften Veganista-Standort an nobler Wiener Adresse eröffnet.
Info: Veganista, Tuchlauben 12, 1010 Wien, Montag bis Sonntag 12 bis 21 Uhr
PorkStar, 1220 Wien
Die österreichische Antwort auf das Kebab heißt Spanferkel im Weckerl: Christian Zimmermann, der ehemalige Restaurantleiter von Plachutta, eröffnete sein PorkStar im Wiener Donauzentrum.
Das Fleisch bezieht der Gastronom von Dachsberger aus Eggenburg. Das ganze Schwein wird bei Niedrigtemperatur zwölf Stunden gegart und anschließend eine Stunde knusprig gegrillt.
Der Unterschied zu Pulled Pork? Es wird auch viel Knuspriges verwertet. Aufgemotzt wird die Mahlzeit zum Beispiel mit Cole Slaw – das Kraut kommt vom Hofladen Wildt aus Seibersdorf. Die Markenrechte sind gesichert, angestrebt wird eine Expansion in andere europäische Länder und natürlich auch in Wien.
Info: PorkStar, Donauzentrum Shop 149a, Wagramer Straße 94, 1220 Wien
Barfly’s Club Rooftop Bar, 1070 Wien
Der legendäre Barfly’s Club startet am 19. Mai auf dem Dach des Wiener Museumsquartiers in Kooperation mit dem Café Leopold.
Info: Barfly's Club Rooftop Bar, Museumsplatz 1, 1070 Wien, Eröffnung am 19. Mai, Dienstag bis Samstag von 17 bis 23 Uhr, eine Platzreservierung ist unter 0664/513 74 83 oder unter www.barflys.at erforderlich
Illy, 1060 Wien
Die Triestiner Kaffee-Dynastie eröffnet im Juni am Naschmarkt.
Info: Illy, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien, Eröffnung im Juni, genaue Angaben zur Eröffnung folgen
Weingut Georgium am Längsee, St. Georgen am Längsee, Kärnten
Mit Toni Komrowski als Küchenchef und Carina Friessnegger im Service übernimmt ein junges Gastgeber-Duo als Pächter das Kulinarium am Längsee. Die angeschlossenen Winzerzimmer werden weiterhin vom Weingut Georgium geführt.
Geplant sind neben einer gemüsereichen Mittagsküche auch Degustationsmenüs am Abend sowie am Wochenende und an Feiertagen Frühstück mit Spezialitäten aus Kärnten.
Info: Das Kulinarium am Weingut Georgium, 9313 St. Georgen am Längsee, Längseestraße 9, Dienstag bis Freitag 11 bis 21:30 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag 8 bis 21:30 Uhr
Schlawiener Wirtshaus, 1040 Wien
Das Nachbarschafts-Beisl der Hannes im Freihausviertel ist Geschichte: Jung-Gastronom David Kreytenberg eröffnete mit drei Freunden ein urbanes Wirtshaus, das am Abend zur coolen Bar mutiert. Auf der Speisekarte stehen Spinatknödel, Schweinsbraten, Schnitzel oder Milchrahmstrudel.
Der Londoner Künstler David Shillinglaw gestaltete die Wände des Gastraumes, in der Küche werkt Sebastian Müller.
Info: Schlawiener Wirtshaus, Preßgasse 29, 1040 Wien, Dienstag bis Samstag 11 bis 23 Uhr
Das Ferment, 1020 Wien
Ein Marktstand, 70 Quadratmeter, Millionen Mikrokulturen: Der kleine Imbiss am Vorgartenmarkt bietet selbstgemachte, fermentierte Lebensmitteln wie Miso, Tempeh, Kimchi, Kombucha und Sauerkraut an.
Auf der wechselnden Wochenkarte steht beispielsweise Glasnudeln/Marktgemüse/Tofu/Erdnuss (10,90 Euro) oder Schokotarte/Fichten-Kombucha-Sirup/Roggen-Pops (4,20 Euro).
Info: Das Ferment, Vorgartenmarkt, Stand Nr. 30, 1020 Wien, Dienstag bis Freitag: 11 bis 18 Uhr, Samstag 8 bis 18 Uhr
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