Von Cocktailmaschinen und leuchtender Kleidung: So innovativ ist Niederösterreichs Wirtschaft

Von Cocktailmaschinen und leuchtender Kleidung: So innovativ ist Niederösterreichs Wirtschaft
Wir stellen zwei weitere Unternehmen vor, deren Ideen Mut machen.

Unternehmen, die sich mit kreativen Ideen gegen Corona gestemmt haben, werden von der Wirtschaftskammer Niederösterreich in Kooperation mit dem KURIER porträtiert – als Mutmacher für unsere Wirtschaft und als Beispiele, wie sie mit ihren Innovationen jetzt und in Zukunft durchstarten.

Innovation für den perfekten Cocktailgenuss

Das Familienunternehmen Redl aus Hollabrunn spezialisiert sich auf moderne Schankanlagen.

Mit einer neuen Cocktailmaschine können Drinks schnell und hygienisch einwandfrei gemischt werden. Hygiene ist aktuell wichtiger als je zuvor. „Bei herkömmlichen Cocktailmaschinen und Zapfanlagen verkleben die Auslaufstellen schnell und sind schwer zu reinigen“, erklärt Hermann Redl, Geschäftsführer der Redl GmbH. Vor diesem Problem stand auch ein Kreuzfahrtschiff-Unternehmen. „Gerade in dieser Branche wird besonders stark auf Hygiene geachtet, daher haben wir eine Sonderlösung für unseren Kunden entwickelt“. 2020 wurde die Idee dann in die Tat umgesetzt und wird nun international vertrieben.

Die patentierte Hygienelösung der neuen Cocktailmaschine SILEXA WIPE X6 ermöglicht eine sekundenschnelle Spülung der Leitungen und Besprühung des Auslasses – dieser automatische Spülvorgang und der integrierte Abfluss sorgen für einen dauerhaft sauberen Arbeitsplatz.

Und noch schneller als gereinigt werden kann, können Cocktails aller Art gemischt werden. Der Kellner oder Barkeeper meldet sich mit einem Chip im System an, wählt den Cocktail am Touchscreen aus und die Zutaten fließen in den Shaker. Dann heißt es nur noch schütteln oder rühren. „Die Anzahl der Cocktails, die die Maschine mischen kann, ist grenzenlos“, erklärt Redl. Alle Leitungen sind zudem mit kontaktlosen Leermeldern versehen, sodass nie eine Zutat im Cocktail fehlen kann. Außerdem ist die Cocktailmaschine an das Kassensystem angebunden.

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Sprudelnde Ideen

Aber nicht nur Cocktails lassen sich mit der Maschine sekundenschnell mixen, das System ist auch für Bier, Wein sowie Softdrinks erweiterbar. „Und alles ist so einfach zu bedienen wie das eigene Smartphone“, so der Geschäftsführer.

In Hollabrunn sprudeln die Ideen schon seit Jahren. Während die Cocktailmaschine zwar einer der innovativsten Lösungen aus dem Hause Redl ist, spezialisiert sich das in dritter Generation geführte Familienunternehmen mit 85 Mitarbeitern auf insgesamt vier Bereiche mit Fokus auf Modernität: Neben Elektro- und Multimediatechnik werden auch Kassen- und Schanksysteme hergestellt und vertrieben.

Sonderanfertigungen gibt es auch, denn seit 15 Jahren werden mit der Eigenmarke SILEXA Kundenwünsche jeglicher Art realisiert. Von der Idee bis zum Endprodukt wird alles in Hollabrunn gefertigt und entwickelt. 10 Millionen Euro Umsatz erwartet man heuer, nachdem es im Vorjahr einen leichten Umsatzrückgang gab. „Wir haben aber die Corona-Zeit insgesamt gut gemeistert. Die Kurzarbeit haben wir auch möglichst kurzgehalten und hatten das Glück, dass wir neben der Gastronomie auch noch andere Kunden und Standbeine haben“, sagt Redl. Stolz ist man im Hollabrunner Familienunternehmen, auch international tätig zu sein. „Wir beschränken uns nicht nur auf Österreich und Europa, sondern vermarkten unsere Produkte wie die Cocktailmaschine auch in den USA.“ Dort ist die Firma Redl mit ihrem amerikanischen Partner PourMyBeer sogar Marktführer für Selbstzapfanlagen. Und was ist eigentlich der Lieblingscocktail des Geschäftsführers? „Der Planter´s Punch, der hat recht viele Zutaten. Mit unserer Maschine ist der ruckzuck fertig“, schmunzelt Hermann Redl. www.redl.net

 

Leuchtende Kinderkleidung

Outdoor-Mode. Robert Weinfurter produziert  Outdoor-Bekleidung für Kinder mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Sicherheit. 

Von Cocktailmaschinen und leuchtender Kleidung: So innovativ ist Niederösterreichs Wirtschaft

Als dreifacher Vater und ehemaliger Snowboarder war sich der Purkersdorfer Robert „Rob“ Weinfurter schnell eines Problems bewusst: Kinderoutdoorkleidung hält oft nicht das, was sie verspricht. „Entweder schwitzen die Kleinen schnell oder die Kleidung ist wasserdurchlässig und man friert. Da ist der Ausflug mit den Kindern schnell vorbei.“

Für den Pukersdorfer war klar, dass es auch anders gehen kann und muss. Daher gründete Weinfurter 2013 sein eigenes Unternehmen DRAUSSEN Kids. Sein allererstes Produkt war ein Overall, mittlerweile werden Skianzüge, Mützen, Kappen, Jerseys und Jacken hergestellt, die Weinfurter über den Online-Shop und in ausgewählten Geschäften vertreibt. Funktionsbekleidung für Sport, Spaß und Action in der Natur, angefangen von Größen ab einem Jahr bis hin zum Teenager-Alter, gibt es da zu kaufen.  Der Fokus liegt dabei immer auf Nachhaltigkeit, so werden für die Kleidungsstücke etwa recyceltes PET und Reststoffe aus anderen Produktionen verwendet. 

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Robert Weinfurter achtet auf qualitative und nachhaltige Kinderbekleidung

Eine ganz besondere Innovation, die fair in Portugal produziert wird, gibt es seit Februar bei DRAUSSEN Kids: die LED-Jacke HALO, die mit dem zweiten Platz beim  Österreichischen Verkehrssicherheitspreis Aquila ausgezeichnet wurde. 

Mehr Sichtbarkeit„Die Jacke ist mit einem LED-Leuchtsystem ausgestattet, welches ganz einfach über ein ansteckbares Interface in der linken Jackentasche zu bedienen ist.“  Die Jacke kann bis zu 60 Stunden am Stück mit einer Powerbank leuchten oder auch blinken und das in sechs Farben. „Den 3D-Disco-Modus gibt es auch, da rattern alle Farben durch, das macht den Kindern besonders Spaß“, lacht Weinfurter. Während die Kinder eine Freude mit den leuchtenden Jacken haben, haben die Eltern die Gewissheit, dass ihre Kinder im Straßenverkehr nicht übersehen werden, so der Gedanke hinter den Jacken. Getestet wurde die HALO-Jacke bei einem unbeleuchteten Fußgängerübergang in Purkersdorf, das an ein Waldstück grenzt. „Unser Testkind hatte die HALO-Jacke an, die auf rot blinkend eingestellt war. Fast 100 Prozent aller Autofahrer und Radfahrer sind stehengeblieben.“

Die aktuelle Kollektion umfasst zwei Ausführungen der HALO-Jacke, eine Softshell Jacke für den Alltag und eine Hardshell Jacke für den sportlichen Einsatz am Bike und am Berg, weitere Ausführungen sind geplant. „Wir rechnen mit einem Anstieg bei den Verkaufszahlen, ein prinzipieller Trend zu Outdoor und besonders Radfahren ist schließlich seit vergangenem Jahr sehr stark erkennbar“, erklärt Weinfurter. 
Geplante KollektionenSeit kurzem liegt der Fokus nicht nur auf Winterbekleidung. „Wir haben angefangen Jerseys und Hoodies zu machen. Geplant ist auch Bademode, die kommt nächstes Jahr. Noch heuer wird es eine Serie an Mountainbike-Hosen geben, die werden aus recycelten Stoffen hergestellt.“

Von den nachhaltigen und sicheren Kleidungsstücken überzeugt ist auch ein weiterer Familienvater, nämlich Unternehmer Stefan Piëch, der nach Weinfurters Auftritt bei der Puls 4-Show „2 Minuten 2 Millionen“ nun in das Purkersdorfer Unternehmen investiert. www.enjoy-draussen.com

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