Test-Sieger: Diese 4 veganen Burger-Laibchen schmecken und sind gesund
Wer Burger liebt, aber seinen Fleischkonsum reduzieren möchte, greift oft zu pflanzlichen Burger-Patties. Bei den Produkten wurden in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht: Sie sind in Konsistenz, Geruch und Geschmack ihrem fleischhaltigen Vorbild sehr ähnlich.
Die Motive, warum immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten zum fleischlosen Burger greifen, sind Gesundheit, Umweltschutz und das Tierwohl. Der Verein für Konsumenteninformation und die Arbeiterkammer Steiermark wollten wissen, wie gesund die Alternativprodukte sind und wie gut sie schmecken.
Elf vegane Burger-Patties wurden getestet. Gleich vorweg: Bei der Expertenverkostung konnten alle Produkte überzeugen.
Doch bei der Nährwert-Qualität konnten nur drei Testkandidaten die Bestnote erringen, während vier Produkte sich mit der zweitschlechtesten Note zufriedengeben mussten, was dem Nutri‑Score‑Wert von normalen Fleisch-Patties entspricht.
Zudem mussten Produkte abgewertet werden, weil sich Mineralölrückstände oder gentechnisch verändertes Soja nachweisen ließ.
"Was Nachhaltigkeit, Tier- und Umweltschutz betrifft, sind die veganen Burger-Patties gegenüber ihren fleischhaltigen Kollegen klar im Vorteil", so Birgit Beck, Projektleiterin beim VKI. "Auch bei der Nährstoffzusammensetzung liegen sie größtenteils vorn, weil der Fleischersatz Ballaststoffe enthält und cholesterinfrei ist. Aber man muss sich natürlich darüber im Klaren sein, dass vegane Produkte, die ihren tierischen Pendants möglichst ähnlich sein sollen, hoch verarbeitete Lebensmittel sind. Das zeigt sich nicht nur an den gefundenen Mineralölrückständen, die durch Verunreinigungen im Produktions- und Verpackungsprozess entstehen", so Birgit Beck weiter.
"Stark verarbeitete Lebensmittel sollten grundsätzlich nur in Maßen konsumiert werden. Auch die veganen Varianten können viel Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz enthalten. Vegane Vollwertkost sieht anders aus. Als gesündere Alternative sind wenig verarbeitete Lebensmittel wie Linsen, Erbsen, Bohnen oder Tofu und Tempeh auch den veganen Burgern vorzuziehen."
Den höchsten Fettgehalt pro hundert Gramm hatte übrigens der weltbekannte Fleischersatz von Beyond Meat.
Im Gesamtergebnis wurden vier vegane Laibchen mit "gut" bewertet, 6-mal wurde das Urteil "durchschnittlich" vergeben und ein Produkt erhielt nur ein "wenig zufriedenstellend", hauptsächlich wegen eines hohen Gehaltes an Mineralölrückständen.
Die vier Sieger:
- Vega Vita Burger, Preis pro Packung: 2,99 Euro (73 von 100 Punkten), Erbsen-Protein
- Veggie Life Fan Burger, Preis pro Packung: 3,59 Euro (65 von 100 Punkten), Erbsen- und Weizen-Protein, nicht vegan
- Just veg! Burger, Preis pro Packung: 2,49 Euro (65 von 100 Punkten), Erbsen-Protein
- Vegini Burger, Preis pro Packung: 2,99 Euro (63 von 100 Punkten), Erbsen-Protein
Steckt Gen-Technik drin?
Die Untersuchung ergab, dass die beiden Produkte von Veggie Life und Next Level Meat kein gentechnisch verändertes Soja enthalten.
Im Sensational Burger von Garden Gourmet sowie im Burger von Rügenwalder Mühle wurde gentechnisch verändertes Monsanto-Soja in geringen und nicht kennzeichnungspflichtigen Mengen nachgewiesen. Der Befund zum Veganen Burger von Garden Gourmet war nicht eindeutig. Die DNA-Sequenzen konnten keiner bestimmten Pflanze zuegordnet werden.
Wie wird ein veganes Burger-Laibchen gemacht?
Vegane Burger, die ihren Fleisch-Pendants sehr nahe kommen, sind hoch verarbeitet. Um pflanzliches Protein mit seiner kugeligen Struktur (meist Erbsen-, Soja- oder Weizenprotein) in eine fleischähnliche Struktur zu bringen, muss es mit einem Extruder manipuliert werden.
Dabei wird die Eiweißmasse aufgekocht und durch eine enge Öffnung gedrückt. Aufgrund des hohen Drucks und der hohen Temperaturen ziehen sich die Proteine in die Länge und es entstehen faserähnliche Strukturen. Diese Texturate haben eine höhere Festigkeit und halten im Patty besser zusammen.
Zusätzlich kommt noch der Stabilisator Methylcellulose zum Einsatz. Diese Substanz quillt in Wasser auf und bildet beim Erhitzen Gele, die den Burger fest und saftig machen. Der Zusatzstoff gilt als unbedenklich, ist jedoch für Bio-Produkte nicht zugelassen.
Damit das Ganze nach Fleisch schmeckt, kommen Aromen - häufig Röst- und Raucharomen - zum Einsatz. Die rote Färbung erhält der Beyond Burger durch den Zusatz von Rote-Rüben-Saft. Bei Burgern in den USA wird teilweise gentechnisch verändertes Soja-Leghämoglobin beigemengt. In Europa ist dies nicht zulässig.
Tipp: Den vollständigen Test lesen Sie ab 19. November im Testmagazin Konsument und ab sofort auf www.konsument.at
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