Erdnussschalen: Wie Forscher Milchschokolade gesünder machen wollen

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Wissenschafter arbeiten daran, das Naschzeug in vollwertigerer Variante zu kreieren.

Euphorie bei Chocoholics vorbestimmt: Wie bekannt wurde, tüfteln Forscher derzeit daran, Milchschokolade – im Übrigen die beliebteste Schokolade der Österreicherinnen und Österreicher – gesünder zu gestalten.

Die American Chemical Society (ACS) stellte kürzlich entsprechende Ergebnisse einer neuen Studie vor. Im Zuge dieser soll sich herausgestellt haben, dass Milchschokolade durch die Zugabe von Erdnussschalen und Kaffeesatz ihr ungesundes Potenzial teils verlieren könnte. Nach entsprechender Rezeptur enthält sie dann mehr Antioxidantien als Zartbitterschokolade, bei weiterhin süßem Geschmack und zerschmelzender Textur.

Schalen mahlen

Um die mit Antioxidantien vollgepackte Milchschokolade zuzubereiten, bezog Studienleiterin Lisa Dean Erdnussschalen von einer Reihe von Unternehmen, die diese normalerweise entsorgen würden. Die Schalen wurden infolge zu einem Pulver gemahlen, Phenolverbindungen daraus extrahiert.

Phenolverbindungen sind die größte Gruppe der bioaktiven Pflanzenstoffe. Die drei wichtigsten Gruppen sind Flavanoide, Phenolsäuren und Tannine. Phenolverbindungen sind starke Antioxidantien und schützen uns daher gut vor freien Radikalen. Antioxidantien neutralisieren sogenannte freie Radikale und sollen somit zu einem verminderten Krankheitsrisiko beitragen.

Als nächstes beauftragten die Forschenden Kaffeeröster und Teeproduzenten, um Antioxidantien aus Kaffeesatz und Teeblättern zu extrahieren. Anschließend kombinierten sie das antioxidantienreiche Phenolpulver mit dem Lebensmittelzusatzstoff Maltodextrin, um es leichter in Milchschokolade mixen zu können.

Produkt schmeckt

"Die Idee für dieses Projekt begann mit dem Testen verschiedener Arten von landwirtschaftlichen Abfällen auf Bioaktivität, insbesondere Erdnussschalen", wird Dean in einer Pressemitteilung zu den Ergebnissen zitiert. "Unser ursprüngliches Ziel war es, Phenole aus den Häuten zu extrahieren und einen Weg zu finden, sie mit Lebensmitteln zu mischen."

Bisher wurden verschiedene Schokosorten hergestellt, die zwischen 0,1 Prozent und 8,1 Prozent Phenolkonzentration enthielten. Im Geschmackstest bevorzugten Testesser die 0,8-prozentige phenolische Milchschokolade gegenüber normalen Sorten.

Bis zur Markteinführung eines solchen Produkts sei es noch ein weiter Weg, schreiben die Wissenschafter. Unterdessen planen die Forschenden, überschüssige Erdnussschalen, Kaffeesatz und andere vermeinte Abfallprodukte zu verwenden, um den Gesundheitsgehalt anderer Lebensmittel zu steigern.

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