Wien-Krimi: Ein toter Star-Anwalt und pikante Daten
Am Wochenende wurde im Dehnepark ein Mann tot aufgefunden. Er war in der Nähe des Silbersees beim Joggen zusammengebrochen – natürlich dürfte sein Tod aber wohl nicht gewesen sein. „Der Tote hatte so einen Zettel in der Hand, auf dem ist ein X drauf. Ich glaube kaum, dass er den selbst so hergelegt hat, als er umgefallen ist“, teilte eine Spaziergängerin der Polizei bei einem Notruf mit.
Besucher des Dehneparks müssen ihr Ausflugsziel künftig aber nicht aus Angst meiden. Der Mord hat nämlich nicht kürzlich stattgefunden, sondern wird gar erst in der Zukunft, nämlich im Jahr 2028, verübt. Denn der Tod des Star-Anwalts Stefan Huss markiert den Anfang des neuen Romans „Jagd im Wiener Netz“ von KURIER-Redakteurin Barbara Wimmer.
Die Journalistin schreibt nicht nur fiktive Krimis. Sie beschäftigt sich für die Futurezone auch mit ganz realen Technik-Themen wie IT-Sicherheit und Datenschutz – und diese Expertise floss in ihr Buch mit ein. Das zeigt sich unter anderem daran, dass im Roman Investigativ-Journalistin Stefanie Laudon über einen schlecht abgesicherten Computer Zugang zu pikanten Daten erhält und sich dazu entschließt, selbst im Netz zu ermitteln.
Außerdem hat Wimmer realistische Szenarien erdacht, wie sich die Digitalisierung in den nächsten fünf Jahren weiterentwickeln könnte. „Es geht darum, wie künstliche Intelligenz und Überwachung zukünftig unseren Alltag bestimmen könnten“, sagt Wimmer. So gibt es im erfundenen Szenario etwa einen Produktivitätsrechner für Firmen, der ausrechnet, wer als Nächster gekündigt wird.
IT-Hintergrund
Fans von Wiener Krimis mit IT-Hintergrund sollten sich den 11. Oktober rot im Kalender anstreichen. Da präsentiert nicht nur Wimmer ihren neuen Roman, sondern auch Heidi Emfried. In ihrem Krimi „Wiener Wieder-Auferstehung“ scheint Programmierer Adrian Stuiber mit seinen Algorithmen selbst den Tod überwinden zu können – bis er leblos aufgefunden wird. Beide Autorinnen lesen um 19 Uhr im Thalia Wien-Mitte (3., Landstraßer Hauptstraße 2a/2b).
Auch am 12. Oktober liest Wimmer aus ihrem Roman – und zwar im Zuge der Wiener Kriminacht, die heuer bereits zum 18. Mal über die Bühne geht.
Übrigens: Wer bei der Lektüre von „Jagd im Wiener Netz“ auf Gossip aus dem KURIER-Newsroom hofft, wird damit nicht versorgt. Die Hauptfigur ist zwar Journalistin und arbeitet bei einer Tageszeitung, aber es werden keine Szenen beschrieben, die tatsächlich passiert sind, so Wimmer. Außerdem hat „die Figur eine feste Meinung, die nicht immer meine widerspiegelt“.
Im Frühjahr wird die Autorin auch „Crime Walks“ im Dehnepark anbieten, bei denen sie direkt am Mordschauplatz über ihren Roman erzählt. Die Termine werden auf barbara-wimmer.net bekannt gegeben.
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