Wiener Grüne: "Das doppelte Spiel der SPÖ ist schräg"

Wiener Grüne: "Das doppelte Spiel der SPÖ ist schräg"
Judith Pühringer und Peter Kraus bilden die Doppelspitze der Wiener Grünen. Derzeit kampagnisieren sie für leistbares Wohnen – und wagen sich dafür auch in die traditionell roten Gemeindebauten.

Die Wiener Grünen versuchen derzeit, 60.000 Unterschriften für eine Volksbefragung zum Thema Wohnen zu sammeln. Ein Gespräch mit den Wiener Parteichefs Judith Pühringer und Peter Kraus über Sozialpolitik, Klimaschutz und die Sinnhaftigkeit einer Doppelspitze.

KURIER: Ist das Wohnen in Wien noch leistbar?

Judith Pühringer: Es wird immer schwieriger. Wir sammeln derzeit 60.000 Unterschriften, damit eine Wiener Volksbefragung eingeleitet werden kann. Beim Thema leistbares Wohnen bleiben fast alle Menschen auf der Straße stehen. Niemand in Wien soll mehr als ein Viertel des Einkommens für das Wohnen ausgeben müssen. Das war mal die alte Losung der Arbeiterschaft. Das muss wieder gelten.

Von einem Viertel sind wir weit entfernt. Wie kann das gelingen? 

Peter Kraus: Rot-Pink hat für die Legislaturperiode selbst insgesamt 5.500 neue Gemeindebauwohnungen angekündigt, erst rund 1.000 davon sind umgesetzt. Das ist in Zeiten der Teuerungswelle fahrlässig. Viele Gemeindewohnungen haben keine Wärmepumpe, keine Solarthermie-Anlage, dabei machen auch Energiekosten das Wohnen teuer. Das wären alles Maßnahmen, die man sofort anfangen könnte.

Pühringer: Die Wohnbeihilfe wurde in den letzten Jahren nicht an die Inflation angepasst, da haben wir Druck gemacht. Jetzt hat sich die Stadtregierung endlich bewegt. Aber sie müssen weitergehen, die SPÖ muss den Zugang zu Beihilfen vereinfachen.

Weiterlesen: Grüne machen weiter Druck beim Thema Wohnen

Die Grünen sind Teil der Bundesregierung. Wäre es für Sie nicht einfacher, beim Bund anzuklopfen?

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