Wiens neues Kulinarik-Fest: Es begann mit einem Mortadella-Brot
Die Wiener, sagt Katrin Hofmann, stünden vor einem besonderen Problem. Sie würden ja oft gern das gute Zeugs essen und trinken. Nur: Sie wüssten halt nicht, wo es das zu kaufen gibt.
Katrin Hofmann weiß das schon. Und macht es den Wienerinnen und Wienern jetzt einfach.
Am 1. und 2. April veranstaltet sie gemeinsam mit ihrem Partner Daniel Steinauer im Vienna Ballhaus in der Berggasse „Mit alles“, ein Kulinarikfest mit Delikatessen ausschließlich von Kleinproduzenten. Und jeder Menge Naturwein.
Katrin Hofmann ist keine unbekannte im Wiener Veranstaltungsbusiness. Die 39-Jährige ist eine der beiden Gründerinnen des Feschmarkts, mit Produzentinnen und Produzenten, die Einzigartiges herstellen, kennt sie sich also aus.
Die Idee zum Delikatessen-Markt kam ihr in einem der unzähligen Lockdowns. Damals, 2021, als in Wien an jeder Ecke Pop-up-Gastro-Events aufpoppten und plötzlich die oberösterreichischen Spitzenköche eine Reise in die Bundeshauptstadt wagten, um die Wienerinnen und Wiener einzukochen, begann Hofmann, ihre Freunde auf Lockdown-Foodtouren durch die Stadt mitzunehmen. „Wir haben um 14 Uhr begonnen und uns bis zum Abend durchgefressen“, erzählt sie. Den Zeitplan für die Touren hat sie auf Google-Maps geteilt – und er fand breiten Anklang.
Die entscheidende Idee für das neue Kulinarikfest kam ihr trotzdem noch etwas später im Urlaub, als sie mit Steinauer beim Winzer saß, bei dem es zum Essen nur Mortadella-Brot gab. (Das sei dafür sehr gut gewesen.)
Gemeinsam fuhren die beiden regionale Produzenten ab, kehrten hier ein und machten dort Pause – fotografierten alles und teilten es auf einem eigenen Instagram-Account.
Auch das kam so gut an, dass Hofmann auf Location-Suche ging. Fündig wurde sie im Vienna Ballhaus in der Berggasse im 9. Bezirk. Dort – im Garten, im stuckverzierten Gartenhaus und im Gewölbekeller präsentieren nächste Woche 40 Aussteller, was sie zu bieten haben.
Trauben und Tücher
Traubensaft von der Muskateller-Traube von Flein Sortenrein zum Beispiel, Sardellen von Pysics, Obstperlweinen von Vinarija Mulatsák aus dem Südburgenland, Tischtücher von vfmk-Boutique (damit auch alles adrett ausschaut) und viel Naturwein. Von Michael Lorenz aus dem Sausal oder Alternativwein Schrammel aus dem Weinviertel etwa.
Denn dass man zwar beim Essen auf Bio-Qualität achtet, beim Wein aber selten, kann Hofmann nicht verstehen.
Zum Essen gibt’s bei „Mit alles“ freilich auch etwas: Sauerteigbrot von Meinklang Hofladen, Bio Bosna vom Wiener Würstelstand, Porchetta vom Espresso Burggasse und – natürlich – Mortadella-Brot.
Auf die Feschmarkt-Veranstaltungen hat die neue Eventreihe von Katrin Hofmann keine Auswirkungen. „Ich bin nur jetzt auch schon die Zielgruppe für gutes Essen“, sagt sie.
Tickets gibt’s online auf mitalles.xyz um 15 Euro, Eintritt vor Ort 20 Euro.
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