Mehr Aufenthaltsqualität bieten
Das soll nicht mehr lange so bleiben: Der Josef-Matthias-Hauer-Platz soll sich 2026 in eine Art Dorfplatz verwandeln. Derzeit ist der Verkehrsknotenpunkt, bei dem sich die Straßenbahnlinien 2, 5 und 33 treffen, alles andere als ein Ort zum Verweilen. Künftig sollen vor dem Café Hummel acht Bäume Schatten spenden und ein Wasserspiel sowie Sitzmöglichkeiten zum Verweilen einladen: „Wir möchten die Aufenthaltsqualität hier erhöhen.“
Davon habe die Josefstadt nämlich bisher nicht genug. Der Platz habe großes Potenzial. Unter Einbeziehung der Stadt und der Bezirksbewohnerinnen und -bewohner wurde der neue Treffpunkt geplant. „Es wird ein Platz für Dorfveranstaltungen werden, sei es ein Bauernmarkt, Kinoabend oder kleine Konzerte“, sagt Fabisch weiter. Die Josefstadt ist ein dicht verbauter Bezirk. Mehr Grünflächen oder Aufenthaltszonen zu schaffen, sei stets mit Herausforderungen verbunden.
Das Parkproblem
Im „Dorf“ ist aber nicht nur der Platz zum Verweilen knapp: Die Parkplatzsuche im achten Bezirk gestaltet sich zunehmend schwierig. Insgesamt sind der Josefstadt in den vergangenen vier Jahren 170 Parkplätze abhanden gekommen, wie die Bezirks-FPÖ im Herbst vorrechnete. Zusätzlich hat die „Astoria Garage“ ihre Tore geschlossen, weshalb weitere 300 Plätze weniger zur Verfügung stehen. „Wir sind keine Autohasser, sondern wollen das Beste für die Bevölkerung“, sagt Fabisch.
An Lösung wird gearbeitet
Man arbeite daran, vergünstigte Garagenpakete anzubieten, um die Autofahrer zu entlasten. Die Parkplatznot sei kein reines Bezirksproblem, sondern in allen inneren Bezirken zu beobachten. Zudem bekomme die Josefstadt einige Parkplätze zurück, sobald die U5-Bauarbeiten abgeschlossen seien.
„Auch die Astoria Garage wird eines Tages wieder aufsperren“, ist Fabisch überzeugt. Er befinde sich im Austausch mit dem Käufer und orte Interesse, dass sie so bald wie möglich wieder in Betrieb gehen könne.
Ein neuer Name
Weiter voran schreite auch die Umbenennung des „Hamerling-Parks“, der nach dem Antisemiten Robert Hamerling benannt wurde. „Es wäre ein schönes Bild, wenn die Josefstädterin Lore Segal Namensgeberin sein könnte. Die Nationalsozialisten haben ihr aufgrund ihrer jüdischen Abstammung verwehrt, im Park zu spielen“, sagt Fabisch. Die Entscheidung solle aber von einer breiten Mehrheit getragen werden.
Noch viel vor
Der Austausch mit den Menschen sei dem Bezirksvorsteher wichtig – egal ob bei „Fabisch hört zu“, einer Sprechstunde, die er in Lokale verlegt, oder über Social Media. Für die nächsten fünf Jahre habe er noch viel vor, speziell in Bezug auf Grünraum und Lebensqualität oder die Kindergartenplätze im Bezirk.
In der Josefstadt regieren Grüne und ÖVP aber bekanntlich quasi abwechselnd den Bezirk. Das sei diesmal nicht anders: „Es wird ein Match zwischen Schwarz und Grün.“
Kampf um den "Swing State"
Die vergangenen 20 Jahre wurde die Josefstadt zum Wiener „Swing State“, also einem Bezirk, in dem Grüne sowie ÖVP stets gute Chancen auf den Bezirksvorsteher haben. Nach fünf grünen Jahren unter Fabisch kämpft Adam Christian mit der neu aufgestellten „ÖVP8“ erneut um die Spitze.
Thematisch setzt er ebenfalls Schwerpunkte bei den zwei „Ps“: Parks und Parken. Geht es nach der „ÖVP8“, soll die „Vision Albertplatz“ verwirklicht werden. Demnach solle an jenem Platz ein Park mit darunterliegender Tiefgarage entstehen. Mindestens 40 Prozent der Stellplätze sollen dabei für E-Autos vorbehalten sein. Weitere Vorhaben umfassen verbesserte Intervalle der Straßenbahn-Linie 2 oder eine Ergänzung zur Schiene, beispielsweise in Form von E-Bussen auf der Strecke.
„Unsere Devise für den Wahlkampf ist ,Eine Josefstadt für Alle‘“, sagt Christian. Dabei grenzt man sich farblich in Gelb von der Bundespartei ab: „Die Entscheidung ist in der Josefstadt nicht neu. Wir gehen als ÖVP8 unseren eigenen Weg, denn es geht um die Josefstadt, nicht um Politik im Parlament“, so der Spitzenkandidat.
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