Vom Herbstzauber bis Weihnachtsglanz: So schön ist Deutschland jetzt
Von dampfendem Glühwein bis zum Duft frisch gebackener Lebkuchen: So schmeckt und fühlt sich Deutschland in der kühlen Jahreszeit an.
Wenn der Duft von Zimt und Nelken durch die Straßen zieht, goldene Lichter Fenster erhellen und der erste Schnee die Dächer bedeckt, dann beginnt in Deutschland die wohl schönste Zeit des Jahres. Zwischen uralten Rezepten, gelebtem Handwerk und funkelnden Winterlandschaften entfaltet sich ein Zauber, der Genießer:innen und Entdecker:innen gleichermaßen begeistert. Schon der erste Bissen in einen Dresdner Christstollen weckt Kindheitserinnerungen: saftig, buttrig und mit feinem Hauch von Vanillezucker. Auch der Nürnberger Lebkuchen mit Honig, Mandeln und exotischen Gewürzen gehört zu den Klassikern, die nicht nur in der Weihnachtszeit schmecken.
Doch Deutschland hat weit mehr zu bieten als süße Verführungen: Wer Land und Leute wirklich kennenlernen möchte, sollte im Herbst oder Winter reisen. Wenn sich die Städte in goldenes Licht hüllen oder die Natur im Schnee glitzert, zeigen sich viele Regionen von ihrer authentischsten Seite.
Wussten Sie, dass ...
- ... der älteste bekannte Lebkuchenrezept-Text aus Deutschland aus dem 14. Jahrhundert stammt?
- ... der Dresdner Christstollen 1730 erstmals in einem Stück von 1,8 Tonnen Gewicht – eigens für König August den Starken – gebacken wurde?
- ... die ersten gläsernen Christbaumkugeln aus Lauscha um 1848 als Ersatz für teure Äpfel und Nüsse erfunden wurden?
- ... als Deutschlands ältester Weihnachtsmarkt der Striezelmarkt in Dresden gilt? Er wurde bereits 1434 urkundlich erwähnt.
Herbstzeit ist Entdecker:innenzeit: Aktiv in der Natur
Wenn sich die Wälder in warmen Farben zeigen und das Licht weicher wird, beginnt die ideale Zeit, um Deutschlands Natur aktiv zu erleben. Besonders eindrucksvoll präsentiert sich der Herbst in der Sächsischen Schweiz, wo sich zwischen beeindruckenden Felsformationen und nebelverhangenen Tälern malerische Wanderwege eröffnen.
Auch in der Lausitz entfaltet sich eine stille Schönheit: Rund um die sagenumwobene Rakotzbrücke spiegeln sich bunte Wälder im Wasser, und beim Kanufahren lässt sich die Landschaft aus einer besonders ruhigen Perspektive entdecken. Wer den Herbst gern sportlich genießt, findet in den Mittelgebirgen ideale Bedingungen zum Radfahren oder für ausgedehnte Spaziergänge mit Panoramablick.
Zeitreise durch Deutschland: Das UNESCO-Welterbe Deutschlands
Nicht nur die Natur, auch Deutschlands Kulturschätze laden im Herbst zu inspirierenden Entdeckungstouren ein. Mit 55 UNESCO-Welterbestätten liegt das Land weltweit auf Platz drei: Damit vereint Deutschland Geschichte, Kunst und Architektur auf einzigartige Weise. Neu auf der Liste steht das märchenhafte Schloss Neuschwanstein, das mit seinen Türmen und Giebeln wie ein Sinnbild romantischer Träume über dem Allgäu thront. In Berlin feiert die Museumsinsel in diesem Jahr ihr 200-jähriges Jubiläum: Zwischen Pergamonaltar, Nofretete und moderner Museumsarchitektur können Besucher:innen hier Kunstgeschichte auf engstem Raum erleben.
Wer Technik liebt, sollte das Deutsche Museum in München besuchen, eines der größten Wissenschafts- und Technikmuseen der Welt. Für Nostalgiker:innen bietet sich das weltberühmte Spielzeugmuseum in Nürnberg an, das Sammlungen aus mehreren Jahrhunderten zeigt und in der kalten Jahreszeit besonders beliebt ist.
Ob hoch oben im Gebirge oder mitten in der Stadt: Der Herbst in Deutschland ist eine Einladung, aktiv zu werden: draußen in der Natur ebenso wie auf den Spuren des kulturellen Erbes.
Aktiv im Winter: Natur, Bewegung und echte Abenteuer
Wenn der Schnee fällt, verwandelt sich Deutschland in ein Paradies für Wintersportler:innen und Naturliebhaber:innen. Im Thüringer Wald warten über 1.400 Kilometer gespurte Loipen, idyllische Winterwanderwege und stille Fichtenwälder. Besonders praktisch: Mit dem Rennsteig-Ticket reisen Sie ganz entspannt per Bahn und Bus: nachhaltig und ohne Parkplatzsorgen.
Auch der Harz zeigt im Winter seine sagenhafte Seite: Rund um den Brocken laden Skipisten, Rodelbahnen und Schneeschuh-Trails zu Bewegung und Genuss ein. Wer das Außergewöhnliche sucht, sollte eine Husky-Tour in Oberbayern, im Bayerischen Wald oder im Allgäu erleben. Begleitet vom Schlittengeklirre durch verschneite Täler zu gleiten, ist ein unvergessliches Abenteuer, das zeigt, wie nah man der Natur kommen kann.
Wer lieber den Küstenwind spürt, kann in Usedom die Seele baumeln lassen oder in Travemünde an einer Fackelwanderung teilnehmen. Wenn die Flammen den Strand erhellen und das Meer in der Ferne rauscht, entsteht ein Moment zwischen Romantik und Ruhe – ideal, um den Tag ausklingen zu lassen.
Für ruhigere Tage empfehlen sich winterliche Wanderungen rund um den Chiemsee oder Bad Reichenhall. Hier verbinden sich Bewegung und Entspannung: Nach einem Spaziergang am Thumsee oder einer Tour auf den Hochschlegel lockt die Kristallsauna oder das historische Salzmuseum. So wird der Winter zum Innehalten – aktiv und doch entschleunigt.
Städtetrips mit Lichterglanz: Von Quedlinburg bis Regensburg
Wenn die Tage kürzer werden und sich die Städte in festliches Licht hüllen, entfalten deutsche Altstädte ihren ganz besonderen Zauber. Regensburg etwa, UNESCO-Welterbe und eine der besterhaltenen mittelalterlichen Städte Europas, lädt im Winter zu Spaziergängen durch enge Gassen und über romantische Plätze ein. Zwischen gotischem Dom und Steinerner Brücke glitzern Lichterketten, während in historischen Innenhöfen feiner Glühwein und handgemachter Christbaumschmuck warten.
Auch Quedlinburg verwandelt sich in ein wahres Weihnachtsmärchen: Hinter den Fachwerkfassaden verbirgt sich im Advent ein lebendiger Adventskalender, der täglich neue Szenen aus der Weihnachtszeit enthüllt.
Weihnachtsmärkte: Zwischen Glühwein, Handwerk und Geschichte
Sie sind der Inbegriff deutscher Weihnachtstradition: die Weihnachtsmärkte. Kaum ein anderes Land bietet eine solche Vielfalt an festlicher Stimmung. Ob in Nürnberg, wo Lebkuchen und das Christkind den Markt berühmt machten, oder in Dresden, wo der Striezelmarkt mit dem Duft von Stollen und Mandelgebäck lockt: Überall verbinden sich Geschichte und Genuss. Auch Stuttgart ist mit seinem Weihnachtsmarkt, der zu den Ältesten Deutschlands gehört, eine Reise wert.
Hundertwasser trifft im Advent in Magdeburg auf Millionen Lichter und Halle an der Saale begeistert mit der ältesten Schokoladenfabrik Deutschlands und der weltweit ältesten, größten und umfangreichsten öffentlichen Einrichtung zum Thema Beatles – ein Muss für Beatles-Fans!
Wer im Norden unterwegs ist, erlebt den Advent in einer ganz besonderen Atmosphäre. In Bremen verwandelt sich die Weserpromenade in ein winterliches Märchen: Beim Schlachte-Zauber locken mittelalterliches Marktflair, romantisch beleuchtete Gassen und der verführerische Duft von Glühwein und Gebäck. Nur wenige Schritte weiter glänzt der Weihnachtsmarkt rund um das UNESCO-Welterbe-Ensemble aus Rathaus und Roland – geschichtsträchtig, stimmungsvoll und bezaubernd in jedem Licht.
Auch Hamburg zeigt sich in der Adventszeit von seiner schönsten Seite. Wenn der Duft von gebrannten Mandeln über den Rathausmarkt zieht, erstrahlt die Hansestadt im Glanz unzähliger Lichter. Auf dem Roncalli-Weihnachtsmarkt begegnen Besucher kunstvollen Holzschnitzereien, originellen Geschenkideen und internationalen Spezialitäten. Und wenn der fliegende Weihnachtsmann täglich über den Markt gleitet, scheint das Wintermärchen an Alster und Rathaus perfekt.
Im Erzgebirge, besonders im Spielzeugdorf Seiffen, lebt das Handwerk in jedem Detail. Hier entstehen Nussknacker, Räuchermännchen und Engel, liebevoll geschnitzt und bemalt. Zur Adventzeit verwandeln sich ganze Dörfer in eine Bühne für Holzkunst, Lichterglanz und Musik.
Auch kleinere Märkte, etwa in den Altstädten von Lübeck, Goslar oder Bamberg, begeistern mit regionalen Spezialitäten und echtem Handwerk. Glühwein aus heimischen Früchten, Bratäpfel, Maronen oder Baumkuchen aus Salzwedel: Überall lässt sich der Geschmack der Region entdecken.
Deutsche Spezialitäten, Traditionen und Handwerkskunst
Kaum ein Land verbindet Kulinarik und Kultur so harmonisch wie Deutschland. Viele Rezepte und Bräuche haben eine jahrhundertealte Geschichte – und werden bis heute mit Liebe gepflegt. Der Salzwedeler Baumkuchen zum Beispiel entsteht noch immer Schicht für Schicht über offenem Feuer. Oder das „Arschpfeifenrössl“ aus Berchtesgaden, ein hölzernes Pferdchen mit einer Pfeife im Schweif, das einst Kinderherzen erfreute.
Auch die Glasbläserkunst aus Lauscha ist mehr als ein Handwerk: Sie ist Teil des immateriellen UNESCO-Kulturerbes. Hier wurden vor über 175 Jahren die ersten gläsernen Christbaumkugeln gefertigt, die später sogar in Windsor Castle für königlichen Glanz sorgten.
Wer in diese Welt eintaucht, spürt schnell: Weihnachten in Deutschland ist nicht bloß ein Fest, sondern ein Gefühl – aus Licht, Wärme, Genuss und Tradition.
Fazit: Warum sich Herbst und Winter in Deutschland lohnen
Wer das Land abseits der Hochsaison erleben möchte, findet im Herbst und Winter die vielleicht schönste Reisezeit. Wenn Nebel über den Flüssen liegt und die Städte im Lichterglanz erstrahlen, zeigt sich Deutschland von seiner romantischsten Seite.
Traditionelle Spezialitäten, gelebtes Handwerk und die Mischung aus Bewegung, Kultur und Genuss schaffen Momente, die bleiben. Ob beim Schlittschuhlaufen zwischen Schornsteinen, beim Stollenverkosten in Dresden oder beim Fackelspaziergang an der Ostsee: Der Winter in Deutschland ist vielfältig, sinnlich und echt – eine Jahreszeit, die alle Sinne berührt.