Erntezeit für Aronia: Was aus der Beere hergestellt wird

Erntezeit für Aronia: Was aus der Beere hergestellt wird
Das Superfood wächst auf steirischen Feldern. Getrocknet schmeckt es im Müsli, als Pulver findet es in der Pharmaindustrie Verwendung.

Die Aronia-Beere ist zur Zeit in aller Munde - zumindest bei jenen, die es herb-säuerlich mögen. Die Apfelbeere, die ursprünglich aus Nordamerika stammt und über Russland Europa erobert, wird mittlerweile auch in Österreich angebaut. Mit Erfolg. Die Ernte in Steiermark läuft momentan auf Hochtouren; das Superfood muss nicht importiert werden.

Säfte und Farbstoff

Die pflegeleichte Beere - sie erinnert geschmacklich an Heidelbeeren - wird bevorzugt zu Getränken verarbeitet. Säfte - gemischt oder pur - werden als Vitaldrinks angepriesen. Die Früchte eignen sich aber auch für Joghurts und Molkereiprodukte, darüber hinaus für naturbelassene Fruchtaufstriche oder als Zutat für Süßspeisen. Getrocknet sind sie ideal im Müsli oder für Schokoladen. "Ihr intensiv-roter polyphenolreicher Farbstoff qualifiziert die Aronia als gesunde Lebensmittelzutat", sagt Werner Brugner von der Landwirtschaftskammer Steiermark.

Heilsame Wirkung

Das Rosengewächs wird darüber hinaus als Heilpflanze geschätzt. Die Aronia-Beere werden als Pulver in der Pharmaindustrie verwendet. Forschungen deuten auf vielfältige medizinische Wirkungen. "Pflanzliche Farbstoffe wie Polyphenole und Carotinoide, die reichlich in der Aronia zu finden sind, können neben wichtigen Immunzellen auch die Beta-Oxidation von Fettsäuren verstärken", sagt Ernährungsforscherin Sandra Holasek von der Medizinischen Universität Graz: " Damit kommt es zu einer verringerten Körperfett-Speicherung bei uns Menschen." Holasek unterstreicht einen weiteren wichtigen gesundheitlichen Aspekt: "Diese Substanzklassen der Aronia sind auch antioxidativ wirksam. Sie schützen unsere Zellen vor freien Radikalen, die unter anderem an der Entstehung von Krebs beteiligt sind."

Für Kosmetikprodukte

Nicht zuletzt werden die Beerenin in Kosmetikprodukten wie Naturseifen verarbeitet.

Ernte in Österreich

„Das Superfood muss nicht Tausende Kilometer zurücklegen, es wächst auf den steirischen Feldern“, berichtet der steirische Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Hier werden bereits 350 ha kultiviert - vorwiegend in Bio-Qualität. Tendenz steigend. Aus zwei Dritteln der steirischen Aronia-Ernte stellen Direktvermarkter Säfte, Tees, Fruchtaufstriche, Marmeladen, Mehlspeisen, Knabberfrüchte, Liköre, Edelbrände und Seifen her. Ein Drittel der Ernte vermarktet die Steirische Beerenobstgenossenschaft an die Pharma- und Lebensmittelindustrie.

Im Vorjahr wurden - so Zahlen der Statisik Austria für das Jahr 2019 - in Österreich auf der Fläche von insgesamt 537 Hektaren rund 1560 Tonnen Aronia-Beeren geerntet.

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