Illy und Öfferl: Das sind die Kaffeebar-Eröffnungen des Jahres
Lange stand Nachbarland Italien mit seinen weltberühmten Kaffeemarken wie Illy aus Triest, Lavazza aus Turin oder Segafredo aus Bologna für guten Kaffee. Das vergangene Jahrzehnt gehörte jedoch den kleinen Coffeeshops, die nicht nur den Filterkaffee wiederbelebten, sondern Latte Art oder die Herkunft der Kaffeebohnen in den Mittelpunkt stellten.
Sogar große Konzerne wie Starbucks erkannten den Zeitgeist und setzten auf Trends wie Cold Brew – der Kaffee wird mit kaltem Wasser bei Zimmertemperatur angesetzt – oder auf Nitro-Kaffee – hier wird der Kaffee mit Stickstoff angereichert. Der klassische Espresso rückte in den Hintergrund.
Italienischer Lifestyle
Noch im März will das italienische Unternehmen Illy mit einer der wichtigsten Eröffnungen in seiner Geschichte auf sich aufmerksam machen – am Wiener Naschmarkt entsteht neben dem Theater an der Wien (Linke Wienzeile 6, 1060 Wien) ein großes Kaffeehaus. Mit 80 Sitzplätzen im Restaurant und 50 Sitzplätzen im Schanigarten handelt es sich um einen der größten Illy-Standorte weltweit.
Vom Design her orientiert sich der Konzern an der Filiale in der Wiener Habsburggasse: "Wir wollen den italienischen Lifestyle zum Naschmarkt bringen und befinden uns in bester Nachbarschaft, was gutes Essen betrifft", kündigt Illy-Österreich-Manager Otmar Frauenholz im Interview an.
Das Konzept soll von Frühstück bis Apéro sowie Pasta und Risotto am Abend den ganzen Tag abdecken. Da die Österreicher mit Italien positive Gefühle wie Auszeit und Meer verbinden, setzt das Unternehmen auf italienische Speisen.
"Wir übernehmen die Rolle des Theatercafés und werden bis Mitternacht offen haben." Man wolle zwar keine Cocktailbar sein, aber auch kein typisches Kaffeehaus: Zu später Stunde soll hier Aperol-Spritz und Prosecco geschlürft werden.
Laut Frauenholz geht es darum, dem Konsumenten die Stärke der Kaffeemarke in Erinnerung zu rufen: „Österreich ist noch immer eine Milch-Nation: Der Österreicher trinkt seinen Kaffee gerne mit Milch. Wir bieten Trends wie Cold Brew an, aber wir bleiben auf Espresso fokussiert. Wer auf Milch setzt, braucht eine dunkle Röstung.“ Der typische Illy-Blend besteht aus neun Arabicasorten.
Die Expansion ist keinesfalls abgeschlossen, Standorte in der Bundeshauptstadt und im Westen sollen folgen.
Betongrau: Schicke Kaffeebar in Mariahilf
Nur 600 Meter vom neuen Illy-Café entfernt eröffnet Star-Bäcker Georg Öfferl direkt auf der Mariahilferstraße 9 eine hippe Kaffeebar. Der KURIER durfte bereits einen Blick auf die Designskizzen werfen – Öfferl entschied sich wie bei seiner Bäckerei in der Wollzeile für ein minimalistisches Design in Betongrau. Der Mietvertrag des schlauchartigen Geschäftslokals ist bereits unterschrieben und die Eröffnung wird für September geplant.
Schon jetzt röstet die Familie den Kaffee in Gaubitsch selbst: Die Bohnen stammen aus einem Projekt in El Salvador, das hauptsächlich Frauen beschäftigt. Georg und sein Cousin Lukas ließen sich sogar zu Baristas ausbilden. Die unmittelbare Nachbarschaft zu Starbucks macht dem Niederösterreicher keine Angst. Was es in seiner Kaffeebar zu trinken geben wird? "Filterkaffee."
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